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Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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keine Bedeutung bei. Alles, was ich wissen wollte, hatte ich erfahren. Jetzt musste ich nur noch herausfinden, wie ich mit dieser Erkenntnis weiterleben sollte.
    »Max, was ist los?«, fragte mein Freund, und seine Stimme klang nun wirklich besorgt. »Ich rede, und du schweigst. Normalerweise ist es umgekehrt.«
    »Verzeih, Viktor. Ich ruf dich später an, in Ordnung? *<
    »Natürlich«, meinte er. »Das würde mich sehr freuen.«
    Ich legte auf. Gerade hatte ich einen der Hauptbausteine meiner noch unausgegorenen Theorie bewiesen. Mein seltsamer Traum begann langsam Wirklichkeit zu werden, obwohl mein Kopf Probleme hatte, das zu fassen. Aber welcher Kopf hätte damit keine Probleme gehabt?
    »Hör auf zu jammern, mein Freund«, sagte ich zu meinem ratlosen Spiegelbild. »Deine Haare sind nicht das einzige Problem, stimmt's? Wie viele Herzen haben gezittert, als du Viktors Nummer gewählt hast? Eher zwei als nur eines, oder?«
    Ich trank meinen Kaffee aus und starrte finster aufs Linoleum. Dann beschloss ich, ein Experiment zu machen. Ich spuckte auf den Boden und beobachtete ein paar Sekunden lang den Fußbodenbelag. Rasch sah ich die ersten kleinen Löcher: Mein wunderbares Gift, das mir den Todesmantel eingetragen hatte, funktionierte offenbar weiterhin.
    Ich sollte auf die Straße gehen und an Passanten Versuche starten, dachte ich mit nervösem Lächeln und spuckte aus Mangel an potenziellen Opfern erneut auf den Boden.
    Dann schnippte ich fast unbewusst mit der linken Hand, um zu sehen, wie es mit den Kugelblitzen stand. Der erste erleuchtete die Küche, richtete aber keinen Schaden an. Das war auch gut so, denn ich hatte ja niemanden, den ich töten konnte - außer ein paar Kakerlaken, aber selbst die waren gerade ausgeflogen.
    Ich verfügte demnach noch immer über all die Fähigkeiten, die ich in der anderen Welt erworben hatte. Also konnte ich mich entspannen und auf weitere Untersuchungen verzichten. Normale Menschen schnippen keine Kugelblitze in der Gegend herum, und ihre Spucke frisst sich nicht durch Linoleum. Ich konnte also begeistert feststellen, dass ich weiter über meine Echo-Identität verfügte und alle Spuren meines alten Daseins verschwunden waren. In der Küche saß der grausame Sir Max aus Echo, hatte allerdings seinen Todesmantel vergessen.
    Anders als der alte Max konnte dieser wichtige Mitarbeiter des Kleinen Geheimen Suchtrupps des Vereinigten Königreichs mit links selbst schwierigste Probleme lösen. Und darauf hoffte ich.
    Meine Erschütterung war groß. Ich griff erneut nach der Kaffeedose, goss ein zweites Mal Wasser in die Maschine und schaltete den Fernseher ein. Meine lange Abwesenheit von der Erde hatte mich hier zu einem Outsider werden lassen.
    Auf der Mattscheibe passierten seltsame Dinge. Flugzeuge starteten, und Männer in Anzügen gaben merkwürdige Laute von sich, die der menschlichen Sprache ähneln sollten. Schließlich stellte ein unsympathischer Mann mittleren Alters traurig fest, der Präsident der USA sei nach Japan geflogen.
    »Schlau von ihm, ausgerechnet um diese Zeit nach Japan zu reisen«, meinte ich, nickte anerkennend und zündete mir eine weitere Zigarette an. »Wirklich eine prima Idee.«
    Der Sprecher machte eine kurze Pause und versuchte dann, mich mit Informationen über den Kursverfall des Dollars gegenüber dem Euro zu überraschen.
    »Schön«, sagte ich lächelnd. »Und wie steht die Krone aus Echo? Meine beiden Herzen vermissen solche Informationen.«
    Ich schimpfte aufs Fernsehen und rang um Fassung. Das gelang mir einigermaßen, doch dann erschien eine aufgedonnerte Dame auf der Mattscheibe und wollte mich für die neuesten Sportereignisse begeistern.
    Zwei Dinge immerhin konnte ich feststellen. Erstens hatte ich wirklich einige Zeit in Echo gelebt: Meine langen Haare, die giftige Spucke und einige weitere Extras ließen daran keinen Zweifel - egal, was mein Verstand dazu sagte. Und zweitens wollte ich unbedingt nach Echo zurück, denn das war die einzige Lösung meiner vertrackten Situation. Meine einzige Überlebenschance, wenn ich so sagen darf.
    Entschieden stellte ich meine Tasse auf den Tisch und zog mich an. Ich musste spazieren gehen, um nachzudenken. Denn überlegen kann ich am besten in Bewegung.
    Im Flur stellte ich fest, dass ich keine geeigneten Schuhe besaß. Meine Treter waren ideal, um in Echo herumzuspazieren. In meiner alten Heimat dagegen konnte ich damit unmöglich auf die Straße. Also musste ich in alte Sommerschuhe

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