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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Treppe hinunterzeigt.
    Die Richters sind Idioten.
    Als das Portal sie nicht in die Unterwelt eingelassen hat, versuchten sie, sich den Zugang zu erzwingen, indem sie tief in die Erde gruben, ohne zu begreifen, dass sie dabei bessere Aussichten darauf hatten, Australien zu erreichen als eine von ausschließlich Gutem bevölkerte mystische Dimension.
    Als sie ihre Dummheit schließlich erkannten, beschlossen sie, die Grube zu nutzen, indem sie sie zu Enchantments angesagtestem Ausgehlokal umfunktionierten oder vielmehr zu Enchantments einzigem Ausgehlokal. Die Trinker in der oberen Etage, die Teenager in der unteren, und schon ist der Laden Abend für Abend voll.
    Doch jetzt, dank Cades Diebstahl an Palomas Seele und Daires Unvermögen, das ewige Leben ihrer Großmutter für das Wohl des großen Ganzen zu opfern, haben sie einen Weg gefunden, die Barriere aufzubrechen. Die Geschichte musste ich mir aus den Fetzen, die ich aufgeschnappt habe, mühsam zusammenbasteln, weil irgendwie jeder denkt, ich müsse geschont und vor der Wahrheit meiner Familie bewahrt werden.
    Glauben sie wirklich, ich sei so verflucht rein, dass ich nicht mit meiner eigenen Wirklichkeit umgehen kann ?
    Und schlimmer noch, glauben sie allen Ernstes, ich sei außerstande, mich selbst zu verteidigen ?
    Ich umfasse das Lenkrad fester, schaue das Gebäude finster an und trete aufs Gas, bis ich das Pedal zum Boden durchgetreten habe. Nichts wünsche ich mir mehr, als diese falsche Ziegelfassade zu durchbrechen und dieses bescheuerte Schild in Trümmer zu legen, zusammen mit sämtlichen Richters drinnen im Haus.
    Doch im allerletzten Moment reiße ich das Lenkrad herum und verlasse die Innenstadt.
    Mache mich auf den Weg ins Reservat, auf der Suche nach Antworten, die längst überfällig sind.

Vierzehn

    Daire
    A ls wir aus dem Schnapsladen kommen, die Zigaretten sicher in meiner Tasche verstaut, ist Dace verschwunden. Hoffentlich hat er sich auf den Rückweg zur Schule gemacht, nachdem er begriffen hat, welch großes Risiko er eingeht, wenn er mir folgt.
    An mich denkt.
    Mich liebt.
    Ich begleite Chay in die Buchhandlung, wo er an den Regalen entlangstreift und sich die Art von Titeln ansieht, von denen ich mir sicher bin, dass sie ihn überhaupt nicht interessieren. Dabei drückt er sich auf eine Art und Weise herum, dass ich mich frage, warum er überhaupt Wert darauf gelegt hat, mich hierherzubringen.
    Als die Rothaarige an der Kasse einer unsichtbaren Person im Hinterzimmer zuruft, dass sie kurz rüber zu Gifford’s muss, um eine Rolle Briefmarken zu besorgen, und den Laden verlässt, wird Chay sofort munter. Sowie sie die Ladentür hinter sich geschlossen hat, schießt er mit einer mir völlig unerklärlichen Zielgerichtetheit zum Verkaufstresen. Er lächelt zur Begrüßung, als ein Mann mit pechschwarzem Haar und ebensolchen Augen hinter dem Vorhang hervorkommt und mich fragend ansieht.
    »Daire Santos.« Chay macht eine Kopfbewegung zu mir her.
    »Lucio Whitefeather.« Der Mann nickt und umfasst meine Hand mit seiner zu einem angenehm festen Händedruck.
    »Whitefeather ?« Ich sehe zwischen ihm und Chay hin und her.
    »Lucio ist Leftfoots Sohn«, murmelt Chay, während er mich durch den Vorhang in ein Hinterzimmer schiebt, das anscheinend als Lager, Pausenraum und Versandzentrale zugleich herhalten muss, wenn man nach der Anzahl großer Pappkartons geht, die überall herumstehen.
    »Gutes Timing«, sagt Lucio. »Hab gerade Neuware bekommen.«
    Ich sehe ihnen zu, wie sie sich über eine Kiste beugen und dicke Streifen braunen Klebebands durchtrennen, nur um … Bücher freizulegen ?
    »Kapier ich nicht.« Ich verziehe den Mund. Versuche, aus ihrem Treiben schlau zu werden. »Was soll die ganze Heimlichtuerei ?«
    Lucio schaut zwischen Chay und mir hin und her und ergreift die Initiative. »Die Richters kontrollieren die Stadt nicht nur einfach so – sie kontrollieren auch, was in der Stadt verkauft wird.«
    Ich mustere die Bücherstapel mit ihren bunten Einbänden – Bücher darüber, wie man sein Leben meistert, wie man von innen heraus eine bessere Welt erschafft – etwas ganz anderes als die Bücher, die ich erwartet hätte.
    »Wollt ihr damit sagen, dass sie zusätzlich zu ihrer langen Liste von Übeltaten jetzt auch noch Bücher verbieten ?«
    »Sie haben alles verboten, was ihnen zu inspirierend oder zu informativ ist.« Lucio und Chay wechseln einen wissenden Blick. »Sie wollen nicht, dass die Menschen ihr Leben selbst in die Hand

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