Das Echo aller Furcht
Kennzeichen abgleichen – Colorado E-R-P-fünf-zwo-null. Verdächtiger Transporter am Stadion. Zwei Insassen, männlich, weiß, um die dreißig, normal aussehend. Der Zeuge, ein Polizeibeamter, ist inzwischen bewußtlos.«
»Gut. Wen haben Sie bei sich?«
»Parsons vom NEST.«
»Kommen Sie her – nein, lieber nicht, aber bleiben Sie an der Leitung.« Hoskins schaltete die Verbindung auf Wartestellung und wählte aus dem Gedächtnis die Nummer der Zulassungsstelle des Staates Colorado. »FBI. Ich möchte rasch ein Kennzeichen prüfen lassen. Funktioniert Ihr Computer?«
»Ja, Sir«, versicherte eine Frau.
»Emil Richard Paula fünf-zwo-null.« Hoskins starrte auf seinen Schreibtisch. Warum kam ihm das so bekannt vor?
»Augenblick.« Hoskins hörte das Klacken der Tastatur. »Ah, da haben wir’s. Ein fabrikneuer Transporter, zugelassen auf Mr. Robert Friend, wohnhaft in Roggen. Brauchen Sie Mr. Friends Führerscheinnummer?«
»Guter Gott«, sagte Hoskins.
»Wie bitte, Sir?« Er gab die Nummer durch. »Das ist korrekt.«
»Könnten Sie zwei andere Führerscheinnummern abgleichen?«
»Sicher.« Er las sie vor. »Die erste Nummer ist nicht korrekt... und die zweite auch nicht... Moment, die entsprechen ja –«
»Ich weiß. Vielen Dank.« Hoskins legte auf. »Okay, Walt, jetzt ganz schnell nachdenken ...« Erst brauchte er weitere Informationen von Clinton.
»Murray.«
»Dan, hier Walt Hoskins. Es ist gerade etwas Wichtiges hereingekommen.«
»Schießen Sie los.«
»Unser Freund Marvin Russell stellte einen Transporter am Stadion ab, und zwar an einer Stelle, an der laut NEST die Bombe explodierte. Mindestens eine Person – halt, Moment. Er hatte einen Beifahrer; der Dritte mußte den Mietwagen gefahren haben. Im Transporter stand ein großer Karton. Das Fahrzeug trug das ABC-Logo. Russell wurde gut drei Kilometer weiter tot aufgefunden. Offenbar stellte er nur das Fahrzeug ab und entfernte sich. Dan, es sieht so aus, als sei die Bombe so hintransportiert worden.«
»Was haben Sie noch, Walt?«
»Paßbilder und Ausweise der beiden anderen Personen.«
»Faxen Sie mir die.«
»Schon unterwegs.« Hoskins ging zum Konuounikationsraum und schnappte sich unterwegs einen anderen Agenten. »Rufen Sie die Mordkommission an oder wer sonst den Fall Russell bearbeitet – ich muß sie sofort sprechen.«
»Denken Sie wieder an Terrorismus?« fragte Pat O’Day. »Ich dachte, dafür sei die Bombe zu groß gewesen.«
»Russell stand unter Terrorismusverdacht, und wir glauben – verdammt!« rief Murray aus.
»Was ist los, Dan?«
»Ich will vom Archiv aus Russells Akte die Athener Fotos haben.« Der stellvertretende Direktor wartete, bis der Anruf erledigt war. »Wir erhielten eine Anfrage von der griechischen Polizei. Einer ihrer Beamten wurde ermordet, und man schickte uns Bilder. Damals dachte ich schon, es sei Marvin, aber es saß noch jemand im Fahrzeug, der nur im Profil zu sehen war.«
»Fax aus Denver«, verkündete eine Frau.
»Bringen Sie es rüber«, befahl Murray.
»Hier ist Seite eins.« Der Rest ging rasch ein.
»Flugschein, Ticket für den Anschlußflug, Pat -«
O’Day nahm den Bogen. »Ich prüfe das sofort nach.«
»Verflucht noch mal, sehen Sie sich das an!«
»Kommt Ihnen das Gesicht bekannt vor?«
»Der Mann sieht aus wie ... Ismael Kati vielleicht? Den anderen kenne ich nicht.«
»Schnurrbart und Haar stimmen nicht«, fand O’Day und wandte sich von seinem Telefon ab. »Außerdem sieht er zu mager aus. Fragen Sie mal beim Archiv an, ob neuere Daten über den Kerl vorliegen. Handeln wir lieber nicht übereilt.«
»Richtig.« Murray griff nach dem Hörer.
»Gute Nachrichten, Mr. President«, meldete Borstein aus dem Berg Cheyenne. »Ein KH- 11 wird gleich die zentrale Sowjetunion überfliegen. Dort wird es gerade hell, der Himmel ist zur Abwechslung einmal klar, und wir werden ICBM-Anlagen zu sehen bekommen. Programmiert haben wir den Satelliten bereits. NPIC sendet die Bilder in Echtzeit an uns und an Offutt.«
»Zu uns aber nicht«, murrte Fowler. Camp David war für solche Übertragungen nicht eingerichtet; ein bemerkenswertes Versäumnis, wie Fowler fand. Die Signale gingen allerdings an den NEACP, den er hätte besteigen sollen, als sich die Chance bot. »Na gut, dann sagen Sie mir, was Sie sehen.«
»Wird gemacht, Sir. Das sollte sehr nützlich für uns sein«, versprach Borstein.
»Es geht los, Sir«, sagte eine neue Stimme. »Sir, hier spricht Major
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