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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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nicht blau wie der von Sir Schürf.
    »So was sehe ich zum ersten Mal«, sagte er und schien fast erstaunt. »Das klappt schon ganz gut. Dein tödlicher Kugelblitz allerdings sieht etwas anders aus als meiner.«
    »Du weißt doch, dass bei mir nicht alles ist wie bei anderen. Kann dieser Blitz eigentlich töten?«
    »Und ob! Ich hoffe, davon überzeugst du dich bald selbst. Der tote Dschifa war eigentlich kein Magister, sondern nur ein mittelmäßiger Zauberer, und ich denke, du kannst ihn überlisten. Wenn du zurückkommst, erzähl mir bitte genau, wie der Blitz bei dir funktioniert hat. Ich hab den Eindruck, im Zaubern bist du ein Naturtalent. Gut, Max - ab und zu habe ich seltsame Vorahnungen, aber das bedeutet nicht immer etwas Böses. Doch geh bitte kein Risiko ein.«
    »Einverstanden«, sagte ich nickend. Offen gesagt machten mir Schurfs Worte etwas Angst. »Juffin hat aber keine schlechten Vorahnungen, oder?«
    »Wenn ja, würde er dich sicher nicht fahren lassen.«
    Ich kehrte in mein Büro zurück und setzte mich gemütlich in meinen Sessel. Ich hatte keine Lust, über die Vorahnungen von Sir Schürf nachzudenken. Dafür hatte ich Appetit auf Kamra.
    Als ich mir gerade die zweite Tasse eingeschenkt hatte, stand ein Bote in der Tür. Er war erschrocken, wie es alle Boten sind, die mit mir zu tun haben.
    »Sir Max, ein seltsamer Mensch möchte mit Ihnen reden. Er steht vor dem Gebäude und will partout nicht reinkommen. Was soll ich tun?«
    »Handelt es sich um einen rundlichen Herrn in dickem Lochimantel?«
    »Ja, Sir.«
    Der arme Bote hielt mich nun sicher für einen Hellseher.
    »Sag ihm, ich bin im Büro. Wenn er nicht kommen will, kann er gern draußen bleiben und weiter von einem Bein aufs andere treten. Falls er es sich aber anders überlegt, führ ihn bitte zu mir.«
    Eine Minute später erschien der Nachkomme ukumbrischer Piraten in der Tür meines Büros.
    »Ich wollte mich nur bei Ihnen bedanken, Max. Alles ist sehr gut gelaufen. Das ist für Sie«, sagte er und zog ein Fläschchen aus der Tasche. »Das ist nicht irgendein alter Wein - der stammt noch aus dem Keller meines Großvaters.«
    »Ist er noch aus Piratenzeiten oder aus den Beständen des Ordens der Grünen Monde? Wie dem auch sei - vielen Dank!«
    »Woher wissen Sie das mit den Piraten und dem Orden der Grünen Monde?«
    »Ich arbeite schließlich beim Kleinen Geheimen Suchtrupp! Warum hast du eigentlich nicht reinkommen wollen?«
    »Hier gibt's einfach zu viele Bullen«, meinte Ande und blickte finster.
    »Sag mal, wie willst du in der Zeitung über Verbrechen berichten, wenn du es nicht mal schaffst, das Gebäude der Stadtpolizei zu betreten?«
    Ande schwieg. Ich gab ihm eine Tasse Kamra und bekam dabei eine Idee: »Hast du eigentlich einen Auftrag, oder bist du frei wie ein Vogel?«
    »Ich muss entweder über Sie oder über den Kleinen Geheimen Suchtrupp schreiben. Aber das hat noch Zeit.«
    »Prima. Ich fahre heute in den Wald von Mahagon, und du kommst mit. Ich reise in Gesellschaft einer netten Lady und einiger Polizisten, die du freilich Bullen zu nennen pflegst. So hast du Gelegenheit, dich an sie zu gewöhnen, und bekommst ein paar nette Eindrücke. Und wir haben Spaß mit dir. Später schreibst du einen Artikel über unseren gemeinsamen Sieg über die Räuberbande. Es sei denn, du wirst vorher erschossen - das Leben ist bekanntlich voller Überraschungen.«
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte Ande vorsichtig. »Die Bullen wollen bestimmt nicht, dass ich mitkomme.«
    »Na und?«, fragte ich lächelnd. »Was denkst du, wie meine Beziehung zur Polizei aussieht?«
    »Sie geben denen die Befehle, was?«, fragte Ande und begann langsam, die Zusammenhänge zu durchschauen. Nach seinen Erlebnissen mit der Polizei hatte der arme Junge offenbar die Einstellung, Bubutas Behörde sei die schlimmste und stärkste Kraft im Vereinigten Königreich. Diese Illusion musste ich ihm dringend rauben.
    »Ja, ich gebe denen die Befehle. Also hab keine Angst. Wichtig ist nur, dass du auf dich aufpasst und dich auf keinen Streit einlässt. Und jetzt musst du dich entscheiden, ob du mitfahren willst oder nicht. Ich habe dir nur einen Vorschlag gemacht.«
    »Gut«, sagte Ande und lächelte ein wenig. »Glauben Sie wirklich, ich stehe das durch?«
    »Wenn ich das nicht glaubte, würde ich dir nicht Vorschlägen mitzukommen. Geh nach Hause und komm viereinhalb Stunden nach Mitternacht wieder. Deine Flasche trinken wir, wenn wir zurück sind. Ich hatte heute

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