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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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verbergen, und vor wem? Hier im Zimmer sind sogar wahrscheinlich Mikrofone installiert.« Diese Vermutung hatte er noch nie ausgesprochen. Sicher konnte er nicht sein und hatte es auch tunlichst vermieden, sich zu erkundigen, fand die Vorstellung aber logisch. Der Secret Service mit seiner institutionalisierten Paranoia traute nur dem Präsidenten und niemandem sonst, also auch nicht Elizabeth. Sollte sie beispielsweise versuchen, ihn umzubringen, konnte man das hören und die Agenten vor der Tür mit ihren Waffen ins Schlafzimmer stürmen lassen, um HAWK vor seiner Geliebten zu retten. Es waren also vermutlich Mikrofone eingebaut. Kameras auch? Nein, wahrscheinlich nicht, aber abgehört wurde bestimmt. Daß Fowler diese Vorstellung irgendwie erregend fand, hätten die Leitartikler dem Mann aus Eis nie abgenommen.
    »Himmel noch mal!« Liz Elliot hatte diese Möglichkeit noch nie erwogen. Als sie sich aufsetzte, baumelten ihre Brüste verlockend vor Fowlers Augen, aber der war ein Typ, der morgens nur die Arbeit im Sinn hatte.
    »Ich bin der Präsident, Elizabeth«, betonte Fowler, als sie sich von ihm löste. Auch sie dachte nun an Kameras und zog rasch die Bettdecke hoch. Fowler mußte über ihre Schamhaftigkeit lächeln. »Kaffee?« fragte er noch einmal.
    Elizabeth Elliot hätte beinahe gekichert. Da lag sie splitternackt im Bett des Präsidenten, und vor der Tür standen bewaffnete Wächter. Aber Bob hatte jemanden hereingelassen! Unglaublich! Hatte er sie wenigstens zugedeckt? Sie beschloß, ihn lieber nicht danach zu fragen, weil sie seinen Sarkasmus fürchtete. Andererseits: Hatte sie jemals einen so guten Liebhaber wie ihn gehabt? Beim ersten Mal – für ihn mußte es seit Jahren das erste Mal gewesen sein – war er so geduldig, so ... respektvoll gewesen. So leicht anzuleiten. Elliot lächelte verstohlen. Es war so einfach, ihm zu zeigen, was sie wollte, wann und auf welche Weise, denn er schien es zu genießen, einer Frau Lustgefühle zu bereiten. Vielleicht wollte er nur dafür sorgen, daß man ihn nicht vergaß. Immerhin war er Politiker, und die sind immer scharf auf ein paar Zeilen in den Geschichtsbüchern. Die hatte er sich schon verdient, so oder so. Kein Präsident fiel der Vergessenheit anheim, selbst Grant und Harding nicht, und angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen ... Selbst als Liebhaber wollte er in Erinnerung bleiben und ging daher auf seine Partnerin ein, sofern die klug genug war, ihn ihre Wünsche wissen zu lassen.
    »Stell das mal lauter«, sagte Liz. Fowler gehorchte zu ihrer Befriedigung sofort. Selbst hier wollte er ihr gefallen. Warum hatte er dann einen Dienstboten mit dem Kaffee ins Zimmer gelassen? Wie war dieser Mann zu verstehen? Er las bereits die Telekopien aus Rom durch.
    »Du, Elizabeth, die Sache klappt. Hoffentlich sind deine Koffer gepackt.«
    »So?«
    »Die Saudis und die Israelis haben sich laut Brent gestern abend über den wichtigsten Punkt geeinigt – erstaunlich. Er verhandelte separat mit den beiden Seiten, und beide machten den gleichen Vorschlag ... und um das geheimzuhalten, pendelte er hin und her, angeblich, um Akzeptanz zu suchen ... und brachte die Sache dann bei einer letzten Runde unter Dach und Fach! Ha!« Fowler hieb auf seine Hand, die die Seite hielt. »Brent hat uns wirklich weitergebracht. Und dieser Ryan auch. Er ist zwar ein widerwärtiger Snob, aber seine Idee ...«
    »Bob, ich bitte dich! Die war doch nicht auf seinem Mist gewachsen. Ryan hat nur wiederholt, was andere schon seit Jahren sagen. Arnie war der Vorschlag neu, aber Arnies Interessen reichen über das Weiße Haus nicht hinaus. Wenn du sagst, das sei Ryans Verdienst, könntest du genausogut behaupten, er habe dir einen schönen Sonnenuntergang inszeniert.«
    »Mag sein«, räumte der Präsident ein. Er war zwar der Ansicht, daß Ryans Konzept eine wichtigere Rolle gespielt hatte, wollte Elizabeth aber nicht vergrätzen. »Aber in Saudi-Arabien hat er saubere Arbeit geleistet.«
    »Ryan wäre noch viel effektiver, wenn er lernte, den Mund zu halten. Gut, er hat den Saudis erfolgreich den Vortrag gehalten. Soll das ein historischer Augenblick der amerikanischen Außenpolitik gewesen sein? Vorträge zu halten gehört zu seinem Job. Richtig aufs Gleis gebracht haben Brent und Dennis die Sache, nicht Ryan.«
    »Hm, da hast du wohl recht. Brent und Dennis holten die endgültige Zustimmung zu der Konferenz ein ... noch drei oder vier Tage, schreibt Brent.« Der Präsident

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