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Das egoistische Gehirn: Warum unser Kopf Diäten sabotiert und gegen den eigenen Körper kämpft (German Edition)

Das egoistische Gehirn: Warum unser Kopf Diäten sabotiert und gegen den eigenen Körper kämpft (German Edition)

Titel: Das egoistische Gehirn: Warum unser Kopf Diäten sabotiert und gegen den eigenen Körper kämpft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Peters
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Vorbereitung auf die Zukunft dar – je früher, desto besser. Nicht wenige leistungsorientierte Eltern sind davon überzeugt, dass Kinder nicht zu viel gefördert werden können und dass Freizeit »ungenutzte« Zeit ist. Die Spielzeugindustrie versucht uns einzureden, dass multimediale Angebote für die Entwicklung von Vorschulkindern unverzichtbar sind. Es gibt ratlose Eltern, die sich von der Schule mehr Erziehung wünschen, und es gibt überforderte Lehrer, die vom Elternhaus mehr Unterstützung beim Lernen fordern. Es gibt Pädagogen, die das Lob der Disziplin preisen, und es gibt Eltern, die feststellen, dass der mediale Einfluss auf ihre Kinder die eigenen pädagogischen Möglichkeiten übersteigt. Manche Eltern kämpfen hartnäckig, andere haben bereits kapituliert oder wursteln sich so durch. Und jetzt erhebt auch noch dieses Buch eine neue, weitere Stimme im Wettstreit der Ideen und Angebote. Die Botschaft lautet: metabolische Erziehung. Der Begriff ist ebenso neu wie das Konzept, das sich als ein Leitfaden versteht, der weit mehr umfasst als nur die Fragen der richtigen Ernährung.
    Wir wissen aus der Grundlagenforschung, dass die Insulinausschüttung konditionierbar und damit erlernbar ist. Noch gibt es aber beim Menschen kaum gesicherte Studien oder gar Programme, wie so eine Erziehung des Stoffwechsels aussehen könnte. Hier eröffnet sich also ein weites Forschungsgebiet für Stress- und Ernährungswissenschaftler, Psychologen und Pädagogen. Aufgrund der vorliegenden Kenntnisse lassen sich aber schon jetzt wichtige Fragen stellen, mit denen sich jeder auseinandersetzen kann, der an metabolischer Erziehung für Kinder und Jugendliche interessiert ist.
    Im Wesentlichen geht es darum, im Einklang mit sich und den Signalen aus dem Körper zu leben (also auch zu essen) und dabei möglichst alles auszuschalten, was diesen Einklang stört. Eine weitere wichtige Aufgabe besteht darin, mittelfristig zu lernen, mit psychischen Stressoren umzugehen. Eine Herausforderung, die mit zunehmendem Alter – und somit einer langen Stressbiographie – schwieriger wird. Auch wenn im Folgenden kein ausgearbeitetes Programm zur metabolischen Erziehung dargelegt werden kann, können die aufgeworfenen Fragen uns dabei helfen, unser Bewusstsein für das Zusammenspiel von Nahrung (und ihren Botschaften), der Nahrungsaufnahme (Body-Pull) und dem Stresssystem (Brain-Pull) zu schärfen.
    Welche Esserfahrungen sind für Kleinkinder wichtig?

    Welche ersten Esserfahrungen macht mein Kind? Wie führe ich es nach der Stillzeit oder nach der Fläschchen-Phase an feste Nahrung heran? Wie viel Aufwand bin ich bereit bei der Zubereitung von Kleinkindernahrung zu betreiben? Setze ich auf frische Lebensmittel oder vertraue ich auf Babybrei aus dem Gläschen? Kaufe ich Bioprodukte oder greife ich auf konventionell angebaute Nahrung zurück? Das ist nur eine Reihe von Fragen, mit denen sich junge Eltern auseinandersetzen. Die Antworten fallen naturgemäß unterschiedlich aus. Fakt ist indes, dass viele Kleinkinder ihre ersten Ernährungserfahrungen mit Fertigprodukten machen – meist mit Milchbrei oder Früchtetee, Obst- oder Gemüsebrei. So lernt das frühkindliche Gehirn von Anfang an ein Gemisch beziehungsweise eine heterogene Kombination aus unterschiedlichsten Nahrungsbestandteilen kennen. Besonders problematisch wird es, wenn feste Nahrung oder Getränke für Kleinkinder mit Süßstoffen oder künstlichen Aromata versetzt sind. Wie bereits dargelegt, greifen derartige »Falschsignale« wie zum Beispiel nicht-kalorische Süßstoffe in die Programmierung des Brain-Pulls ein und führen so zu Gewichtszunahme.
    Aber woraus sollten die ersten Lektionen des Schmeckens idealerweise bestehen? Alles Lernen sollte einfach beginnen, mit den Grundlagen. In Bezug auf Essen heißt das, mit Nahrungsmitteln aus der Natur, die auf einfache Weise zubereitet werden: etwa einer zerdrückten Banane, einem geriebenen Apfel oder pürierten Möhren. Diese Grundbausteine der Ernährung – am besten pur und unverfälscht serviert – geben dem Kleinkind die Chance, eindeutige Geschmackserfahrungen zu machen und abzuspeichern. So werden auch dem Stoffwechsel grundlegende Kenntnisse zur Verarbeitung von Nahrungsenergie vermittelt.
    Es wäre natürlich wünschenswert, dass Kinder diese Erfahrungen zuallererst mit ihren Eltern machen. Aber auch Kindergärten und Schulen könnten hier künftig einen wichtigen Erziehungsauftrag wahrnehmen. Ein Beispiel: Zusammen

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