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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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beeindruckt. »Jeder, der mit all diesen Preisen und Mengen im Kopf jonglieren kann, sollte eine Karriere als Glücksspieler in Betracht ziehen.«
    »Sieben zu vier«, murmelte Acorna, über eine private Erinnerung grinsend, »den Favoriten ›lahmmachen‹… Ich denke, wir sollten besser ein Auge darauf haben, wie die Sandalen verladen werden, meint ihr nicht? Herr Sopel macht bei diesem Handel nicht ganz so viel Gewinn wie üblich; er könnte versuchen, seine Bilanz ein wenig aufzubessern, indem er beim Beladen ein paar kleine Fehler macht.«
    In der Tat entdeckte Acorna in den ersten paar Minuten nicht weniger als drei »geringfügige Diskrepanzen« zwischen ihrer Rechnungsquittung und den auf den Schweber verladenen Waren.
    Bei Aufdeckung des dritten Fehlbestands wies sie einen Träger an, Herrn Sopel mitzuteilen, daß jegliche weitere Diskrepanz dazu führen würde, daß sie das Vertrauen in seine Befähigung, ein Geschäft zu führen, verlieren und sie zwingen würde, ihre Credits anderswo auszugeben. Von da an lief alles glatt.
    Als der Schweber voll beladen war, wies Acorna den Piloten an, sie zur Tondubh-Glashütte zu bringen, wobei sie Judit seitwärts einen Blick zuwarf, um zu prüfen, ob diese ihre Anweisungen womöglich widerrufen würde.
    »Du hast Delszaki versprochen, keine weiteren Kinder aufzulesen«, murrte Judit mit einem warnenden Kopfschütteln.
    Acorna schob ihr langes Kinn ein bißchen vor. »Ich habe nicht versprochen, ihnen nicht zu helfen. Sicherlich kann doch niemand etwas dagegen haben, wenn ich ein paar Sachen verteile, um ihnen das Leben zu erleichtern?«
    Und in der Tat, als Acorna mit dem gebieterischen Auftreten, das sie einstudiert hatte, auf das Gelände der Tondubh-Glashütte rauschte, stieß sie seitens der verblüfften Aufseher auf beinahe keinerlei Widerstand. Judit war ziemlich überrascht, als sie fest stellte, daß die Belegschaft von Tondubh dem Irrglauben unterlag, Acorna wäre ein galaxisweit berühmter Vid-Star und hergekommen, um eine schmeichelhafte Dokumentation über Kezdets
    »Wirtschaftswunder« zu drehen. Aber sie unternahm nichts, um diese Fehleinschätzung zu erschüttern.
    »Heute filmen wir nicht«, verkündete Acorna hochtrabend,
    »also amüsiere ich mich damit, daß ich den Kindern, die ich anderentags hier gesehen habe, ein paar Geschenke mitbringe.«
    Der Betriebsleiter begann seine einstudierte Litanei abzuspulen, daß in der Glasfabrik keinerlei Kinder arbeiten würden, aber Acorna schnitt ihm das Wort ab.
    »Selbstverständlich, ich verstehe vollkommen, sie arbeiten hier nicht«, pflichtete sie dem Fabrikleiter mit einem komplizenhaften Lächeln und Augenzwinkern bei.

    »Haargenau«, bestätigte der Betriebsleiter, das Augenzwinkern zurückgebend. »Sie treiben sich hier nur herum, um Botengänge zu erledigen und Mahlzeiten zu erbetteln, die ihnen die Betriebsleitung aus Großherzigkeit gewährt. Solange wir uns da richtig verstehen, wird wohl auch niemand Einwände gegen die Geschenke der Dame haben.«
    »Sie werden möglicherweise ihre ›Botengänge‹ um so schneller erledigen können, wenn ihre Füße vor dem heißen Glas und Bruchsplittern in der Fabrik geschützt sind«, meinte Acorna. »Lassen Sie sie zu mir herkommen, so daß sich jeder passende Sandalen aussuchen kann.«
    Der Fabrikleiter legte seine Stirn in Falten. »Ich befürchte, daß sie nicht kommen werden. Sie haben Scheu vor Fremden, gnädige Dame. Es wäre am besten, wenn Sie mir die Sandalen einfach hierlassen würden, damit ich sie später verteilen kann.«
    Er rechnete sich bereits aus, wieviel er von Sopels Sandalarium kriegen würde, wenn er die Ware noch in ihrer Originalverpackung zurückgab – nicht den vollen Preis natürlich. Aber selbst ein Bruchteil vom Großhandelswert würde eine nette kleine Aufstockung seines Gehalts ausmachen.
    Aber, obwohl die Kinderarbeiter in der Fabrik wie üblich davongestoben waren, als Acornas Schweber eintraf, waren sie nicht allzuweit weg. Ein paar der mutigeren und neugierigeren waren sogar in der Nähe geblieben, um über den Neuankömmling in Erfahrung zu bringen, was sie konnten.
    Diese verbreiteten die Kunde bei den anderen, daß die geflüsterten Gerüchte wahr waren: Die Herrin Epona war nach Tondubh gekommen! Wer sonst würde Sandalen bringen, um ihre verbrannten und blasenbedeckten Füße zu schützen?
    Anfangs langsam, einzeln oder zu zweit, krochen die Kinder aus ihren Verstecken, um aus der Hand der Herrin Epona ihre

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