Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Nur wenige verfügen über die Technologie, und die Probleme bei der Geheimhaltung wären praktisch unüberwindlich. Für ein solches Unternehmen braucht man erstklassig ausgebildete, intelligente und hochengagierte Leute, und das sind Eigenschaften, die man bei Psychoten nicht findet. Mord in einem solchen Maßstab, der eine solche Krise auslöst, kann nur ein Geisteskranker begehen. Selbst wenn Sie das KGB ahwieaen, Andrej Iljitsch, schafften wir das nicht, denn solche Personen gibt es bei uns aus naheliegenden Gründen nicht.«
    »Kurz: Sie haben keine Informationen und können auch mit keiner schlüssigen Hypothese die Ereignisse dieses Morgens erklären?«
    »So ist es, Genosse Präsident. Ich wollte, ich könnte Ihnen etwas anderes melden.«
    »Wer berät Fowler?«
    »Das kann ich leider nicht sagen«, gestand Golowko. »Die Minister Talbot und Bunker sind tot. Beide waren beim Spiel – Verteidigungsminister Bunker gehörte sogar eine der beiden Mannschaften. Der Direktor der CIA ist entweder noch in Japan oder auf dem Rückflug.«
    »Sein Stellvertreter ist Ryan, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    »Ich kenne den Mann. Er ist vernünftig.«
    »Sicher, aber er ist entlassen worden. Fowler mag ihn nicht und hat ihn unseren Informationen zufolge um seinen Rücktritt gebeten. Ich kann also leider nicht sagen, wer ihn berät – außer Elizabeth Elliot, die Sicherheitsberaterin, von der unser Botschafter nicht beeindruckt ist.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß dieser schwache, eitle Mann vermutlich von niemandem guten Rat bekommt?«
    »Ja.«
    »Damit ist allerhand erklärt.« Narmonow lehnte sich zurück und schloß die Augen. »Ich bin also der einzige, der ihm guten Rat geben kann, aber er glaubt, daß ich seine Stadt zerstört habe. Großartig.« Vielleicht die scharfsinnigste Analyse der Nacht, aber eine falsche.
     
    PRÄSIDENT FOWLER:
    ZUERST MÖCHTE ICH IHNEN MITTEILEN, DASS ICH DIE ANGELEGENHEIT MIT MEINEN MILITÄRBEFEHLSHABERN BESPROCHEN UND DIE VERSICHERUNG ERHALTEN HABE, DASS KEIN SOWJETISCHER ATOMSPRENGKOPF FEHLT.
    ZWEITENS: WIR SIND UNS BEGEGNET, UND ICH HOFFE, SIE WISSEN, DASS ICH EINEN SOLCHEN KRIMINELLEN BEFEHL NIE GEBEN WÜRDE.
    DRITTENS: ALLE BEFEHLE, DIE UNSER MILITÄR ERHIELT, WAREN DEFENSIVER NATUR. ICH HABE KEINE OFFENSIVMASSNAHMEN JEDWEDER ART GENEHMIGT.
    VIERTENS: ICH HABE MICH AUCH BEI UNSEREN NACHRICHTENDIENSTEN ERKUNDIGT UND MUSS IHNEN LEIDER MITTEILEN, DASS AUCH WIR NICHT WISSEN, WER DIESE UNMENSCHLICHE TAT BEGANGEN HAT. WIR ERMITTELN NUN UND WERDEN INFORMATIONEN, DIE WIR GEWINNEN, SOFORT AN SIE WEITERLEITEN.
    MR. PRESIDENT, WENN PROVOKATIONEN AUSBLEIBEN, WERDE ICH MEINEN STREITKRÄFTEN KEINE WEITEREN BEFEHLE ERTEILEN. DIE HALTUNG DES SOWJETISCHEN MILITÄRS IST DEFENSIV UND WIRD AUCH SO BLEIBEBN.
    »Ach du meine Güte«, krächzte Liz Elliot. »Wie viele Lügen haben wir da?« Sie fuhr mit dem Zeigefinger an den Zeilen auf dem Schirm entlang.
    »Erstens: Wir wissen, daß ihnen Kernwaffen abhanden gekommen sind. Das ist also eine Lüge.
    Zweitens: Warum betont er das Treffen in Rom? Um zu beweisen, daß es tatsächlich er ist, der am anderen Ende sitzt? Die Mühe macht er sich doch nur, weil er glaubt, wir könnten daran zweifeln? Der echte Narmonow hätte das nicht nötig. Wahrscheinlich eine Unwahrheit.
    Drittens: Wir wissen, daß wir in Berlin angegriffen wurden. Lüge!
    Viertens: Zum ersten Mal erwähnt er das KGB. Warum wohl? Vielleicht haben sie eine Legende ... nachdem sie uns eingeschüchtert haben – ist ja toll –, nachdem sie uns also eingeschüchtert haben, servieren sie uns diese Legende, und wir müssen sie ihnen abnehmen.
    Fünftens: Nun warnt er, wir sollten ihn nicht provozieren. Ihre Haltung sei ›defensiv‹. Von wegen.« Liz hielt inne. »Robert, das ist pure Manipulation. Er macht uns etwas vor.«
    »So sehe ich das auch. Hat jemand einen Kommentar abzugeben?«
     
    »Die Warnung vor Provokationen finde ich besorgniserregend«, erwiderte der CINC-SAC. General Fremont behielt seine Statuskonsole im Auge. Inzwischen hatte er 96 Bomber und über 100 Tanker in der Luft. Seine Interkontinentalraketen waren startbereit. Die Teleobjektive der Frühwarnsatelliten waren nun nicht mehr in ihrem flächendeckenden Modus, sondern holten die sowjetischen ICBM-Stellungen heran. »Mr. President, es muß jetzt gleich etwas besprochen werden.«
    »Und das wäre?«
    Fremont sprach nun mit der ruhigen, selbstsicheren Stimme des Fachmannes. »Sir, die Reduzierung der strategischen

Weitere Kostenlose Bücher