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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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daß Delszaki und deine Freunde mit einer Aufgabe auf mich zukommen. Ehrlich, wenn er vorhat, seine ganze Zeit damit zu verbringen, sich in Dr. Zips Labor einzuschließen oder mit seinem Komgerät im Datennetz herumzusausen, braucht Delszaki Li schwerlich einen persönlichen Assistenten, geschweige denn zwei!«
    »Ich werde euch begleiten«, stellte Pal sich zur Verfügung und fühlte sich unangemessen verärgert, als Acorna seine Hilfe stammelnd ablehnte.
    »Sei nicht albern, Pal«, erwiderte Judit in ihrem besten Ältere-Schwester-Befehlston. »Einer von uns muß hierbleiben, für den Fall, daß Delszaki aus seinem Arbeitszimmer herauskommt und etwas will.« Und sie fügte hinzu, nachdem sie Acorna unter dem Vorwand weggeschickt hatte, daß sich aus dem Norden kalte Winde nähern würden und sie sich einen wärmeren Umhang holen sollte: »Ich vermute, das Kind möchte sich ein bißchen weiblicheres Drumherum kaufen, Pal.
    Es wäre ihr nur peinlich, wenn du uns überallhin nachlaufen würdest. Nadhari wird mitkommen, und sie wird als Schutz vollauf genügen.«
    Nadhari räusperte sich, und Pal räumte hastig ein, daß sich niemand mehr Schutz wünschen könnte, als sie zu bieten hätte.
    Trotz der Erleichterung, die sie dabei empfand, Acorna sicher beschäftigt zu wissen, konnte Judit nicht einen leichten Stich Eifersucht unterdrücken, als sie das Mädchen die Credits in ihrer Börse zählen sah, bevor sie sich auf den Weg machten.
    War es recht, das ganze Werk der Kinderarbeitsliga Acorna zu Gefallen beiseite zu schieben? Da jagte Delszaki Li einem Hirngespinst nach, um Acornas Heimatplanet zu finden, statt die Pläne für seine Mondkolonie fertigzustellen; Acorna selbst, so schien es, war vollauf damit zufrieden, sich auf einem Einkaufsbummel in der neuesten Mode einzukleiden. Es stimmte zwar, daß Delszaki ihr die Credits selbst vorgestreckt hatte, mit der Bemerkung, daß er sein »Mündel« so eingekleidet zu sehen wünschte, wie es dem Hause Li geziemte, statt ständig die gleichen drei Kostüme zu waschen und zu tragen, welche die Bergleute ihr ausgesucht hatten. Und es stimmte, daß den Plänen der Kinderarbeitsliga durch solch überstürzte Unternehmungen wie Acornas Rettung von Jana weitaus größere Gefahr drohte als von ein paar durch Anderweitiges versäumten Tagen. Trotzdem, Judit konnte nicht anders, als über all die verbliebenen Probleme nachzugrübeln: die noch zu entwerfende Mondkolonie, ganz zu schweigen von ihrem Aufbau; wie man die Kinder zwecks Rettung versammeln sollte, wo doch jeder Fabrikbesitzer ihnen eingetrichtert hatte, sich zu verstecken, wann immer sich Fremde näherten; und das Allerschlimmste, wie man jene nur als der Rattenfänger bekannte, schattenhaft böseartige Gestalt kaltstellen sollte, dessen Vermögen ausschließlich den schlimmsten Arten der Kinderausbeutung entstammte und von dem man annahm, daß er hinter den meisten offiziellen und inoffiziellen Schikanen steckte, unter denen die Ligamitglieder litten. Der Rattenfänger würde gewiß irgendeinen Weg finden, Lis jüngsten und klügsten Plan aufzuhalten, wenn er davon Wind bekam, was in Kezdets durch und durch von Spionen unterwanderter Gesellschaft früher oder später fraglos geschehen würde.
    Sie war ziemlich überrascht, als Acorna zuerst vorschlug, daß sie doch zu Fuß gehen sollten, dann keine fünf Minuten vom Haus entfernt anhielt, einen Mietschweber herbeirief und dessen Piloten anwies, sie zum Gorazde-Basar zu bringen.
    »Acorna, bist du auch sicher, daß du tatsächlich genau dorthin willst?« meldete Judit ihre Zweifel an, als der Schweber aufstieg und über das Herz von Celtalans wohlhabendstem Stadtviertel hinwegschwebte. »Der Gorazde ist ganz und gar nicht vornehm. Achtbar sicherlich, aber er ist die Art Markt, wo Delszakis Dienerschaft ihre Alltagskleidung einkauft. Man ist dort nicht darauf eingerichtet, eine junge Dame vornehmer Herkunft einzukleiden.«
    »Ich bin keine junge Dame vornehmer Herkunft«, entgegnete Acorna ruhig, »und ich habe mich beim Hauspersonal erkundigt, bevor ich meine Entscheidung getroffen habe. Ich bin zuversichtlich, daß ich im Gorazde haargenau das finden werde, was ich brauche.«
    »Und warum einen Schweber mieten?« fuhr Judit fort. »Wir hätten doch einen der Schweber des Hauses Li benutzen können.«
    Acorna schlug ihre Augen nieder. »Ich wollte das selbst tun«, sagte sie, »mit meinen eigenen Credits von der Arbeit, die ich für Calum und Rafik und Gill geleistet

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