Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit
Zombies abfeuern.
»Gut gemacht, mein Freund«, sagte ich, spürte frischen Zorn in mir und konnte weitere Blitze auf den Weg bringen.
Diesmal erwischte ich ein schwach wirkendes Wesen mit rötlichem Ohrring aus einem mir unbekannten Metall.
»Habt ihr das hier schon mal ausprobiert, Jungs?«, rief Kofa uns schelmisch zu.
Ich drehte mich um und sah ihn ein paar Mal lautlos in die Hände klatschen. Sein seltsamer Applaus galt offenbar unseren taubstummen Gästen.
»Schau nicht mich an, sondern die Zombies!«
Ich tat, wie mir geheißen, und sah prompt einige Untote auf den Boden fallen und reglos liegenbleiben.
»Dieser Trick ist enorm wirksam, hat keine unerwünschten Nebeneffekte und tötet sehr schnell jede beliebige Person«, erklärte Sir Kofa. »Es ist allerdings nicht jedem gegeben, ihn anzuwenden. Bei Juffin zum Beispiel hat er nie geklappt.«
»Kaum zu glauben, dass unser Chef etwas nicht kann. Diesen Trick möchte ich auch mal probieren.«
Verblüfft schüttelte ich den Kopf, wollte in die Hände klatschen, brachte es aber leider nur fertig, wie üblich mit den Fingern zu schnippen. Die Versammlung auf den Gräbern wurde von Sekunde zu Sekunde kleiner, doch die Zombies blieben gelassen und versuchten nicht einmal zu fliehen. Das ärgerte mich besonders.
»Schade, dass sie keinen Widerstand leisten«, murmelte ich und schaute dem letzten Kugelblitz von Melifaro hinterher. »Ich wüsste gern, warum.«
»Ist doch egal - die haben eben keinen Kampfgeist«,
meinte Kofa. »Es reicht doch, dass wir die Arbeit von Lonely-Lokley erledigen müssen.«
Ich schnippte mit den Fingern und wunderte mich, wie leicht mir die Erzeugung von Kugelblitzen fiel. Ich musste mich nicht einmal konzentrieren - alles ging wie von allein.
»Ich kann nicht mehr. Ihr könnt mich jetzt auf den Müll werfen - oder vielleicht besser ins Bett«, meinte Melifaro, ließ sich ins Gras nieder und trocknete sich das verschwitzte Gesicht mit seinem violetten Lochimantel ab. »Für heute ist meine Zauberkraft erschöpft.«
»Du hättest dich nicht so anstrengen müssen«, sagte ich. »Kofa und ich hätten das auch allein geschafft.«
»Es war zwar anstrengend, aber unter welchen Umständen könnte ich sonst heutzutage noch so viele Lebewesen um die Ecke bringen? Du bist wirklich ein Glückspilz, Max - du trägst den Todesmantel und darfst böse Dinge tun. Und ich? Mein Leben ist langweilig und voller guter Taten.«
Sir Kofa klatschte noch ein paar Mal tödlich in die Hände und beendete damit unser Friedhofsabenteuer.
»Gehen wir, Jungs«, sagte er gähnend. »Gut, dass alles vorbei ist. Jetzt gibt es nur noch jede Menge Arbeit für den Friedhofswächter.«
»Wir beide können zum Haus an der Brücke fahren, und Melifaro
»Ich will auch dorthin!«
»Wirklich? Gerade wolltest du dich noch schlafen legen.«
»Das hat Zeit. Erst kannst du uns Frühstück spendieren, wie du es versprochen hast.«
»Was bleibt mir anderes übrig?«, meinte ich. »Ich glaube, es ist leichter, dich zu töten, als dich satt zu bekommen.«
»Das sind ja rosige Aussichten«, sagte Melifaro kraftlos.
Er sah wirklich sehr müde aus. Normalerweise lieferten wir uns viel spritzigere Wortgefechte.
»Der Petow-Friedhof ist viel zu alt, um als ruhiger Ort zu gelten«, erklärte Kofa ungerührt und schmierte sich ein Brot. »Aber der Wächter von Kuniga Jussi kann sicher selig schlafen. Dort dürfte so etwas nie passieren.«
»Ist Kuniga Jussi also ein junger Friedhof?«, fragte ich.
»Noch jünger als die Neustadt von Echo. Und die armen Zombies, mit denen wir gerade zu tun hatten - mir läuft ein Schauer über den Rücken, wenn ich mir überlege, wie viele Jahrhunderte sie schon in ihren Gräbern gelegen haben dürften. Vielleicht schon seit der Regentschaft von König Mjenin.«
»Womöglich hat irgendein Dunkler Magister aus einem obskuren Orden die armen Wesen verzaubert«, murmelte Melifaro.
»Ihr seid ja bombig gelaunt«, mischte Melamori sich ein. »Inzwischen freue ich mich, dass ich hierbleiben musste.«
»Schade. Dabei haben wir viele appetitliche Zombies gesehen! Wenn du uns begleitet hättest, könntest du jetzt nicht so seelenruhig frühstücken. Also sei uns gefälligst ein wenig dankbar.«
Alles lief wie geschmiert.
Melifaro ging nach Hause, denn er schien tief verstört.
Niemandem bekommt es, am frühen Morgen so viele Kugelblitze zu produzieren. Melamori und ich faulenzten indessen bis zum Abend, während Kofa einen Spaziergang durch
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