Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
Vom Netzwerk:
davon, sauer auf jemand zu sein. Das macht die Wunde nur noch tiefer.«
    Er fasste ihre Hände fester. »Mir wäre es trotzdem lieber, du würdest den ganzen Bockmist vergessen, den ich gesagt habe, und noch einmal von vorn anfangen. Ich möchte dich so gern kennenlernen, Zeit mit dir verbringen – Filme ansehen, Spiele spielen, spazieren gehen, was immer du möchtest.«
    »Das ist alles?«
    »Und ich würde dich schrecklich gerne küssen. Aber ich bin ziemlich eingerostet.«
    »Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass es sich rostig anfühlt.«
    »Es geht noch besser. Mit ein bisschen Übung.« Angezogen von ihrer unglaublich geheimnisvollen Ausstrahlung beugte er sich vor, zuckte aber zurück, als Rese den Raum betrat.
    Sie blieb stehen. »Oh. Ich wusste nicht, dass jemand hier ist.«
    Sofie zuckte mit den Schultern. »Scheint der Ort zu sein, an dem Leute sich aufhalten. Was hat diese Küche nur an sich?«
    »Erinnerungen.« Rese verschränkte die Arme.
    Sofie atmete tief ein. »Ist das bei allen Häusern so, die du renovierst?«
    »Bei manchen mehr, bei anderen weniger.«
    Matt blickte auf. »Haben Sie schon mal eins gehabt, in dem es spukt?«
    Sie runzelte die Stirn. »Nur Sofies Tanzstudio.«
    »Die Fledermaushöhle?«
    »Fledermaushöhle?«
    »So nennt Matt den Keller.« Sofie lachte. »Aber der Name passt nicht mehr. Er ist jetzt angenehm und elegant und hell.« Sie wandte sich an ihn. »Lance hat sogar einen Ausgang nach draußen freigelegt.«
    »Keine Falltür mehr? Jetzt bin ich aber enttäuscht.«
    »Sie ist immer noch da«, sagte Rese. »Genau wie die alte Treppe auf beiden Seiten, das Eisentor im Tunnel und die Geheimtür in der Speisekammer. Zu viel Geschichte, um das alles wegzureißen, aber ich vermute mal, der Eingang, den wir freigelegt haben, stammt aus der Zeit des Weinbergs und wurde später versiegelt.«
    »Das meinte Lance auch«, sagte Sofie. »Er war völlig überwuchert, wahrscheinlich seit der Prohibition.«
    »Äh …« Er konzentrierte sich auf die Information, die in besonderer Weise sein Interesse geweckt hatte. »Eine Geheimtür in der Speisekammer?«
    Rese nahm einen Teller mit Käse und Apfelschnitzen aus dem Kühlschrank. »Zeig du sie ihm. Ich mag diese Tür nicht.« Sie verließ die Küche.
    Sofie stand auf und öffnete die Tür zu einer Speisekammer von der Größe eines kleinen Schlafzimmers. Eingemachte Paprika und Tomaten standen aufgereiht in den Regalen, dazu ganze Räder Käse. Er duckte sich unter den professionellen Kochutensilien hindurch, die von der Decke hingen. An der Rückwand bückte Sofie sich und griff unter das unterste Regalbrett. Er hörte ein Klicken und dann ein Quietschen, als die Wand aufging.
    »Mensch, das gibt’s ja nicht!« Wie viele Häuser konnten schon geheime Türen und unsichtbare Keller vorweisen? »Was kann man hier dran nicht mögen?«
    »Rese war einmal dahinter eingesperrt. Allein. Im Dunkeln.«
    »Sie macht mir aber nicht den Eindruck, als würde sie sich leicht ins Bockshorn jagen lassen.«
    »Jeder hat so seine Schmerzgrenze.«
    Neugierig blickte er durch die Tür. »Können wir runtergehen?«
    »Aber wird das deine Illusion nicht zerstören?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Nur die beiden Enden sehen noch wie ein Keller aus.«
    »Ich glaube, ich werde es verkraften.«
    Sofie legte einen Schalter um. Eine nackte Glühbirne beleuchtete ihren Weg, ohne das Ambiente zu zerstören. Er stieg die Holztreppe hinunter in einen Bereich, der noch immer Regale mit alten Weinflaschen enthielt. Der modrige Geruch weckte seine Vorliebe für unterirdische Orte.
    Vor ihnen war eine Wand, in die man eine Tür gesetzt hatte. Sofie öffnete sie, betätigte wieder einen Schalter und führte ihn in einen magischen Raum mit Spiegeln, poliertem Fußboden und einer Decke, die in Mitternachtsblau gestrichen und mit Sternen, Kometen und Meteoren versehen war. In der Mitte verschwammen diese mit gemalten Wolken und Tageslicht.
    »Hier soll die Musikanlage hin.« Sie zeigte auf eine Stelle rechts von der Tür, wo kein Spiegel angebracht war und ein CD-Spieler an einer Steckdose hing.
    So wie sie von all den Spiegeln reflektiert wurde, war es, als würde sie ihn von allen Seiten umgeben, und er hatte frech gelogen, als er sich eingeredet hatte, es würde keine Rolle spielen. Er war mehr als nur verliebt. Er war völlig hingerissen. Er wollte sie mehr, als er jemals im Leben etwas begehrt hatte.
    Sie sah seinen Blick und verschränkte die Arme. »Willst du mit mir

Weitere Kostenlose Bücher