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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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auch immer, unterdessen bedrohte der Radschah von Bundelkund die Existenz beider, der Eridaner und der Capellaner. Sobald er einen zweiten Distorter in seine Gewalt gebracht hatte, würde er den ersten Teil seines Plans verwirklichen, nämlich die Briten aus Indien werfen. Damit erfolgreich, wollte er sich zum Maharadschah ganz Indiens aufschwingen. Und danach – nun, wer weiß?
    Fogg war sich dessen bewußt, daß seine vorgesehene Route um den Erdball auch die Grenzen Bundelkunds berührte. Bedeutete das, daß man ihm den Auftrag erteilt hatte, den Distorter des Radschahs in Gewahrsam zu bringen?
    Stuart machte keine dementsprechende Andeutung.
    Das hieß, daß Fogg in diesem besonderen Fall keine Befehle hatte. Sollte sich eine Chance ergeben, dem Radschah den Distorter zu entreißen, stand es ihm frei, sie wahrzunehmen oder zu ignorieren. Vielleicht schickte Stuart einen anderen Agenten aus, der den Distorter in Sicherheit bringen sollte, während man den Radschah durch die Bedrohung, welche Fogg für ihn darstellen mußte, nur ablenkte. Aber warum teilte er ihm dann Passepartout als Begleiter zu? Der Franzose verfügte über den einzigen im Besitz der Eridaner befindlichen Distorter. Warum brachte man ihn in die Reichweite des Radschahs, der somit eine Möglichkeit erhielt, ihm eine Falle zu stellen und auf diese Weise das in die Hände zu bekommen, wonach es ihn am meisten verlangte?
    Natürlich war Passepartouts Gerät andererseits das eine Etwas, das allein sich eignete, um den Radschah aus seinem Festungspalast in der Hauptstadt Bundelkunds zu locken. Obwohl er vielleicht mit einer ganzen Armee von Thuggis anrücken würde, ohne Zweifel jedenfalls in Begleitung irgendeiner Armee, konnte er es sich nicht im geringsten erlauben, sich dahinter zu verstecken. Er mußte sichergehen, daß kein anderer sich den begehrten Distorter aneignete. Sein General, Kanker, wußte von den Distortern, doch war anscheinend nicht in vollem Umfang über ihre Herkunft informiert. Trotzdem hatte der Geheimhaltungsbruch sowohl die Eridaner als auch die Capellaner in äußerste Wut versetzt. Niemand, der nicht ihres Blutes war, durfte auch nur den winzigsten Zipfel der Wahrheit kennen. Und sollte Kanker von Machtgier und Größenwahn befallen werden und in den Besitz der beiden Distorter gelangen – die furchtbaren Dinge, die geschehen konnten, waren geradezu unvorstellbar.
    Allerdings war der Radschah ein sehr gescheiter Mann, so daß man voraussetzen durfte, daß er gewisse Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatte, um zu verhindern, daß Kanker solche Ambitionen, falls er sie hegte, nicht in die Tat umzusetzen vermochte.
    Doch Unfälle geschehen nun einmal, und obschon der Radschah 1000 Jahre lang zu leben imstande war, konnten Kugeln oder Krankheiten ihn so gut dahinraffen wie jeden anderen.

5
     
    Es stimmte durchaus, daß Passepartout, wie Verne berichtet, sich nach Ruhe sehnte. Er war schon beinahe überall gewesen und hatte bereits fast alles getan. Teilweise war das auf seine unstete Natur zurückzuführen; man hatte ihm den Namen Passepartout tatsächlich nicht bloß deshalb verliehen, weil er einen Distorter bei sich trug. Meistens hatte er sich – auf Stuarts Anweisungen – hier und dort herumgetrieben und dies und jenes erledigt. Aus seinem geliebten Frankreich war er nach England abberufen worden, um dort einen neuen Beruf auszuüben. Innerhalb von fünf Jahren hatten zehn englische Herrschaftshäuser ihn als Diener gesehen. Verne sagt, er habe immer Pech mit seinen Herren gehabt. Der letzte Dienstherr, der junge Lord Longsferry, Mitglied des Oberhauses, warf ihn hinaus, weil er sich eine Bemerkung bezüglich der Lordschafts Trunksucht erlaubt hatte. Das war eine Tatsache. Allerdings hatte Passepartout Longsferry absichtlich beleidigt, um seine Entlassung zu bewirken. Seine Nachforschungen über den jungen Adligen waren ergebnislos geblieben. Offensichtlich hatte er mit den Capellanern so wenig zu schaffen wie die neun vorherigen Dienstherren. Passepartout wunderte sich, warum Stuart diese zehn Personen überhaupt auf die Verdächtigenliste gesetzt hatte, aber er richtete keine entsprechende Frage an Stuart. Und als er den Befehl erhielt, unverzüglich zu Fogg zu gehen und seine Dienste anzubieten, fragte er nicht nach dem Grund.
    Erst nachdem Forster ihm auf der Personalagentur ein Kennwort gesagt hatte, gelangte er zu der Vermutung, daß dieser Fall anders gelagert sei. Unterwegs zum Haus, in der Droschke, erfuhr er

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