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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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mehr, doch nicht viel. Er hatte keine Ahnung, daß Fogg im Reform-Club einen Auftrag erhalten sollte. Forster konnte es ihm nicht sagen, weil er es nicht wußte.
    Diese Spärlichkeit des allgemeinen Informationsaustauschs kennzeichnet die Strenge der eridanischen Schutzmaßnahmen. Auch verrät sie etwas von der Einsamkeit, welche die meisten Eridaner in Kauf nehmen mußten. Sie pflegten kaum enge Kontakte oder gar Partnerschaften mit- oder untereinander; gab es irgendwo ein Paar, mußte es zumeist lange warten, bis sich eine Hochzeit arrangieren ließ oder die Besonderheiten einer Mission die Eheschließung ermöglichten. Die echten Eridaner konnten eine Ehe nicht einmal mit dem Gedanken an Kinder eingehen, denn die letzte echte eridanische Frau war seit mehreren Jahrzehnten tot. Dennoch muß man einräumen, daß Stuart sich ungeheure Mühe gab, um Situationen herbeizuführen, in welchen menschliche Eridaner heiraten und Kinder bekommen durften. Andernfalls mußte die Rasse aussterben, und mangels Fortpflanzung der Eridaner würden die Capellaner die Sieger sein. Jedenfalls, wenn sie das Problem, vor dem sie ebenfalls standen, zu lösen vermochten.
    Passepartout erhielt seine Befehle selten mündlich. Fast immer bekam er sie verschlüsselt durch Spielkarten übermittelt. Er saß meinem Restaurant, das Leuten seines Standes angemessen war, und am Nebentisch legte ein Mann eine Patience. Natürlich begutachtete Passepartout die Karten mit dem größten Interesse; und sie gaben ihm seinen nächsten Bestimmungsort bekannt und was er dort tun sollte. Und Passepartout tat es.
    Er hatte meinem Restaurant in Tours gesessen, als die Karten ihn informierten, daß man ihn nach London rufe. Während er in einem billigen Wirtshaus Austern schlürfte, teilten die Karten – gelegt von einer rotgesichtigen, fetten Frau mittleren Alters – ihm mit, er solle eine Dieners teile bei Lord Windermere annehmen. Das war die erste seiner Nachforschungen, von denen keine ihn auf die Spur eines Capellaners brachte. Doch Passepartout nahm an, daß einige der von ihm gewonnenen Erkenntnisse – sogar wahrscheinlich – vom eridanischen Chef zum Vorteil der Rasse genutzt wurden.
    Sein vorletzter Dienstherr war General Sir William Clayton of Sallust’s gewesen. Passepartout hatte dem alten Baronet niemals buchstäblich gedient, da Sir William sich fern vom Herrensitz Sallust’s House (Oxfordshire) aufhielt. Zu jener Zeit befand er sich irgendwo in Süd-oder im südlichen Zentralafrika. Offenbar suchte er wieder einmal nach der sagenhaften verschollenen Stadt Ophir, glaubte man Sir Williams Gattin. Sie war eine gutaussehende Frau von 37 Jahren, die elfte Frau des 73 Jahre alten Abenteurers. Passepartouts Vorgänger hatte seine Stellung verloren, weil er Brandy aus den Vorräten seines Herrn trank. Lady Martha Clayton engagierte den Franzosen, damit er dem Baronet als Diener zur Verfügung stand, sobald er vom Schwarzen Kontinent heimkehrte. Bis dahin sollte er als Butler und Hausverwalter in einer Person tätig sein; der Haushalt umfaßte ein Stubenmädchen, eine Köchin, einen Gärtner, Lady Martha, einen Knaben namens William aus Sir Williams vorheriger Ehe sowie ein Mädchen mit Namen Martha aus der Ehe mit seiner gegenwärtigen Frau. Passepartout betrachtete sie deshalb als ›gegenwärtige‹ Gattin, da die Frauen des Baronets allem Anschein zufolge ausnahmslos keine hohe Lebenserwartung besaßen. Bis auf eine, die ihn verlassen und die Scheidung durchgefochten hatte, waren alle jeweils nur wenige Jahre nach der Hochzeit verstorben. Diese Kette von Schicksalsschlägen bot keinen konkreten Anlaß zu der Vermutung, es sei etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen.
    Wie es schien, strahlte der Baronet so etwas wie eine Aura aus, die schöne Frauen anzog und sie dann verzehrte. Wie Motten von einer Flamme, sagte sich Passepartout.
    Er begriff nicht, warum immer wieder Frauen den Baronet geheiratet hatten, zumal offenbar jedermann wußte, welches Schicksal seine Gemahlinnen zu ereilen pflegte. Doch schließlich meint jeder, etwas Besonderes zu sein und daß der Tod an seiner Tür vorüberschreiten werde.
    Dieser Auftrag verwirrte Passepartout in erhöhtem Maße. Sir Williams schillernde, hitzige Lebensweise machte es ziemlich unwahrscheinlich, daß es sich bei ihm um einen Capellaner handelte.
    Doch Passepartout blieb ohnehin nicht lange im Sallust’s House. Offenbar interessierte der Chef sich hauptsächlich dafür, wohin Sir William verreist

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