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Das Ei und ich

Das Ei und ich

Titel: Das Ei und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty McDonald
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mit Hilfe seines Geruchssinnes bewältigen zu wollen. Maw erhob Einwände. »Drei Wagen hast du auf der Straße schon in Klumpen gefahren, Elwin, und zwei davon liegen unten in der Schlucht, und ’s is ’n reiner Zufall, daß du mit heiler Haut davongekommen bist. Ich sag dir, wenn du bei der alten Holzsäge übern Straßenrand kollerst, kommst du nich bloß mit ’n paar Schrammen davon.« »Ach, Maw«, wehrte Elwin ab, »ich kenn die Straße wie ’n Buch.« »So«, brummte Maw, »auf welcher Seite warst du denn da, wie du die letzten dreimal ’n Purzelbaum geschossen hast, he?« »Ach, das war bloß Pech. Einmal ging mir’s Benzin aus, und ’s zweite Mal is die Radachse gebrochen, und ’s dritte Mal kam ich ins Rutschen.«
    Da mischte Paw sich ein. »Denk dran, Sohn, du mußt selbst für dein Begräbnis zahlen.«
    Worauf Elwin schlagfertig erwiderte: »Gut, Paw, da muß ich wohl rausklettern aus’m Sarg und ihn erst abverdienen, wenn’s mich erwischt, was?«
    Allgemeines Gelächter antwortete ihm, nur Paw meinte ernst: »Da gibt’s gar nichts zu lachen. Wie steht’s denn mit ’n bißchen zu essen, Maw?«
    Maw und ich tischten die großen Schüsseln mit gekochten Bohnen, gekochten Makkaroni und gekochten Kartoffeln auf. Gurken, Brot, Pfirsichkompott und Mandelkuchen standen schon bereit. Dazu gab es sehr starken Kaffee, und diesmal schmeckte er sogar ganz gut, weil er bei meiner Ankunft frisch aufgebrüht worden war.
    Nach dem Abendessen stellten Maw und ich die Teller zusammen; abwaschen konnten wir noch nicht, weil die älteren Söhne sich vor dem Ausguß für den Tanz schönmachten. Die Kükenschar, die sich im Frühjahr hinter dem Kettleschen Herd getummelt hatte, war nicht mehr da. Doch der muffige, schwere Geruch war geblieben, denn Paws und der Buben schmutzige, verschwitzte Arbeitskleider hingen zum Trocknen an den Haken, und die mistverkrusteten Schuhe standen ebenfalls da und erfüllten die Ecke mit ihrem Duft. Doch trotz allem war es gemütlich in der Kettleschen Küche, und ich fühlte mich wohler bei ihnen als in meiner zwar sauberen, aber einsamen Bleibe oben am Berg. Die Kettles, mochten sie sonst sein, wie sie wollten, hatten viel Familiensinn. Sie hielten fest zusammen, und an diesem Abend hatten sie mich in ihre Gemeinschaft aufgenommen. Eine »Wir Kettles gegen die Welt«-Stimmung herrschte, und ich war auch eine Kettle.
    Maw und ich stichelten an dem gewürfelten Bettüberwurf, legten von Zeit zu Zeit ein neues Holzscheit in die Glut und schimpften mit vereinten Kräften auf alle, die mehr hatten als die Kettles. »Zweiundsiebzig Pfosten mußte Charlie Johnson kaufen, damit sie ’lektrisches Licht in ihre Farm kriegen, und beim Einrammen mußte er auch mit zupacken, und nu? Is Nettie nu etwa zufrieden? Keine Spur, ’n ’lektrischen Backherd muß sie haben und ’ne Waschmaschine, ’n ’lektrisches Bügeleisen und ’n Staubsauger. Jeeeesus Keeeeristus, hab ich zu ihr gesagt, ich hab fünfzehn Kinder, und für die alle hab ich alles mit ’nem einfachen Waschbrett gewaschen, und bis jetzt, da bin ich mal nich im Spital gelandet, hab ich ihr gesagt.«
    »Ich war gestern dort«, meldete sich Paw zu Wort, während er auf dem Herd eine dickflüssige, schlechtriechende Gummimasse rührte, mit der er einen Pneu ausbessern wollte. »Und Charlie war grad am Schlachten, und da hab ich gefragt, ob er nich uns ’n paar Rippchen abgeben könnt, denn sie sind ja bloß zu zweit, und wo er doch zwei Schweine abgestochen hatte, da war’s doch viel zuviel für sie allein, aber der stinkige Geizhals sagte: »Der Grund, warum ich schlachte, Mr. Kettle, ist der, dass ich Fleisch brauche«, und da wurd ich so wütend, daß ich das Hühnerfutter vergaß, was ich mir gerad vorher von ihm geborgt hatte.«
    »Ich hätt ihm gesagt, er soll sich seine verdammten Rippchen in ’n Schlund stopfen, bis er erstickt«, bemerkte Maw grimmig.
    »Was fangen sie denn mit dem vielen Schweinefleisch an?« fragte ich. »Es ist doch wirklich viel zuviel, zwei Schweine für die beiden allein.«
    »Sie geben’s wahrscheinlich Netties Verwandten, die is ja mit jedem Scheißkerl in der Gegend verwandt.«
    »Wenn wir Gertrude und Elmar schlachten, bekommt ihr ganz bestimmt Rippchen ab«, versprach ich.
    »Ihr seid eben gute Nachbarn, Betty«, beteuerte Maw, »aber ’n paar von den verdammten Kerlen scheinen nich zu wissen, was das Wort Nachbar bedeutet. Zieh mal den Kaffeetopf weiter vor auf ’m Herd, Paw.«
    Gegen halb

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