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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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vorbeisehen. Es heißt, ihr Wirtshaus Der dicke Mann in der Kurve sei eins der besten in Echo. Ich würde die Küche meiner Frau nicht loben, wenn ich nicht von ihrer Kochkunst überzeugt wäre.«
    »Das weiß ich doch, Sir Lukfi. Und ich hätte Sie längst besuchen sollen. Wie unhöflich von mir. Übrigens sind wir inzwischen Nachbarn. Ich wohne jetzt nämlich auch in der Neustadt. Wenn ich aus dem Wald von Mahagon zurück bin, besuche ich Sie sicher bald.«
    »Machen Sie dort Urlaub?«, fragte Lukfi höflich.
    »Ja, aber ich gehe dort auch auf die Jagd - in Begleitung von Lady Melamori und von zwölf Männern unserer Stadtpolizei.«
    »Sie haben wirklich ein interessantes Leben!«, rief er.
    Mit diesen netten Floskeln verabschiedeten wir uns.
    Kurz darauf ging ich mit Sir Juffin essen und erzählte ihm etwa eine Stunde lang von Ande Pu. Mein Chef mochte die Geschichte, ohne dass mir klar geworden wäre, ob er eher an meinem Erzählen oder an Andes Biografie Gefallen fand.
    Dann ging Juffin heim, und ich kehrte ins Haus an der Brücke zurück. Im Büro stieß ich auf Lonely-Lokley. Er ging unruhig auf und ab. Seine Miene war ungerührt wie immer, seine Hände steckten in großen Handschuhen, und sein schneeweißer Lochimantel schleifte über den Boden.
    Das war ein hübscher Anblick, und ich schüttelte bewundernd den Kopf.
    »Wo warst du, Schürf? Ich hab dich seit Tagen nicht gesehen.«
    »Wo werde ich wohl gewesen sein?«, fragte Lonely-Lokley achselzuckend. »Ich hab im Büro gesessen und gearbeitet. Du bist es doch, der durch die ganze Stadt tigert. Mir ist sogar zu Ohren gekommen, dass du General Bubuta besucht hast. Willst du etwa auch in den Wald von Mahagon fahren?«
    »Ja, das weißt du doch.«
    »Aber ich weiß nicht, was du tun wirst, wenn plötzlich der tote Dschifa auftaucht. Willst du ihn anspucken? Ich an deiner Stelle wäre damit vorsichtig, denn das wirkt nur bei Lebenden. Hast du eine Idee, wie du ihn besiegen kannst?«
    »Nein. Eigentlich wollte ich, dass du mit der Polizei losziehst, aber Hauptmann Schichola meinte, er würde sich sicherer fühlen, wenn ich seine Truppe begleitete. Und auch Juffin hatte keine Einwände gegen meinen Einsatz.«
    »Kunststück! Er will schließlich, dass du etwas Neues lernst. Aber ich hab da so eine Vorahnung. Deshalb wollte ich dich unbedingt noch vor deiner Abreise sprechen. Komm mit in mein Büro. Dort zeig ich dir einen Trick. Vielleicht lernst du ihn ja schnell - bei dir weiß man nie.«
    »Gerne. Ich liebe Zaubertricks.«
    Schürf schüttelte den Kopf und murmelte etwas in sich hinein. Dann gingen wir in sein Büro.
    Das Arbeitszimmer von Sir Schürf ist ziemlich seltsam. Es ist groß und fast leer. Nur hinten in der Ecke stehen sein Schreibtisch und ein ungewöhnlich unbequemer Stuhl.
    »Setz dich«, sagte Schürf und zeigte auf den Boden.
    Lonely-Lokley zog die mir gut bekannte löchrige Tasse aus der Manteltasche und holte eine kleine Keramikflasche aus dem Schreibtisch. Dann überlegte er kurz und gab mir die Tasse.
    »Halt mal, Max. In Kettari hast du aus dieser Tasse trinken können. Also klappt es hier auch.«
    Gehorsam nahm ich die Tasse, und Schürf schenkte mir ein wenig dunkle Flüssigkeit ein. Aus den Löchern floss kein einziger Tropfen. Das brachte mich erneut zum Staunen.
    »Das ist ganz normaler Wein, Max, aber ich hoffe, sein hohes Alter und meine löchrige Tasse zusammen bewirken das richtige Resultat. Obwohl man bei dir ja nichts mit Sicherheit sagen kann. Jetzt trink, aber rasch.«
    Ich tat, wie mir geheißen. Der Wein schmeckte seltsam - er war etwas zu stark und etwas zu trocken. Na ja, an mir ist eben kein Weinkenner verloren gegangen.
    Lonely-Lokley zog erst seine überdimensionierten Handschuhschoner, dann die berühmt-berüchtigten todbringenden Handschuhe aus, ging zum Schreibtisch, tat beide Paare in eine Schachtel und wandte sich wieder an mich.
    »Siehst du die?«, fragte er und hielt mir seine zum Schnippen bereite Linke unter die Nase. »Jetzt mach einfach so!«, fuhr er fort und schnippte kaum merklich, aber laut. Ein kleiner Kugelblitz erschien auf seiner Handfläche, rollte durchs Zimmer und zersprang an der Wand in tausend Funken.
    »Jetzt du!«, befahl er. »Denk nicht darüber nach, wie ich das geschafft haben mag, sondern tu es einfach!«
    Der alte Wein aus der löcherigen Tasse machte ein Wunderkind aus mir, und ich konnte es Lonely-Lokley schon beim ersten Versuch nachtun. Mein Kugelblitz war allerdings grün und

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