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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
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verdächtig nach Vergnügen anfühlte. Aber auch das wollte sie nicht empfinden.
    »Lance.«
    »Ich liebe dich.«
    »Ich habe schon genug, worüber ich mir Gedanken machen muss.«
    »Dann mach dir keine Gedanken.«
    »Du kannst das. Aber ich habe Verantwortung. Wenn ich eine Kleinigkeit übersehe, wird Brad ...«
    »Soll ich ihn umlegen?«
    Seine Mafiastimme amüsierte sie nicht. Nicht nach der echten Vendetta, der er ihre Beziehung geopfert hatte. »Das ist nicht witzig, Lance.«
    Er küsste ihren Nackenansatz und ein Schauer rieselte über ihren Rücken. »Ich finde, du solltest Brad vergessen und ein bisschen schlafen.«
    »Als wenn das ginge.«
    »Ich werde dir etwas vorsingen.«
    Die Gelegenheiten, bei denen er sie in den Schlaf gesungen hatte, kamen lebhaft in ihr Gedächtnis zurück. »Ich habe dich gerade erst aus meinem Schlafzimmer verbannt. Und ich werde dich nicht wieder reinlassen.«
    »Ja, aber ich war ja auch bewusstlos.«
    »Manche Leute schrecken wirklich vor nichts zurück.«
    »Glaube mir, das hatte ich nicht geplant. Ich wäre vielleicht zu Kreuze gekrochen, aber nicht freiwillig ohnmächtig geworden.« Er drehte sie zu sich um.
    Alle Anspannung war aus ihrem Körper gewichen, wie Regen durch Sand sickert. An ihre Stelle war eine gefährliche Sehnsucht getreten. Aber sie war nicht bereit, es noch einmal zu riskieren. »Du hast getan, was du tun musstest, Lance. Jetzt lass mir die gleiche Freiheit.«
    »Schließ mich nicht aus.«
    »Das tue ich nicht.« Aber Menschen, die sie liebte, hatten sie mehr verletzt, als jeder Fremde es gekonnt hätte. Dad mit seinen Lügen, Lance mit seinen Halbwahrheiten. Mom hatte von Liebe geflüstert und dann die Heizung sabotiert. Sie machte ihnen keine Vorwürfe deswegen, aber sie musste sich auch nicht mehr im Dunkeln verstecken. Nun würde sie ihren eigenen Weg finden, wenn sie so weit war. Entschlossen machte sie die Tür auf und ging hinaus.
    Und Lance ließ sie gehen. Als er in die Villa zurückgekommen war, hatte er gewusst, dass es keine Garantie dafür gab, dass Rese ihn überhaupt hereinließ. Dadurch, dass er zu ihren Füßen in Ohnmacht gefallen war, hatte er das zwar erreicht, aber er hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht. Er hatte keine Ahnung, ob sie jemals wieder
zueinander finden würden. Und er erwartete auch nicht, dass es einfach sein würde. Nichts war einfach. Wenn sie es so wollte, würde er eben den Rest seines Lebens mit ihr kämpfen. Nur konzentrierte sich ihr Zorn in diesem Moment auf Brad Plocken – ihren Geschäftspartner.
    Nachdenklich fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar. Was tat er hier nur? Er war auf den Füßen gelandet – gerade noch, aber er war es nicht gewohnt, stillzustehen. Vor einigen Monaten hatte er für ein Ziel gebrannt und das Feuer hatte ihn beinahe verzehrt. Jetzt wäre er froh gewesen zu wissen, was er morgen, heute Abend oder in einer Stunde tun sollte.
    Sofies Telefon klingelte. Sie hatte es auf dem Tisch liegen lassen und war ins Kutscherhaus schlafen gegangen. Er sah durchs Fenster, dass die Lichter in dem alten Steingebäude verloschen waren, also würde er den Anruf für sie entgegennehmen und hören, wer es war, bevor er sie störte. »Hallo?«
    Eine lange Pause, dann eine kindliche, leise Stimme. »Wo ist Sofie?«
    »Sie schläft. Wer ist denn da?«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.

    * * *

    Carly stöpselte Daddys Telefon wieder in das Ladegerät ein und schlich in ihr Zimmer. Daddy log. Das würde sie ihm nie sagen; sie würde nie etwas sagen, das ihm wehtat, wenn sie es verhindern konnte, aber es stimmte. Er log. Er log so viel, dass er vielleicht gar nicht wusste, dass er log. Kleine, winzige Lügen und große, riesige, aber außer ihr wusste das niemand. Und den anderen war es auch egal. Aber ihr war es nicht egal. Sie wünschte sich so sehr, er würde den Leuten nicht Dinge erzählen, die nicht wahr waren.
    Andere Kinder sprachen nicht mit ihr. Sie starrten sie an, als wäre sie ein Ungeheuer, und sie wusste nicht einmal, was sie zu wissen glaubten. Selbst ihre wunderbare Ms. Rodemeyer sah sie skeptisch an. Daddy hatte nichts von Ms. Rodemeyers Ansichten gehalten, und als sie Partei für ihre Lehrerin ergriffen hatte, hatte er dafür gesorgt, dass sie es nie wieder tun würde.
    Er erzählte Lügen und niemand stellte sie infrage. Niemand würde ihr glauben, wenn sie davon erzählte. Dabei war er der bestaussehendste Daddy in der Schule. Der coolste von allen.
    Aber er war nicht ehrlich. Er

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