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Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Anwesenheit alles wunderbar laufen wird.«
    »Das wird sich noch zeigen.«
    »Da hast du auch wieder Recht. Aber ich verlange nichts Besonderes von dir - nur, dass du mitunter eine Entscheidung triffst. Ob sie richtig ist oder nicht, spielt keine so große Rolle. Aber ich wünsche mir sehr, dass du die Verantwortung für die Arbeit unserer Behörde übernimmst.«
    »Warum denn ausgerechnet ich? Warum bitten Sie nicht Sir Kofa darum?«
    Ich wollte nicht kokett klingen oder mich mit meinem Chef streiten, aber unbedingt wissen, warum Juffin sich für mich entschieden hatte.
    »Kofa erträgt keine Verwaltungsarbeit. Seit seiner Tätigkeit als Polizeichef hat er davon die Nase gestrichen voll. Als ich ihn für diesen Dienst warb, hatte er nur eine Bedingung: nie mit Verwaltungskram behelligt zu werden. Und wie du weißt, ist auf mein Wort Verlass.«
    »Na schön«, sagte ich und lächelte schief. »Aber Sie wissen doch, dass ich sehr unordentlich bin.«
    »Mach dir deshalb keine Sorgen. Und fahr mich jetzt bitte ins Cholomi-Gefängnis. Ich bin spät dran.«
    »Sie hätten mich von vornherein als Chauffeur anstellen sollen. Mit dem A-Mobil durch die Gegend zu hetzen - das kann ich schließlich am besten.«
    »Cool bleiben, Max«, sagte Juffin und rutschte auf den Beifahrersitz. »Es wird schon alles klappen. Und wenn du einen guten Heiler oder etwas Ähnliches brauchst, melde dich bei Lady Sotowa. Sie mag dich und wird dir immer helfen - das weißt du doch. Mit allen praktischen Fragen kannst du dich an Kofa wenden. Tu das aber besser nicht zu häufig. Wenn ich wieder da bin, beantworte ich dir gern alle Fragen. Außerdem hast du schon oft allein entschieden, und ich war immer damit zufrieden.«
    »Meinen Sie die Sache mit dem Mondstier?«, fragte ich.
    »Auch. Aber es geht nicht nur um deine Entscheidungen.«
    »Worum denn sonst? Soll ich etwa üben, Ihren Platz einzunehmen?«
    »Du hast wirklich kühne Träume! Doch wie dem auch sei - etwas Training kann dir nicht schaden. Aber wir sind da. Ich hoffe, Schürf ist bereits im Büro des Gefängniskommandanten. Du fährst jetzt in aller Ruhe ins Haus an der Brücke zurück.«
    »Darf ich Sie nicht mehr zum Kommandanten begleiten?«, fragte ich mit zitternder Stimme.
    Ich wusste nicht, was mit mir los war, doch ich hatte das Gefühl, gleich würde meine Welt zusammenbrechen. Mir fehlte etwas, an das ich mich sehr gewöhnt hatte.
    »Max, was ist los?«, fragte Juffin teilnahmsvoll, da ihm nicht entgangen war, dass es mir nicht gut ging. »Natürlich kannst du mich begleiten, wenn du möchtest. Vielleicht hast du ja noch weitere Fragen.«
    Ich blieb auf der Schwelle des Gefängnisses stehen und schüttelte den Kopf.
    »Nein, das hat keinen Sinn. Es geht mir einfach nicht besonders. Und es macht mir Sorgen, dass ich mich nicht per Stumme Rede bei Ihnen melden kann, falls etwas schiefläuft. Wahrscheinlich habe ich mich gerade nur etwas einsam gefühlt.«
    »Weißt du, Max, ich hab schon Ähnliches erlebt: Als mein Lehrer Machi Ainti, den ich sehr verehre, beschloss, in unsere gemeinsame Heimatstadt Kettari zurückzukehren, sagte er mir von vornherein, ich könne mich nicht per Stumme Rede bei ihm melden, da die Entfernung zu groß sei. Auch ich hatte damals das Gefühl, meine Welt bräche zusammen. Aber wie du siehst, habe ich das überwunden. Im Lauf der Zeit ist auch aus mir ein ganz guter Magier geworden, der selbstständig arbeitet.«
    »Das klingt nicht sehr bescheiden«, sagte ich lächelnd.
    »Warum auch? Schließlich darf man auf sich stolz sein, wenn Grund dazu besteht. Kopf hoch, Max. In zwei Wochen ist das für uns kein Thema mehr. Und versuch bitte, die Zeit ohne mich zu genießen.«
    Mit diesen Worten schloss Juffin die Tür des Cholomi-Gefängnisses hinter sich, die auf mich plötzlich lebendig wirkte. Ich blieb noch einen Moment vor dem Gebäude stehen, wandte mich dann ab und ging zu meinem A-Mobil zurück.
    »Na schön«, sagte ich halblaut zu mir. »Dann versuche ich eben, die Zeit zu genießen.«
    »Das hättest du dir von Anfang an sagen sollen«, rief Juffin mir erstaunlicherweise per Stumme Rede zu, was mich beinahe zusammenfahren ließ. »Gut zu wissen, dass du meine Bitte erfüllst.«
    Ich kehrte etwas zerstreuter ins Haus an der Brücke zurück, als ich es mir eigentlich hätte leisten dürfen, betrat das Büro, das ich mir mit Juffin teilte, und setzte mich auf meinen Stuhl, auf dessen Rückenlehne wie stets der Vogel Kurusch döste. An sich wollte ich

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