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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Longsferry geriet in die Gefangenschaft der Türken und starb an Mißhandlungen (wahrscheinlich Massenvergewaltigung durch homosexuelle Türken, vermutete Passepartout) und einem Fieber. William Clayton trauerte sehr lange um seinen toten Freund. Er versuchte sein Andenken zu bewahren, indem er zwei Söhne nach ihm benannte. Der erste war, soweit die Dokumente diesen Schluß zuließen, spurlos verschwunden. Passepartout sah die Zeitungen der Jahrgänge 1832 bis 1836 durch. Er fand eine Meldung über Sir Williams und Lady Lorinas Scheidung (die der Zustimmung des Parlaments bedurft hatte), aber keinen Hinweis auf Lady Lorinas zweite Eheschließung.
    Selbstverständlich mußte darüber eine Heiratsurkunde existieren, und Passepartout beabsichtigte sie ausfindig zu machen. Aber bevor es ihm gelang, erhielt er durch ein Kartenspiel den Befehl, den Dienst bei seinem gegenwärtigen Herrn zu quittieren. Er befolgte ihn, indem er den Lord anmaulte, den man frühmorgens volltrunken heimgebracht hatte; prompt wurde er hinausgeworfen. Die Anweisung, unverzüglich in die Dienste eines Mr. Phileas Fogg zu treten, bekam er zwei Tage später durch Karten in den Händen einer schönen Frau von 25 Jahren.
    Phileas! Ein weiterer Faden – nein, eher ein Strick – in diesem geheimnisvollen Netzwerk. Passepartout empfand Unbehagen. Was hatte diese Häufung des Vornamens zu bedeuten? Eines Tages, so tröstete er sich, würde er darüber Klarheit erhalten, und was nun so ungeheuer verwickelt wirkte, mochte eine lachhaft einfache Erklärung finden.
    Bei Erhalt der ersten Nachricht glaubte er, dieser Fogg sei ein weiterer Verdächtiger auf der umfangreichen Liste jener Leute, die dahingehend zu überprüfen der Chef für ratsam hielt, ob sie gewöhnliche Menschen oder Capellaner waren. Doch während der Fahrt in Forsters Begleitung zur Saville Row begriff Passepartout, daß ihm nun eine ganz andere Aufgabe bevorstand. Forsters Erwähnung des Temperaturunterschieds von 1°C setzte ihn davon in Kenntnis, daß er es mit Partnern zu tun hatte. Dies bedurfte lediglich noch der Bestätigung durch Austausch der Kennwörter.
    Nachdem sein neuer Herr das Haus verlassen hatte, inspizierte Passepartout es von oben bis unten. Als soeben eingestellter Diener mußte er dies ohnehin tun; als Eridanerwar er schon im Interesse des Überlebens dazu verpflichtet. Verne sagt, daß das Gebäude auf Passepartout den Eindruck eines Schneckenhauses machte. Das ist ein weit zutreffenderer Vergleich, als Verne ahnte. Ein Schneckenhaus ist nicht bloß ein komfortables Heim, sondern auch eine Festung. Passepartout begutachtete das Haus Nr. 7 von der Dachstube bis zum Keller nicht allein, um sich die Anlage der Räumlichkeiten einzuprägen; vielmehr auch, um festzustellen, wie angreifbar es im Falle einer Attacke war und welche Verteidigungsmöglichkeiten es bot. Seltsamerweise waren es ausgerechnet die Zugänglichkeit für etwaige Eindringlinge und der Mangel an Schußwaffen, ja an Waffen aller Art, die ihn aufrichtig freuten. Darin sah er Beweis genug dafür, daß der Hauseigentümer keine Angriffe erwartete; und keine zu erwarten brauchte, weil er nicht durch übertriebene Schutzvorrichtungen Anlaß zu der Schlußfolgerung gab, er habe allen Grund zum Schutz des Gebäudes.
    Alles im Haus ließ »auf guten Geschmack und friedfertigen Charakter schließen«, sagt Verne.
    Kein Wunder, daß Passepartout sich die Hände rieb und lächelte. Kein Wunder, daß er laut mit sich redete. »Genau was ich schon lange suche! Oh, wir werden gut miteinander auskommen, Mr. Fogg und ich! Was für ein solider und ordentlicher Gentleman! Ein Mann wie eine Schweizer Uhr! Nun, mir soll’s recht sein.«
    Er sprach aus mehreren Gründen laut. Einmal, weil er sich wirklich persönlich freute. Zweitens, um irgendwelche verborgenen Lauscher/Beobachter davon zu überzeugen, daß er und Fogg in der Tat das seien, was zu sein sie nur vortäuschten. Fogg war ein kühler, selbstbeherrschter englischer Gentleman, und er ein französischer Wandervogel, der letztendlich ein gemütliches und beschauliches Nest gefunden hatte.
    Passepartout hätte es besser wissen müssen. Die Häufung des Vornamens Phileas hätte seine Wachsamkeit wecken sollen. Aber er empfand ein so starkes Bedürfnis nach einer Ruhepause, daß er seinen Emotionen mehr Gewicht beimaß als der Logik. Man stelle sich daher seine Bestürzung vor, als sein Herr das Haus betrat – völlig inkorrekt kurz vor 20.00 Uhr statt pünktlich

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