Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon
gekommen. Informationen über ihre Vergangenheit liegen nicht vor, doch es ist bekannt, dass die Bewohner dieser Inseln vor allem Piraten waren.«
»Das waren sicher Spießgesellen von Henry Morgan«, meinte ich und stieß einen leisen Pfiff aus.
»Henry Morgan?«, fragte Lukfi interessiert.
»Ach, das war nur ein Räuber bei uns in den Leeren Ländern. Aber verzeih, Schpusch. Mach bitte weiter.«
»Kein Problem«, sagte der Buriwuch wohlwollend. »Ihr Menschen unterbrecht uns Vögel ohnehin ständig ... Zuerst hat Sochma Pu das Haus Nr. 22 in der Straße der runden Dächer gekauft und dort mit seinem Sohn gelebt. Im Jahr 3114 der Ordensepoche wurde Tschorko Pu Chefkoch der Residenz des Ordens der Grünen Monde.«
»Ist das nicht der Orden, in dem Magister Mener Gjusot tätig war?«, fragte ich, um sicherzugehen, dass ich mich nicht täuschte. »Der Mann, der die Fetane so leidenschaftlich bekämpfte, Hauptfeind des Ordens des Siebenzackigen Blatts war und schließlich Selbstmord beging? Er war mal mein Nachbar und hat mir ein paar sehr abwechslungsreiche Nächte bereitet.«
••Soll ich weitermachen, oder haben Sie schon erfahren, was Sie wissen wollten?«
»Entschuldige, mein Lieber - erzähl bitte weiter.«
»Der große Magister Mener Gjusot war ein Bewunderer der ukumbischen Küche. Das führte dazu, dass sein Koch Tschorko Pu bei ihm ein gutes Leben hatte. Im Jahre 3117 der Ordensepoche begann Sochma Pu sogar, bei seinem Sohn als Küchenhilfe zu arbeiten. Der Orden hatte damals starken Zulauf, und nicht nur in der Küche fehlten Arbeitskräfte. Im Jahre 3148 hat Tschorko Pu Frau Chesa Ruma aus Echo geheiratet. Ihre Familie ...«
»Zu den Magistern mit ihrer Familie, Schpusch! Erzähl mir lieber etwas über Ande Pu selbst.«
»Wie gesagt, er wurde am 222. Tag des 3162. Jahres der Ordensepoche geboren. Von Geburt an hat er im Haus der Eltern seiner Mutter gelebt, weil Kinder auf dem Gelände des Ordens nicht erlaubt waren. Am 233. Tag des 3183. Jahres wurde die Residenz des Ordens der Grünen Monde von der mit dem Orden des Siebenzackigen Blatts vereinigten königlichen Armee zerstört. Sochma und Tschorko Pu und Chesa Ruma kamen dabei zu Tode. Ande überlebte im Haus seiner Großeltern. Im zweiten Jahr der Epoche des Gesetzbuchs wurde ein königliches Dekret erlassen, das Verwandten von Opfern der Traurigen Zeit eine Reihe von Privilegien gewährte. Dank dieses Gesetzes konnte Ande Pu an der königlichen Universität studieren, die er als einer der Besten seines Jahrgangs verließ.«
Ich stieß erneut einen Pfiff aus. An dieser Universität studiert man im Schnitt sechzig Jahre. Wahnsinn! Aber ich sagte nichts dazu, und der Buriwuch fuhr fort.
»Nach seinem glänzenden Examen hatte Ande Pu kein Problem, einen interessanten Posten bei Hofe zu bekommen.«
Offenbar hat Pu mich also nicht angelogen, dachte ich.
»Im Jahre 68 der Epoche des Gesetzbuchs wurde Ande Pu wegen des Ausplauderns von Interna des Königshofs verurteilt. Er verlor seine Rentenansprüche und darf nie wieder bei Hofe eingestellt werden. In diese Angelegenheit war auch ein Reporter namens Kuom Manio von der Zeitung Trubel von Echo verwickelt, für den die Angelegenheit aber straffrei ausging. Seit dem Jahre 68 lebt Ande Pu in dem Haus, das er von seinen Großeltern geerbt hat. Er hat keine feste Anstellung und hat sich bis zum Jahre 88 mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser gehalten. Dann hat er wegen seiner Schulden die Hälfte des Hauses an die Familie Pela abtreten müssen. Ab und zu schreibt er Artikel für die Königliche Stimme und ist ein paar Mal wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet worden. Er ist keiner größeren Verbrechen verdächtig. Das war's«, sagte der Buriwuch und wandte sich an Lukfi: »Sei so lieb und gib mir ein paar Nüsse.«
»Vielen Dank, Schpusch«, sagte ich und stand auf. »Ich kann deine Informationen ergänzen. Welchen Tag haben wir heute?«
»Den 113.«, antwortete Sir Lukfi.
»Natürlich ... Am 113. Tag des 116. Jahres wurde Ande Pu auf Anweisung des Chefredakteurs Rogro Schill bei der Zeitung Königliche Stimme als Reporter eingestellt. Das ist das Neueste über ihn, und ich habe für diese Anstellung gesorgt. Nochmals vielen Dank, Sir Lukfi. Besuchen Sie mich doch am Abend mal auf eine Tasse Kamra. Wenn man Sie nicht ausdrücklich einlädt, kommen Sie ja nie vorbei.«
»Vielen Dank, Sir Max«, sagte Lukfi lächelnd. »Aber Sie könnten auch mal bei mir und meiner Frau Warischa
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