Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
Vom Netzwerk:
entkommen war. Die ganze Sache konnte auch eine Falle sein.
    Matt ging durch den Flur und in Sofies Wohnung, wo er die Tür hinter sich abschloss. Ihre Stimme drang aus dem Schlafzimmer he-rüber, aber es klang nicht mehr so, als würde sie lesen. Sie unterhielten sich. Wie holte man sechs verlorene Jahre im Leben eines Kindes nach?
    Matt setzte sich aufs Sofa und loggte sich mit seinem Organizer für sein Mailprogramm ein. Ein paar Dinge mussten geregelt werden. Er hatte eine Mail erhalten, dass Cassinias Mutter gestorben war, und schickte eine Beileidsbekundung. Dann veranlasste er, dass Blumen geschickt wurden. Er hoffte, dass sie mit ihrer Mutter Frieden geschlossen hatte, bevor sie gestorben war, und fragte sich gleichzeitig, ob er es jemals schaffen würde.
    Er rief Peggy Mantero an, um den aktuellen Stand zu erfragen.
    »Mrs. Malden ist in einigermaßen gutem Zustand. Zwei gebrochene Wirbel, eine gequetschte Bandscheibe. Prellungen und Quetschungen. So schnell wird sie nicht aufstehen können.«
    »Irgendetwas von Eric?«
    »Ein Nachbar glaubt, ihn mit einem Koffer aus seinem Haus kommen gesehen zu haben, aber er kennt ihn nicht gut genug, um absolut sicher zu sein.«
    »Klingt so, als würde er sich absetzen.«
    »Wir behalten das Viertel Ihrer Freundin im Blick. Wenn sie sich mit Carly eine Weile bedeckt hält, kriegen wir ihn.«
    Ihm gefiel der Optimismus der Beamtin – vor allem das mit der Freundin. »Wir haben die Nachbarn informiert. Sie kennen Sofie und sie kennen ihn.«
    »Gut. Wie geht es dem Mädchen?«
    »Nicht besonders. Aber besser, wenn sie bei Sofie ist.«
    »Was haben die beiden für eine Beziehung?«
    »Sofie hat vier Jahre mit Eric zusammengelebt und sich schon um Carly gekümmert, als sie noch ein Baby war. Aber dann hatten sie eine Auseinandersetzung und er hat seine Tochter genommen und ist gegangen.«
    »Das muss schwer für sie gewesen sein.«
    Er sagte ihr nicht, dass es beinahe tödlich ausgegangen wäre. Er dankte ihr für die Informationen und legte auf. Dann wartete er und fragte sich, was er eigentlich hier machte.
    Etwas später ging Carly ins Bad. Er hörte, wie die Dusche aufgedreht wurde und die alten Rohre des Hauses seltsame Geräusche von sich gaben. Sofie gesellte sich zu ihm.
    Er legte den Arm um sie. »Geht’s dir gut?«
    »Ja. Es ist merkwürdig, aber … auch wunderbar. Carly zu haben.«
    Merkwürdig und wunderbar, Sofie zu haben. Nur dass er sie nicht hatte. Nicht in Wirklichkeit. Nicht, solange ihr Herz und ihre Gedanken an Eric und seinem Kind hingen.
    Sie lehnte sich an seine Schulter und hob das Gesicht zu ihm auf. »Ich möchte mich entschuldigen.«
    »Wofür?«
    »Dafür, dass ich Dinge gesagt habe, die du nicht hören wolltest.«
    Er runzelte die Stirn. »Du hast doch ein Recht auf deine eigenen Überzeugungen.«
    »Ich soll sie dir nur nicht überstülpen?« Sie lächelte halbherzig.
    »Bilde dir nichts ein, was nicht existiert.« Die Situation mit Annie hatte seine Zweifel an einem höheren Wesen bestätigt. Lance behauptete, Gottes Reich sei da. Aber es war so wenig davon zu sehen.
    Sofie seufzte. »Wenn es keinen Richter über Gut und Böse gibt, was unterscheidet dann moralische von unmoralischen Entscheidungen?«
    »Entweder die Dinge schaden der Gesellschaft oder Einzelnen oder aber sie nutzen ihnen. Es hat nichts mit einem ewigen Zustand nach dem Tod zu tun.«
    Mit ihrem Gesicht so nah, wollte er sie küssen, wollte alle Gedanken an Religion vertreiben, alle Frömmigkeit, alle Hemmungen. Wenn er ihren Körper für sich beanspruchte, würden ihr Herz und ihr Verstand dann folgen? Bei Eric war es so gewesen. Er legte die Hand unter ihr Kinn und küsste sie. »Es geht um dich und mich und das, was jetzt geschieht.«
    Das Wasser im Bad wurde ausgestellt.
    »Und um Carly.«
    Er legte seine Stirn an ihre. »Sie gehört dir nicht, Sofie. Das weißt du doch, oder? Sie werden dir Erics kleines Mädchen nicht geben.«
    »Aber ich kann sie doch nicht ein zweites Mal im Stich lassen.«
    »Sofie …«
    Sie löste sich von ihm. »Beim letzten Mal war ich feige, aber Gott hat mir noch eine Chance gegeben. Kannst du das nicht verstehen?«
    »Eine Chance wozu?«
    »Ein Teil ihres Lebens zu sein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es gibt keine gute Lösung für dieses Problem. Nur wenn ihre Großmutter stirbt oder du zu ihm zurückgehst.«
    Als sie nichts sagte, erhob er sich von der Couch. »Ich dachte, das wolltest du nicht.«
    »Ich will es auch nicht.« Sie vergrub das

Weitere Kostenlose Bücher