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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Zufall« in diesen Zug geraten, aber wir wissen es besser. Außerdem berichtet Verne, Fix, Aouda und Passepartout hätten gemeinsam zu verhindern versucht, daß Fogg von der Anwesenheit Proctors im Zug erführe. Dabei jedoch handelt es sich um eine von Vernes dichterischen Freiheiten. In Wahrheit weckte Aouda Fogg sofort und setzte ihn in Kenntnis.
    Fogg wandte sich indes lediglich mit der Frage an Fix und Aouda, ob sie Whist spielen könnten, und bald waren sie beim Spiel.
    Aouda erkundigte sich, indem sie die Karten benutzte, bei Fogg, was er gegen Proctor zu unternehmen beabsichtige. Fogg erteilte die Antwort: Vorerst nichts.
    Warum nicht? Zeit und Ort sind nicht angemessen.
    Der Zug trug sie alsbald durch die öde Schneelandschaft der Rockies. Einige Zeit, nachdem er Fort Halleck passiert hatte, kam der Zug unerwartet zum Stehen. Die aufgeregten Passagiere strömten nach draußen, ausgenommen natürlich Fogg. Man sah den Lokomotivführer und den Zugführer mit einem Bahnwärter sprechen. Den hatte man dem Zug von der nächsten Station, Medicine Bow, entgegengeschickt, damit er ihn aufhalte. Die Hängebrücke vor Medicine Bow war in zu schlechtem Zustand, als daß ein Zug sie hätte überqueren können.
    Ein Amerikaner namens Forster schlug daraufhin vor, man solle den Zug zurücksetzen, damit er einen Anlauf nehmen, Höchstgeschwindigkeit erreichen und somit die Brücke sozusagen überspringen könne. Nach kurzem Zögern stimmten die Passagiere zu – mit einer Ausnahme. Passepartout, indem er sich jener Logik befleißigte, die den waschechten Gallier auszeichnet, meinte dagegen, die Passagiere sollten besser über die Brücke laufen. Warum sollten sie in einem Zug fahren, der vielleicht hinab in den Abgrund stürzte?
    Alle anderen Passagiere wandten sich gegen seinen Gedanken, und so saß er bald darauf im Abteil und zitterte, während der Zug mit 130 km/h über die gefährliche Strecke schoß. Kaum hatten die hinteren Räderpaare des letzten Eisenbahnwagens die Brücke verlassen, als sie auch schon mit gewaltigem Getöse zusammenbrach und in die Schlucht polterte.
    Passepartout dachte, während er sich den Schweiß von der Stirn wischte, daß es ein Element in der Luft dieses Kontinents geben mußte, das alle Bewohner in den Wahnsinn trieb.
    Das Whistspiel wurde fortgesetzt. Als der Zug Nebraska erreicht hatte, vernahmen sie plötzlich eine tiefe Stimme, welche Fogg, Aouda und Fix bereits kannten.
    »Ich würde den Karo-Buben spielen.« Der Sprecher war Proctor, der nun vortäuschte, Fogg erst in diesem Augenblick wiederzuerkennen. »Ach, der Engländer! Der also will die Pique-Dame spielen.«
    »Ich habe sie gespielt«, sagte Fogg ruhig, indem er die Karte auf den Tisch legte.
    »Das paßt mir nicht«, sagte Proctor. Er streckte die Hand aus, als wolle er die Karten vom Tisch nehmen. »Sie müssen den Karo-Buben spielen. Von diesem Spiel verstehen Sie nichts.«
    »Dann sollten wir es mit einem anderen versuchen.« Fogg erhob sich.
    Fix stand ebenfalls auf. »Mich haben Sie nicht nur beleidigt, mich haben Sie sogar geschlagen. Ich glaube, mir sind Sie zuerst Genugtuung schuldig.«
    Fogg begriff Proctors Vorgehen. Er wollte Fogg offen in einem ehrlichen Duell zu töten versuchen. Solche Duelle waren in Amerika nicht ungewöhnlich, aber Nebraska hatte am 1. März 1867 die Anerkennung als Bundesstaat erhalten. Hatten die Vereinigten Staaten Duelle verboten und drohten mit harter Strafverfolgung der Gesetzesbrecher oder nicht? Es spielte keine Rolle. Proctor ging offenbar davon aus, daß mit keinerlei strafrechtlichen Folgen zu rechnen war. Proctor verhielt sich in der Tat genau so, wie Fogg es von ihm erwartet hatte. Fogg hatte die Beleidigungen vorerst ignoriert und Proctor auf diese Weise gezwungen, zu ihm zu kommen. Falls er, Fogg, als Sieger aus dem Duell hervorging, konnte er sich, verhaftete man ihn, mit dem Hinweis darauf entlasten, daß nicht er auf die Auseinandersetzung gedrängt hatte.
    »Verzeihen Sie, Mr. Fix«, sagte Fogg. »Diese Sache ist allein die meinige. Als Gentleman habe ich die Pflicht, meine Ehre zu verteidigen.«
    Der Colonel erklärte gleichmütig, daß er die Wahl von Ort, Zeit und der Waffen Fogg überlasse.
    Im Korridor versuchte Fogg jedoch, Proctor zu einem Aufschub zu überreden. Proctor weigerte sich mit verächtlichen Bemerkungen und warf Fogg vor, er sei ein Feigling und würde, wenn er erst in England und damit in Sicherheit sei, niemals zurückzukehren wagen.
     

     
    Fogg

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