Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
Vom Netzwerk:
Kachar-Balsam zu kaufen, falls Sie wirklich Vorhaben, ihn längere Zeit in Ihrem Schlafzimmer zu dulden.«
    »Die kann er sich ja wohl selbst besorgen.«
    »Wohl kaum. Er ist nämlich sehr geizig.«
    Als wir wieder unter uns waren, sah Techi mich aufmerksam an.
    »Willst du wirklich hier bleiben, Max?«
    »Ja«, erklärte ich fröhlich.
    »Und warum?«
    »Weil du hier bist - das ist doch logisch.«
    »Ist das eine Liebeserklärung?«, fragte sie verlegen.
    »Viel mehr als das!«
    »Weißt du denn, wer ich bin? Die Kinder von Lojso Pondochwa haben keinen guten Ruf in Echo.«
    »Wie viele Kinder hatte dein Vater denn?«
    »Ich habe sechzehn Brüder, und alle haben eine andere Mutter. Wir sind sehr unterschiedlich.«
    »Und sind deine Brüder alle Gespenster geworden? Das wäre toll, weil auch ich etwas seltsam bin. Ich bin nämlich - unter uns gesagt - aus einer Gegend hierhergeraten, die allenfalls die Magister kennen.«
    »Das hab ich mir schon gedacht. Deine Augenfarbe ändert sich jede Minute. Da kannst du unmöglich von hier sein.«
    »Ich trau mich kaum, es zu sagen, aber ich habe schon wieder Hunger. Hast du vielleicht etwas zu essen da?«
    »Schon wieder? Du hast doch eben erst alles aufgegessen!«
    »Sündige Magister. Ich hab im Leben wirklich kein Glück«, seufzte ich. »Da lerne ich mal eine Wirtin kennen, und dann führt sie ausgerechnet das einzige Lokal in ganz Echo, in dem es nichts zu essen gibt.«
    Diszipliniert, wie ich bin, erschien ich eine volle Stunde vor Sonnenuntergang im Haus an der Brücke. Leider hatte ich weder geschafft, mich zu erholen, noch etwas Vernünftiges zu essen.
    »Du siehst aber schlecht aus«, sagte Juffin, nachdem er mich von oben bis unten gemustert hatte. »Ich hoffe, du hast noch Kraft genug, ins Fressfass zu gehen und etwas zu dir zu nehmen. Mach das bitte sofort. Man kann dich ja kaum ansehen.«
    »Das schafft er nicht. Ist doch unübersehbar. Aber ich könnte ihn hintragen«, frotzelte Melifaro.
    »Das wäre immerhin eine Wiedergutmachung für gestern Abend«, rief ich.
    »War ich wirklich so schlimm?«, fragte Melifaro.
    »Und wie! Du bist im Auto eingeschlafen, und ich musste dich ins Haus tragen. Das hat mich so erschöpft, dass ich krank geworden bin und geheilt werden musste.«
    »Ach, damit hab ich mir den gestrigen Abend um die Ohren geschlagen? Interessant, was man so alles erfährt. Gut, Jungs. Jetzt beeilt euch. Sonst habt ihr keine Zeit mehr, etwas zu essen.«
    »Du siehst verdächtig glücklich aus«, meinte Melifaro und setzte sich mir gegenüber. Wir waren an unserem Lieblingstisch im Fressfass gelandet.
    »Das bin ich auch.«
    Am liebsten hätte ich mich per Stummer Rede bei Techi gemeldet und sie gefragt, was sie gerade mache, doch ich beherrschte mich tapfer, um nicht den Eindruck zu erwecken, sie sei mit einem Verrückten zusammen. Oder ist es nicht unsinnig, jemanden zu fragen, wie es ihm geht, wenn man sich erst eine halbe Stunde zuvor von ihm verabschiedet hat?
    Stattdessen beschäftigte ich mich mit einer vorderhand sehr wichtigen Sache, mit dem Essen nämlich. Ein paar Minuten war ich nicht eben kommunikativ. Dann seufzte ich zufrieden und sah meinen Kollegen wieder an.
    »War es nett bei dir heute Morgen?«
    Melifaro machte ein schreckliches Gesicht. »Warum hast du die vier Männer aus Isamon nicht umgebracht, Max, oder sie wenigstens mitgenommen?«
    »Erstens hatte ich gehofft, sie würden meinem Rat folgen und das Chaos beseitigen, und zweitens dachte ich mir, es würde dir viel Spaß machen, sie selbst zu erledigen.«
    »Das war einer der schlimmsten Vormittage meines Lebens«, sagte Melifaro mit Grabesstimme. »Ich bin mit schwerem Kopf und einem Stein auf der Brust erwacht. Außerdem hatte ich keine Ahnung, wie ich in meinem Haus gelandet war und wie der Abend zu Ende gegangen ist. Wie war es denn bei Lady Techi?«
    »Ganz normal. Du hast nur ein Glas kaputt gemacht.«
    »Wirklich? War ich so betrunken?«
    »Ach, das war nicht so schlimm. Erzähl mir lieber, wie es heute Morgen bei dir ausgesehen hat.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich bin die Treppe runtergekommen und hab diese vier Männer gesehen. Zuerst hab ich sie wirklich umbringen wollen, aber dazu fehlt mir dein giftiges Talent! Dann hab ich festgestellt, dass alle vier selenruhig in ihren Sesseln schliefen. Kannst du dir das vorstellen? Dann hab ich ihre Mützen aus dem Fenster geworfen, aber auch davon sind sie nicht aufgewacht. Also bin ich mich waschen gegangen. Als

Weitere Kostenlose Bücher