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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
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»Willst du singen, Star?«
    Sie legte sich die Fingerspitzen an den Kopf. »Er denkt, ‚dass ich leichter zu spielen bin als eine Flöte‘.«
    »Das heißt also ja?« Lance grinste schelmisch.
    Rese legte den Kopf schief. »Du bist aber gut gelaunt.«
    »Ich habe von Sofie gehört«, erzählte er ihr und seine Miene wurde zärtlich. »Sie kommt mit Carly zurück.«
    Rese stieß einen langen Atem aus. »Das ist gut.«
    »Ja? Noch zwei Münder.«
    Rese lächelte. »Meinst du, es macht Sofie etwas aus, mit Carly in einem Zimmer zu schlafen?«
    »Kein bisschen«, sagte er. »Meine Familie gluckt gerne zusammen.«
    Aber sie sah doch auch einen Anflug von Sorge in seiner Miene. »Was ist?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Sie klang ein bisschen erschöpft.«
    »Das ist doch logisch.«
    »Also tragen wir die Last mit, was?«
    Sie hob das Kinn. »Das tun wir doch immer.«
    Sein Lächeln ließ sein ganzes Gesicht erstrahlen. »Stimmt.«

    * * *

    Drei Wochen. Matt lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück und runzelte die Stirn. Er hatte Sofie in Ruhe gelassen, nachdem die ersten Telefonate sie beide verwirrt und frustriert hatten. Sie hatte ihm mit einer Karte für die Blumen gedankt, die er zur Beerdigung geschickt hatte. Aber natürlich hätte er das persönliche Gespräch am Telefon bevorzugt.
    Er hatte keinen Grund, das zu erwarten. Eric hatte sie nicht körperlich aus dieser Welt genommen, aber durch seine Tochter Carly hatte er sie wieder in seinen Bann gezogen. Matt faltete die Hände hinter seinem Kopf und wünschte, er könnte so schnell vergessen. War es fair, dass er jeden Tag an sie dachte, sie jeden Tag vermisste?
    Schlimmer noch, die Dinge, die sie gesagt hatte, schienen sich in seine Gedanken gegraben zu haben – oder in seine Seele? Sie hatte ihn in seiner bequemen Selbstzufriedenheit herausgefordert und eine Glaubenstür aufgestoßen, die ihn mit jedem Blick tiefer und tiefer hineinzog. Welchen Anreiz hatte er jetzt, abgesehen von dem Wunsch, es genauer zu wissen?
    Obwohl er seine Gedanken für sich behielt, sah Cassinia ihn an, als wäre seine Abtrünnigkeit deutlich zu erkennen. Während seine widerstrebende Überzeugung wuchs, drückte sie ihre Abneigung gegen alles Christliche aus, als spürte sie, dass er eifrig in dem Neuen Testament las, das er in einem Antiquariat gekauft hatte. Er hatte nichts von dem leuchtenden Glauben, den Chaz an den Tag legte, aber sie musste irgendetwas gemerkt haben, das sie auf eine Weise nervös machte, die sie ihm gegenüber sonst nie gezeigt hatte.
    Oder vielleicht verarbeitete sie einfach den Tod ihrer Mutter, mit der sie sich nicht mehr hatte versöhnen können, wie Matt es gehofft hatte. Sie warf ihm vor, den Price-Fall vermasselt zu haben, weil er Annie zu Sofie gebracht hatte und ...
    Das Telefon klingelte und er nahm den Hörer ab, bevor er registrierte, dass es ja sein Handy war. Gerade noch rechtzeitig, bevor seine Mailbox ansprang, fischte er es aus seiner Hosentasche. »Matt Hammond.«
    »Matt, hier ist Lance Michelli.«
    Sein Herz machte einen Satz. »Was gibt’s?«
    »Hast du Lust, heute Abend mit uns zu essen?«
    Er könnte sagen, dass er schon selbst etwas zu essen vorbereitet hatte, was stimmte, oder dass er etwas anderes vorhatte, was eine Lüge gewesen wäre. Er konnte sich leicht herausreden, aber er dachte an die Düfte, das Ambiente, die Unterhaltung – auch wenn Sofie nicht dabei sein würde. »Das klingt gut.«
    Wie armselig, sich an den letzten Rest von ihr zu klammern, den er bekommen konnte, vor allem, wenn es ihre merkwürdige bunte Familie war. Aber etwas in ihm fühlte sich erleichtert. Vielleicht würde er an ihrem Tisch etwas hören, das ihn endgültig in das Lager seines Vaters versetzen würde, ob er wollte oder nicht? Vielleicht war es eine Überreaktion gewesen, alles abzulehnen, nur weil ein Vertreter – oder auch mehrere – so ein schlechtes Vorbild gewesen war. Nicht einmal Lance behauptete vollkommen zu sein.
    »Gut«, sagte Lance. »Bring ordentlich Hunger mit.«
    Er hatte keine Ahnung. Oder vielleicht doch. Als Matt vor der Villa hielt, war die Harley davor geparkt wie eine Verführerin. Das letzte Mal, als Matt die Maschine gesehen hatte, hatte Lance davon gesprochen, dass er ihm das Herz herausreißen wollte.
    Von der Treppe aus hielt Lance den Schlüssel hoch. »Das Kalbfleisch Marsala braucht noch eine Weile.«
    Matt zog die Augenbrauen hoch. Baxter winselte. Lance kraulte den Kopf des Hundes und Matt hatte das

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