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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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vorstellte, lachte dann freundlich und wandte sich ab. So ein Biest, dachte ich, begriff dann aber, dass sie sich schämte. Manche Leute schotten sich umso aggressiver ab, je mehr sie sich schämen. Ich fand das interessant und meldete mich per Stummer Rede bei ihr.
    "Keine Sorge, ich fühle mich auch immer unwohl, wenn ich jemanden kennen lerne. Und nehmen Sie Melifaro nicht gleich alles übel. Ohne Leute wie ihn wäre die Welt langweilig.«
    Lady Kekki sah mich erstaunt an und lächelte dann fast unmerklich. Ich fühlte mich erleichtert. Es macht einfach keinen Spaß, in gespannter Atmosphäre zu arbeiten.
    »Auch ich freue mich, Sie kennen zu lernen. Mein Name ist Leutnant Apura Blaki«, sagte ein auffälliger Mann mittleren Alters in hellem, dandyhaftem Lochimantel. Er sah mich mit kaum verhohlener Neugier an und fuhr fort: »Lady Tuotli und ich wollten schon längst bei Ihnen vorbeigeschaut haben, um Ihre Bekanntschaft zu machen, aber ...«
    »Sie hatte viel zu tun, ich weiß«, sagte ich taktvoll.
    »Ja, sehr viel sogar«, rief der Leutnant begeistert und sah mich erfreut an.
    »Also, Leute, damit ist der allgemeine Teil des Treffens beendet. Und jetzt ran an den Speck!«, mischte sich Juffin ein. »Melifaro, warum bist du eigentlich nicht im Zollamt?«
    »Ich?«, fragte Melifaro baff. »Was soll ich denn da?«
    »Kommst du nicht selbst darauf? Dieser Grässliche Mudlach ist vor siebzehn Jahren nach Echo gekommen, und ich bin mir sicher, dass die Jungs vom Zoll sich noch gut an ihn erinnern. Wenn dem wirklich so sein sollte, sag Melamori Bescheid, damit sie Mudlach auf die Spur tritt. Das ist besser, als planlos in der Gegend herumzusuchen.«
    »Alles klar«, sagte Melifaro. »Ich gehe gleich zum Zoll und melde mich von unterwegs bei unserer Lady.«
    »Na fein. Solange Melifaro mit dem Zöllner Nuli Karif und dem Gespenst des alten Tjuwin ein Glas Dschubatinischen Säufer trinkt, können wir in Ruhe an diesem Fall arbeiten.«
    Nachdem sie von uns ausführliche Hinweise bekommen hatten, gingen die Polizisten ins Große Archiv und kehrten kurz darauf - ihren persönlichen Buriwuch auf der Schulter - zurück. Die Vögel waren etwas verwirrt: Einerseits brannten sie vor Neugier, andererseits aber gefiel es ihnen nicht, sich auf die neue Umgebung einzustellen, denn die meisten Buriwuche hatten seit über hundert Jahren das Archiv nicht verlassen.
    »Bitte denken Sie daran, alle Tiere bis Sonnenuntergang zurückzubringen«, ermahnte Sir Lukfi Penz die Männer der Stadtpolizei. »Sonst bekommen Sie morgen mit uns Ärger.«
    »Sie haben also nicht viel Zeit, meine Herren. Genießen Sie Ihren Vogelspaziergang darum in vollen Zügen. Und wer auf einen verwandelten Bewohner von Arwaroch stößt, bringt ihn bitte sofort her.«
    »Ich kann mir schon vorstellen, welche Gerüchte jetzt in der Stadt umlaufen«, sagte ich seufzend. »Was meinen Sie? Schnappen wir diesen Mudlach oder nicht?«
    »Natürlich schnappen wir ihn. Wir müssen die ganze Sache aber so einrichten, dass er sich furchtbar erschrickt und all die Leute aus Arwaroch mitnimmt, die sich im Laufe der Jahre bei uns eingeschlichen haben. Ich bezweifle zwar, dass uns das gelingen wird, aber vielleicht helfen uns auch diesmal die Dunklen Magister.«
    »Gut, ich verstehe«, sagte ich nickend. »Und welche Rolle spiele ich in diesem Plan?«
    »Du kannst jetzt etwas Geistvolles tun, zum Beispiel essen gehen.«
    »Oha, das ist ein kniffliger Auftrag. Wenn ich da mal nicht versage!«
    Nach vier Stunden tauchte Melifaro wieder auf. Er wirkte müde und ernst. In seiner Abwesenheit hatten Lonely-Lokley und ich genug Zeit gehabt, einen großen Krug Kamra zu leeren und über diverse philosophische Probleme zu reden, die sich im Laufe der Zeit angesammelt hatten. Sir Schürf meinte, das sollten wir endlich tun, doch ich fühlte mich wie ein Schmarotzer und Deserteur.
    »Sieh mal an, da hocken die echten Profis!«, warf Melifaro uns giftig zu. »Die Herren Killer warten geduldig, bis ich ihnen ein neues Opfer zuführe. Ihr habt es hier wirklich idyllisch.«
    »Tja, wir geben uns eben nicht mit Kleinigkeiten ab«, antwortete ich.
    Lonely-Lokley schenkte Melifaro keinerlei Aufmerksamkeit, sondern genoss den Sonnenuntergang.
    »Ich gehe jetzt zu Juffin. Soll er mir doch den Kopf abreißen! Ich hab die Nase voll!«, rief Melifaro theatralisch. »Ich weiß nicht, wie es den anderen ergangen ist, aber ich habe auf ganzer Linie versagt. Nuli Karif vom Zoll hat sich zwar vage an

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