Das einzig glueckliche Ende einer Liebesgeschichte ist ein Unfall
Sätze geraunt hat, entdecke ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite, in einer Schlange, die darauf wartet, dass die Ampel endlich auf Grün springt, das riesige Auge von Gyodai, dem Monster vergrößernden Monster des interplanetarischen Imperiums Daiseidan Gozuma.
Was würden sie sagen auf Rumänisch
Dieser rauen und trockenen Sprache
Was würde sie sagen (sagte sie, wird sie sagen)
Mit ihren geschäftigen Händen
Den in den Boden gestoßenen Knien
Wenn sie nach oben schaut?
Rund um das riesige Auge ist etwas, das aussieht wie Lippen eines geöffneten Mundes, der das gesamte rautenförmige Gesicht des Monsters Gyodai einnimmt, und nicht nur Lippen sind da, sondern auch scharfe Zähne und Schichten von Knorpel. Sein Körper ist von braunen Schuppen bedeckt und so groß wie ein mittlerer japanischer Mensch, dabei aber so breit wie sechs mittlere japanische Menschen. Die zwei Pranken des Monster vergrößernden Monsters aus dem interplanetarischen Imperium Daiseidan Gozuma sind derb und hinterlassen Schleim auf dem Belag der Straße. Seine Arme sind zwei lange Heuschreckenarme, mit denen es sich im Gleichgewicht hält, so als seien es Krücken. Plötzlich deutet das Monster Gyodai damit auf Herrn Okuda, aus seinem Auge schießt ein greller Lichtstrahl, und er sagt:
„Gyodai, yai, yai, yai.“
Die Ampel wird Grün, lässt den Sturm der Fußgängermenge los, und das Monster Gyodai steht nun allein auf dem Gehweg. In Vorahnung der desaströsen Auswirkungen dieses auf meinen Vater gerichteten Auges, stürze ich auf Gyodai zu, doch auf halbem Weg sehe ich, dass es bereits zu spät ist. Die Kanonade aus blauem Licht, die auf Herrn Languste Okuda gerichtet ist, zeigt sofortige Wirkung: Der Alte verdreht die Augen und zittert, als ereilte ihn ein epileptischer Anfall. Dann beginnt er zu wachsen, an den Füßen, dann seine Beine, der Rumpf, die Arme, sein Hummerkopf und die über den Boden schleifenden Fühler.
In Sekundenschnelle ist Papa größer als die Leuchtreklamen auf den Dächern der Häuser von Akihabara.
Die Passanten bemerken erst, was geschehen ist, als sich unter dem Gewicht von Herrn Languste Okuda ein Riss im Asphalt auftut, der sich über vier Straßenzüge erstreckt. Die Szene beginnt mit dem Schrei einer Frau. Manche gehen schneller, die meisten bewegen sich gar nicht. Sie schauen nach oben und fotografieren und filmen meinen Vater mit ihren Mobiltelefonen und Digitalkameras.
Sie wirken erleichtert: Endlich, zum ersten Mal in ihrem Leben, passiert etwas. Etwas Wirkliches! Dieses Gefühl ist das Risiko wert, von Herrn Okudas Füßen, Antennen oder seinen rüden Gesten zerschmettert zu werden.
Anders als die jugendliche Menge ergreifen die Alten, Überlebende einer vor-westlichen und gereinigten Welt, in der es noch Dinge wie Schatten, Zeiger, Fahnen, Bomben und Hunger gab, die Flucht, stürzen haltlos die Straße entlang mit Ruinen in ihrem Inneren.
Eine Gruppe Jugendlicher direkt neben mir sagt Dinge wie:
– Wow! Ist das Reklame für einen Film? Wie geil! Das ist wirklich absolut super!
Auch wenn schon die Häuser um sie herum einstürzen und aus den zerborstenen Fenstern der Styroporkonstruktionen sich Menschen hinausstürzen und Leuchtreklamen der ganzen Straße auf dem Asphalt zerschellen und zu einem Teppich aus kleinen Kristallen und Blut werden, bleiben die Otaku auf der Brücke der Akihabara-Kreuzung stehen und fotografieren mit ausgestreckten Armen die Katastrophe. Zeichnen ihren eigenen Tod auf.
In zwei Tagen wird die Polizei die Bilder finden, wenn es ihr gelungen sein wird, aus der blutigen Masse und den zermalmten Fotoapparaten intakte Speicherkarten zu bergen wie Organe von in die Menge eingedrungenen Cyborgs.
Das Monster Gyodai betrachtet zufrieden sein siebzig Meter hohes Werk, und bevor es von einer Gruppe junger Otaku auf der Jagd nach Autogrammen umzingelt wird, flüchtet es mit hastigen Trippelschritten und stützt sich dabei auf seine Krückstockarme. Herr Languste Okuda-Riesencrustacea stimmt wieder eins seiner Gedichte an, diesmal mit einer ohrenbetäubenden Stimme, von der die letzten intakten Schaufenster und Scheiben auch noch zu Bruch gehen:
Welches sind die Worte
Die sie mit ihrer nächtlichen Stimme sagt
Die Knochen geschleudert gegen den Schweiß
Der Menschen, die eindringen in ihre Eingeweide?
Welches sind genau
Die heimlichen Worte
Von Iulana Romiszowska?
Es wird Zeit, Herrn Okuda zu besänftigen. Ich setze ein Megafon an und sage zu ihm, dass
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