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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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begriff, daß der Colonel das Duell baldmöglichst durchführen wollte, und da er mittlerweile genug Zeugen dafür besaß, daß er es zu vermeiden versucht hatte, einigte er sich mit Proctor dahingehend, während des Aufenthalts auf der nächsten Station einen Schußwechsel zu tun. Unbeeindruckt suchte er wieder das Abteil auf. Aouda bemühte sich, ihm das Duell auszureden, aber ohne Erfolg. Fogg fragte Fix, ob er ihm als Sekundant zur Seite stehen wolle. Fix antwortete, das werde ihm eine große Ehre sein. Passepartout verstand, daß der Detektiv einem weiteren Test unterzogen wurde.
    Kurz nach 11.00 Uhr hielt der Zug in Plum Creek. Fogg stieg aus, erhielt jedoch die Information, daß der Zug keinen Auf enthalt machen und sogleich weiterfahren werde. Er hatte 20 Minuten Verspätung, die aufgeholt werden mußten. Fogg stieg wieder ein. Der Zugführer versuchte den beiden Kontrahenten mit dem Vorschlag aus der Verlegenheit zu helfen, sie möchten sich ruhig duellieren, während der Zug fuhr.
    Fogg und der Colonel einigten sich auch darauf. Die Duellanten, ihre Sekundanten und der Oberschaffner begaben sich in den letzten Waggon. Der Oberschaffner wandte sich höflich an die dort befindlichen Passagiere und bat sie, ihre Plätze für einen Moment zu räumen, bis die beiden Gentlemen ihre Meinungsverschiedenheit ausgetragen hätten. Erfreut über die nette Auflockerung der langweiligen Fahrt verließen die Passagiere ihre Abteile und zogen sich auf die Außenplattform zurück.
    Der Waggon war 17 m lang. Fogg bezog am einen Ende Stellung, Proctor stellte sich am anderen Ende auf. Jeder hielt zwei Revolver mit jeweils sechs Schuß. Der Zugführer entfernte sich, und die beiden Sekundanten verriegelten die Türen an den Waggonenden von außen. Beim ersten Pfiff der Lokomotive sollten die beiden Duellanten aufeinander zuschreiten und durften dabei nach Belieben feuern.
    Bevor Fogg und Proctor zum Schießen kamen, überfielen etwa 100 berittene Sioux den Zug. Die beiden Duellanten eröffneten als erste das Feuer auf die Indianer; ohne daß es eines Wortes bedurfte, kamen sie überein, das Duell zu verschieben, bis diese Gefahr ausgestanden war. Falls sie den Angriff überlebten, konnten sie den Schußwechsel nachholen.
    Wie viele Leser sich aus Vernes Text entsinnen mögen, schwangen sich einige Sioux auf die Lokomotive und schlugen den Lokomotivführer und den Heizer nieder. Der Häuptling versuchte den Zug zum Stehen zu bringen, doch statt Dampf wegzunehmen, drehte er ihn noch weiter auf. Nicht lange, und der Zug donnerte mit 100 km/h dahin. Die Passagiere mußten ihn irgendwie bei Fort Kearney anhalten; andernfalls bekamen die Sioux genug Zeit, um sie zu überwältigen, bevor Hilfe eintraf. Viele Indianer waren bereits in den Zug eingedrungen, schossen um sich und verwickelten ihre Feinde in heftige Nahkämpfe; die Bezeichnung Bleichgesichter traf diesmal buchstäblich zu.
    Die Unvernunft der anderen Passagiere, im Zug über die beschädigte Brücke zu rasen, hatte Passepartout wahrlich einen Schrecken versetzt, doch nun, da es vernünftig war zu handeln, kannte er keine Furcht. Die Vernunft verlangte es, den Zug rechtzeitig anzuhalten. Todesmutig – und infolge seiner akrobatischen Ausbildung sehr fachmännisch – hangelte er sich unter den Waggons des dahinrasenden Zuges an Ketten und Stangen durch die Fahrgestelle. Er löste die Sicherheitskette zwischen Gepäckwagen und Tender, und mit einem heftigen Ruck sprang die Kupplung auseinander. Die Lokomotive und der Kohlenwagen brausten davon, bis sie außer Sicht gerieten, während die Waggons allmählich ausrollten. Die Truppe aus Fort Kearney attackierte, und die Indianer ergriffen die Flucht.
     

     
    Unglücklicherweise trug die Lokomotive auch Passepartout davon, der unter dem Tender hing.
    Aouda, die mit sicherer Hand mehrere Sioux von den Pferden geschossen hatte, war unverletzt. Fogg ebenso. Fix hatte eine leichte Wunde am rechten Arm. Für Colonel Proctor hatte der Überfall ein weniger gutes Ende genommen. In seiner Lunge stak eine Kugel, und er war nicht bloß außer Gefecht gesetzt, sondern schwebte in Lebensgefahr. Mit schmerzverzerrter Miene starrte er Fogg an, der seinen Blick kühl erwiderte und sich dann abwandte. Verne vermutete, es sei eine Kugel der Sioux gewesen, die Proctor getroffen hatte. Fogg verzeichnete in seinem geheimen Log, daß er selbst den Colonel mit einem Schuß handlungsunfähig machte. Er hätte den Mann ins Hirn geschossen, wäre er

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