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Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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schnell, süß und in der Überzeugung ein, dass ich die Ritze zwischen den Welten finden würde, den Ort also, an dem es nichts gab, nicht mal mich. Und ich wusste, dass ich von den zahllosen Türen in die verschiedensten Welten die richtige finden und öffnen würde.
    Ich erwachte auf meinem Sofa unter einer dünnen Decke. Mir war furchtbar kalt. Der Herbst war vorbei, und der Winter machte seinem Namen alle Ehre. Zitternd zog ich mir die Decke über den Kopf und versuchte, mich an meinen Traum zu erinnern, der hübsch, unglaublich und atemberaubend gewesen war.
    Wie ich nun merkte, konnte das unerwartete Erwachen unter meiner alten Decke auch das Ende meiner Abenteuer bedeuten. Ich hatte es tatsächlich geschafft, alles zu vergessen, was mir bisher widerfahren war, und glaubte, erst vor kurzem auf dem Sofa eingeschlafen zu sein und nur einen seltsamen Traum gehabt zu haben.
    Zum Glück habe ich mir nie erlaubt, meine Träume zu vergessen, da der Schlaf mir immer als der interessantere Teil des Lebens erschienen war. Von Kindheit an hatte ich eine eigene Methode, mich an meine Träume zu erinnern. Auch jetzt entspannte ich alle Muskeln, schloss die Augen und döste kurz, um mich an die Schwelle von Traum und Wirklichkeit zu tasten.
    Das klappte prima. Alle Erinnerungen aus Echo kehrten auf einen Schlag zurück. Es war, als würde ich unter einem Wasserfall duschen: Hauptsache, ich schluckte kein Wasser.
    Ich kam zu dem Schluss, dass es sich bei meinem Leben in Echo um einen Traum gehandelt hatte, der einmal hatte zu Ende gehen müssen. Ich war nie auf Mosaikgehsteigen gegangen und hatte nie mit Sir Juffin im Fressfass gesessen, denn diesen Mann gab es gar nicht - so wenig wie all die anderen Gestalten des Vereinigten Königreichs. Es gab nur meine Einsamkeit und meine unendliche Sehnsucht nach diesen irrealen Figuren. Denn nichts als Figuren waren sie ja! Nicht zufällig war Sir Schürf - der Fischexperte und Schnitter des Lebensfadens, der mich bei vielen unglaublichen und gefährlichen Abenteuern begleitet hatte - eine treue Kopie von Charlie Watts. Und Sir Kofa erinnerte bekanntlich an Kommissar Maigret! Und in welchem Film hatte ich das Boxergesicht von Melifaro gesehen? Lady Melamori, meine faszinierende Kollegin, erinnerte jedenfalls an die Schauspielerin Diana Rigg, eines der bekanntesten Bond-Girls. Diese Truppe bildete eine ganz hübsche Filmbesetzung. Und Techi ... ähnelte mir selbst. Ich weiß nicht, aus welchem Winkel meines Hirns ich ihre dunklen Augen und ihre silbernen Locken gekramt hatte, aber Techi benutzte meine Ausdrücke und sagte stets, was auch ich in gleicher Lage hätte sagen können. Und woher hatte ich das übrige Personal genommen? Ach, darauf kam es nicht mehr an! Die Leute träumen von allen möglichen Dingen - Hauptsache, sie wachen früher oder später wieder auf.
    Früher.
    Oder später.
    Aufwachen!
    Meine rechte Hand klammerte sich an die Stuhllehne, und ich spürte einen Schmerz in meinem Innern. Was empfindet ein Mensch, dessen Welt in Trümmer geht? Was spürt ein Demiurg, der in der von ihm erschaffenen Welt die vier apokalyptischen Reiter sieht? Jetzt kam die Zeit, in der ich eine Antwort auf diese Fragen würde finden müssen.
    Bis heute weiß ich nicht, wie es mir gelang, den wilden Schmerz in meiner Brust zu besiegen und meine Krise zu meistern. Ich überwand alle Hemmungen, klopfte mir mit den Fäusten auf die Rippen, zerschlug das Porzellan und erschrak vor meinen tiefen Schreien. Das war das übliche Programm in solchen Fällen.
    Danach beruhigte ich mich rasch. Mein Körper wartete umsonst auf einen vernünftigen Befehl des Kopfs und begann plötzlich von sich aus mit Lonely-Lokleys Atemübungen. Sündige Magister - und ich hatte so viele Witze über diese Übungen gerissen!
    »Mein Freund, wir machen einen Plan«, sagte ich zu mir. »Erst gehst du dich duschen, dann machst du dir eine Tasse Kaffee, rauchst eine Zigarette und sammelst dich. Und wenn dir dann noch immer danach ist, schreist du weiter.«
    Ich versuchte aufzustehen, aber meine Beine waren wie aus Watte. Ich taumelte, als hätte ich einen furchtbaren Rausch, blieb aber hartnäckig und schaffte es schließlich unter die Dusche. Dann stellte ich fest, dass ich unter einem kalten Strahl stand, und hatte alle Mühe, den Heißwasserhahn zu finden.
    Als ich mein Abenteuer im Bad beendet hatte, wickelte ich mich in eine Decke, denn in meiner alten Wohnung hatte ich keinen Bademantel. Diszipliniert wie ich bin,

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