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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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jemanden erinnert, hatte aber keine Einzelheiten mehr im Kopf. Und Melamori hat natürlich auch nichts gefunden. Kein Wunder - schließlich sind siebzehn Jahre vergangen. Aber sie hat wenigstens Glück und spaziert jetzt mit diesem Adonis und seiner Spinne durchs abendliche Echo. Und das ist auch gut so. Irgendwer muss schließlich auch mal glücklich sein.«
    Melifaros Stimme klang erstaunlich verärgert. Selbst Sir Juffin steckte die Nase aus seinem Büro, um nach uns zu sehen.
    »Nimm das alles nicht so ernst«, sagte er mitfühlend. »Ich hab sowieso nicht damit gerechnet, dass du gute Nachrichten bringst. Auch unsere braven Polizisten haben nichts ausrichten können. Von Alotho und seinen Mannen abgesehen, haben die Buriwuche in Echo niemanden gefunden, der aus Arwaroch stammt. Morgen müssen sie die Suche von neuem beginnen. Hat vielleicht jemand eine Idee, wo wir sonst noch suchen können?«
    »Das dürfte am ehesten Sir Kofa wissen«, sagte ich. »Außerdem kennt er alle Fachleute für Gesichtsumwandlungen. Vielleicht sollten wir dort mit der Suche beginnen.«
    »Daran habe ich bereits gedacht«, sagte Juffin. »Sir Kofa beschäftigt sich schon damit. Ich hoffe, er kommt bald mit guten Nachrichten zu uns. Wer hätte gedacht, dass es so schwierig wäre, in Echo jemanden aus Arwaroch aufzutreiben!«
    Schließlich gingen alle schlafen. Nur Kurusch und ich blieben im Haus an der Brücke. Melifaro hatte mich ein weiteres Mal gebeten, bei mir übernachten zu dürfen, da er noch immer nicht imstande war, die Gesellschaft von Rulen Bagdasys zu ertragen.
    »Ich verprügele ihn irgendwann«, meinte Melifaro müde. »Wenn ich im Beruf Probleme habe, verliere ich meinen Humor.«
    In der Nacht hatte ich irgendwann keine Lust mehr, im Sessel zu sitzen, und ging spazieren. Ich lief einige Zeit ziellos vor mich hin. Die bunten Mosaikgehsteige schimmerten in der Dunkelheit, und die Gesichter der wenigen Passanten wirkten im orangefarbenen Licht der Straßenlaternen wie mit einer Aura von Geheimnis umgeben. Ein kühler Wind wehte vom Churon her durch die Gassen der Altstadt. Erstaunlicherweise hatten er und ich den gleichen Weg.
    An diesem Abend fühlte ich mich in Echo sehr wohl. Im Gegensatz zum armen Melifaro war meine Stimmung so blendend, dass es mich geradezu beunruhigte.
    Ich gelangte auf den Platz der Siege von König Gurig VII. Eigentlich wollte ich schon umdrehen, sah dann aber in einem Straßencafe eine hoch gewachsene Gestalt sitzen, die mir bekannt vorkam. Ich ging ein paar Schritte näher. Kein Zweifel - dort saß Alotho Aliroch. Ich wollte mich ihm eigentlich noch weiter nähern, weil Juffin uns am Vortag darum gebeten hatte, den Besuchern aus Arwaroch besonderen Schutz angedeihen zu lassen, doch dann stellte ich fest, dass Alotho schon einen Beschützer hatte: Lady Melamori hing weiterhin an diesem Cafe. Das war mir unbegreiflich.
    Ich lächelte in mich hinein und kehrte zum Haus an der Brücke zurück. Unterwegs versuchte ich mich zu ärgern oder wenigstens zu staunen - vergeblich. Von Anfang an war mir klar gewesen, dass Melamori einen Adonis wie Alotho nur zu sehen brauchte, um seine Gesellschaft zu suchen.
    Ich versuchte mir vorzustellen, als Frau geboren worden zu sein. Dann wäre dieser Alotho eine echte Sahneschnitte für mich. Mal sehen, wie weit sich das noch entwickelte.
    Ehrlich gesagt, erkannte ich mich kaum wieder. Ich hätte toben und auf die ganze Welt schimpfen sollen, wie ich es in solchen Situationen bisher immer getan hatte. Aber in letzter Zeit hatte ich viele seltsame Dinge erlebt und mich verändert.
    In bester Laune kam ich ins Haus an der Brücke. Kurusch bekam drei Piroggen und staunte über meine Großzügigkeit. Na ja, eigentlich lassen sich dem Gesicht eines Buriwuchs keine Gefühle entnehmen.
    Am nächsten Morgen kam Juffin wieder ins Büro und erlaubte mir generös, nach Hause zu gehen, um mich zu erholen.
    Bei Sonnenuntergang kehrte ich ins Haus an der Brücke zurück und traf im Saal der allgemeinen Arbeit nur einen einzigen Kollegen, Lonely-Lokley nämlich. Wir waren unbeschäftigt, denn auch ohne uns gab es im Kleinen Geheimen Suchtrupp Killer genug. Obendrein warteten hundert Scharfzähne nur darauf, Mudlach zu erwischen, der allerdings nicht nur grässlich, sondern vor allem unauffindbar war.
    »Lady Tuotli und der Buriwuch, der sie begleitet, haben jemanden gefunden, der aus Arwaroch entlaufen ist. Sie kommen gleich mit ihrer Beute.«
    »Toll«, sagte ich lächelnd.

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