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Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari

Titel: Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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ein Geburtstagsgeschenk machen wollen.
    »Nichts Besonderes. Der Mann ist recht eigenwillig angezogen, was mir allerdings erst nach einiger Zeit aufgefallen ist. Ich habe den Eindruck, er hat seine Skaba seit Jahren nicht gewechselt. Wer hat ihm eigentlich den Gürtel abgenommen - der Mörder oder Sie?«
    »Wir jedenfalls nicht - leider.«
    »Und woran ist er gestorben? Ich habe keine Wunden entdeckt. Ist er etwa vergiftet worden?«
    »Durchaus möglich. Bisher konnten wir wenig ermitteln. Ist dir vielleicht sonst noch was aufgefallen?«
    »Nichts.«
    »Gar nichts?«
    »Na ja, als ich ihn mir vorhin angeschaut habe, hat mein Herz plötzlich merkwürdig gepocht. Gestern dagegen, als ich ihn mit Sir Kofa in einem Lokal gesehen habe, hat mein Herz ganz normal geschlagen.«
    »Mich interessiert allein dein Herz. Würdest du mehrere davon haben, würde ich sie unter deinen Kollegen verteilen, und sie würden besser arbeiten als alle Magiezeiger. Stell dir vor - auch Sir Kofa und ich haben nichts Besonderes gespürt, dafür aber dein neuer Freund.«
    »Und wer soll das sein? Hauptmann Schichola?«
    »Du hast ja ein ziemlich kurzes Gedächtnis«, sagte mein Chef lächelnd. »Ich meine den Großen Magister Nuflin Moni Mach. Er hat vor einer Stunde verlangt, wir sollen uns mit diesem Fall besonders ernsthaft beschäftigen. Er hat die merkwürdige Ahnung, dass mit dem Toten etwas nicht stimmt, aber er weiß nichts Genaues. Bist du vielleicht mit Nuflin verwandt?«
    »Das wissen Sie besser als ich«, seufzte ich. »Schließlich sind Sie der Schöpfer meiner Biografie. Dürfte ich ein wenig Kamra bekommen? Erst hab ich nicht ausschlafen können, und dann hab ich mir auch noch eine Leiche ansehen müssen - mein Leben ist wirklich ziemlich scheußlich.«
    »Tatsächlich? Macht dein Kopfkissen etwa Zicken?«, fragte mein Chef lachend. »Kamra kannst du dir selbst machen. Das hab ich dir schließlich beigebracht. Und knirsch bitte nicht so Unheil verkündend mit den Zähnen, sondern biete auch Sir Kofa davon an, damit er deine frisch erworbene Brühkunst kennen lernt.«
    »Gegen diesen Befehl bin ich machtlos«, sagte ich folgsam. »Aber ein Despot sind Sie schon, Sir Juffin.«
    »So ist das eben.«
    Obwohl ich alle Handgriffe beinahe automatisch erledigte, schmeckte meine Kamra so gut wie nie zuvor. Auch Sir Kofa nickte schon nach dem ersten Schluck anerkennend.
    Meine Gastfreundlichkeit brachte die düsteren Ahnungen, die mich seit dem Besuch der Leichenhalle begleitet hatten, kurzzeitig zum Verschwinden. Ich zog eine Schachtel Zigarettenstummel aus der Tasche meines Todesmantels. Die älteren Kollegen verzogen darüber das Gesicht, doch das war mir schnuppe. Bedauernswert, wer dazu verdammt war, das hiesige Kraut zu rauchen!
    »Woher stammen eigentlich diese auffälligen Gürtel, Sir Kofa? Das wissen Sie doch sicher?«
    »Gute Frage, Max, aber bisher habe ich es nicht herausfinden können. Aus Echo jedenfalls kommen sie nicht. Deshalb will ich möglichst bald aufs Zollamt. Wenn wir uns nämlich »besonders ernsthaft« mit dem Fall beschäftigen sollen, sind wir auf Nuli Karifs Hilfe angewiesen, zu dessen Pflichten es gehört, alles über Importe und Exporte zu wissen. Ich habe Sie vorhin übrigens geweckt, damit Sie mir dabei Gesellschaft leisten.«
    »Hat sie Ihnen gestern etwa gefallen?«
    »Wer soll mir gestern gefallen haben?«
    »Na - meine Gesellschaft.«
    »Wie hätte mir unsere gastronomische Expedition letzte Nacht nicht gefallen sollen? Es war doch sehr lustig -besonders Ihr heroischer Kampf um den Löffel«, meinte Sir Kofa kichernd.
    »Sie, Sir Kofa«, erklärte ich und seufzte heuchlerisch, »Sie sind abgrundtief böse. Ich verlasse Sie und desertiere zu General Bubuta - das ist ein einfacher und guter Mensch.«
    Sir Nuli Karif - der Leiter des Zollsuchtrupps des Vereinigten Königreichs - erwies sich als in jeder Hinsicht bemerkenswerte Persönlichkeit. Er war sehr klein, sehr gesprächig und meines Erachtens auch sehr jung. Eine Nickelbrille krönte seinen bezaubernden Anblick.
    »Sir Kofa, sind Sie's? Dann müssen Sie Sir Max sein? Das ist ja toll! Was gibt's? Wenn Sie auftauchen, ist garantiert etwas passiert - sonst würden Sie sich bestimmt nicht durch die ganze Stadt schleppen. Wie geht's Sir Melifaro? Was hört man von seinem älteren Bruder, dem Piraten? Hat er vor, demnächst nach Echo zu kommen? Es heißt, Melifaro habe Tschemparkaroke den Ohrring Ochola mit so starken Zaubersprüchen eingesetzt, dass

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