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Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Trübsal blasen, doch das war mir nicht vergönnt.
    »Oh, verehrter neuer Leiter! Und oh, großer Buriwuch!«, hörte ich und sah Melifaros knallgelben Mantel auftauchen. »Was befehlt Ihr Eurem treuesten Sklaven?«
    »Pass auf, sonst werde ich sauer und verbiete dir, frühstücken zu gehen.«
    »Zu spät.«
    In der Tür erschien Lady Melamori.
    »Wisst ihr, als euer vorläufiger Vorgesetzter habe ich eine interessante Idee: Ich melde mich per Stumme Rede beim Fressfass und lasse uns das Mittagessen kommen. Ich bin zu träge, um aus dem Haus zu gehen.«
    »Toll, dass du so ein Faulpelz bist!«, rief Melamori begeistert. »Madame Zizinda hat nämlich noch immer Angst vor Leleo, dem spinnenartigen Geschenk meines Verehrers aus Arwaroch. Den müsste ich sonst hierlassen, und das mag er ganz und gar nicht.«
    Das wollige Spinnenwesen schnurrte leise vor sich hin.
    »Auch ich habe Angst vor deinem Leleo!«, rief Melifaro und sprang unter den Tisch.
    »Hör endlich mit dem Theater auf«, meinte Melamori deutlich verärgert.
    Der Besitzer des knallgelben Lochimantels kroch aus seinem Versteck und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Im nächsten Moment klopfte der Bote aus dem Fressfass und stellte etliche Töpfe auf den Schreibtisch, den ich mir sonst mit Sir Juffin teilte. Der erste Tag ohne meinen Chef ließ sich ganz gut an.
    Beim Essen überzogen Melifaro und Melamori einander mit Sticheleien, wobei unsere Verfolgungsmeisterin deutlich besser abschnitt.
    »Und jetzt?«, fragte Melifaro streitsüchtig, nachdem er mit dem Nachtisch fertig war. »Sir Nachtantlitz - ich erwarte Eure Befehle.«
    »Jetzt wird geschwiegen, denn ich brauche eine Denkpause«, meinte ich herrisch, sah eine Zeitlang aus dem Fenster und wandte mich dann an Melamori: »Hast du deinen Leleo eigentlich schon der Stadtpolizei gezeigt?«
    »Nein, das hab ich noch nicht geschafft.«
    »Das ist aber schlimm«, sagte ich streng. »Unsere brave Polizei muss in Angst und Schrecken gehalten werden. Sollte Lady Kekki Tuotli - Bubutas neue Mitarbeiterin -angesichts deines Leleo erbleichen, geh einfach mit ihr Kaffee trinken. Ihr seid doch schon befreundet, oder?«
    »Du bist ja gut über unsere Angelegenheiten informiert«, meinte Melamori lächelnd. »Vielleicht sollst du Sir Juffin wirklich ersetzen«, fügte sie hinzu und verließ das Büro.
    »Und welche Freuden hast du für mich vorgesehen?«
    »Eigentlich keine, mein lieber Melifaro. Du sollst die ganze Zeit hierbleiben und ein kluges Gesicht machen. Hoffentlich ist das nicht zu viel verlangt. Und falls etwas passiert, melde dich ruhig per Stummer Rede bei mir.«
    »Und wo willst du derweil hin?«, fragte Melifaro mit lindem Entsetzen.
    »Ich besuche die Burg Jafach«, gab ich zurück und zog dabei eine schreckliche Fratze.
    »Im Ernst?«, fragte er sichtlich erschrocken.
    »Natürlich. Du musst einfach nur auf mich warten.«
    »Na schön - aber ich brauche noch etwas Kamra und ein stärkeres Getränk. Wenn du erlaubst, bestelle ich alles im Fressfass - auf deine Rechnung natürlich.«
    »Bleib anständig und strapaziere meine Börse nicht«, sagte ich, drohte ihm mit dem Finger und verließ das Büro.
    Ich hatte Lady Sotowa schon lange besuchen wollen. Meine Tage waren gezählt, und ich hatte mitunter das Gefühl, ich sollte den freundschaftlichen Kontakt mit ihr pflegen.
    Einige Minuten später stand ich bereits vor der Residenz des Siebenzackigen Blattes, und zwar genau dort, wo sich letztes Mal der Eingang befunden hatte. Ratlos meldete ich mich per Stummer Rede bei Lady Sotowa.
    »Was ist los, Junge?«, fragte sie erstaunt. »Dein Chef ist noch keine drei Stunden im Gefängnis, und du suchst schon Hilfe bei mir?«
    »Aber nein - ich will nur eine kleine Pause einlegen und gemütlich mit Ihnen eine Tasse Kamra trinken.«
    »Und dabei willst du mir ein Geheimnis nach dem anderen entlocken«, sagte sie nun laut und tauchte hinter meinem Rücken auf. »Gib mir die Hand. Ich führe dich durch den Obstgarten. Eigentlich solltest du die Geheimtür inzwischen selbstständig finden. Zu etwas musst du doch gut sein.«
    Sie nahm mich an der Hand und zog mich mit einem Ruck zur Mauer. »Lass die Augen offen - so lernst du noch was.«
    Ich folgte ihrem Rat und sah nun merkwürdige Dinge -zum Beispiel, dass der dunkelblaue Lochimantel der Lady sich in der dunklen Mauer auflöste wie Zucker im Kaffee. Die Wand glitt so nah an meinen Augen vorüber, dass ich ihre Atome zu sehen glaubte. Dann hörte ich Lady Sotowa

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