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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerner, Károly
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mächtigen Ozeans hinsichtlich der Umweltprobleme nicht unterschätzt werden, denn sie ist keineswegs zukunftsweisend. Obendrein haben die lieben „Amis“ anscheinend auch einen ausgeprägten Hang dazu, überall Feinde zu wittern und nähren deshalb fleißig ihren maßlos überzogenen Patriotismus genauso leidenschaftlich wie das überbordende Sendungsbewusstsein.
     
    Fraglos ist ein Großteil von all dem historisch bedingt, hat vornehmlich traditionelle Ursachen. Aber es existiert nun einmal und wirkt bei Weitem nicht nur innerhalb jener starken Nation, sondern inzwischen schon beinahe auf dem gesamten Globus. Und da namentlich wir Deutschen seit Längerem eifrig dabei sind, selbst die Essgewohnheiten des „fettesten Volkes der Welt“ (Eric Frey: Schwarzbuch USA) bedenkenlos zu übernehmen, braucht es niemanden zu wundern, wenn uns gelegentlich von einigen Vertretern der Nachbarstaaten oder den etwas ferneren Bewohnern des Abendlandes mit gewissem Spott vorgehalten wird, die Bundesrepublik wäre das amerikanischste unter den europäischen Ländern. Es ist leider so: Wir sind den Amis in vielerlei Beziehung dicht auf den Fersen, scheuen uns kaum, fast jede Dummheit nachzuäffen, die über den Atlantik schwappt. Wahrscheinlich sind nicht wenige auch darauf stolz. Allein wenn ich an die Fast-Food-Speisen (Schnellgerichte) denke, kommen mir Zweifel an der stereotypen Aussage, dass die Lebenserwartung hierzulande weiterhin kontinuierlich steigen werde, denn es gab während unserer bisherigen Geschichte noch nie eine im Durchschnitt so übergewichtige und träge Generation wie die jetzt heranwachsende. Das bleibt perspektivisch kaum ohne negative Folgen, insbesondere in gesundheitlicher Hinsicht.
     
    Meine eigenmächtige Betrachtungsweise und Aufforderung klingt vermutlich etwas oberlehrerhaft, ist aber nur der Tatsache geschuldet, dass man bei gewissen Anlässen auch einmal dick auftragen sollte, um auf vorhandene sowie absehbare Probleme oder Gefahren zu verweisen.
    Indessen will ich dem geschätzten Leser gegenüber hierzu ergänzend nochmals vorbehaltlos kundtun, selbst hundertfach mehr Fragen als Antworten zu haben, denn ich bin ein unentwegt Suchender. Letztlich können wir ohnehin nur jene Meinung ehrlich vertreten, von deren Richtigkeit wir gerade überzeugt sind. Bleibt man dabei für erforderliche Korrekturen stets zugängig, dürfte es ja einer ehrsamen Geisteshaltung entsprechen. Dies wiederum verträgt weder Hochnäsigkeit noch Heuchelei, weil die Würde anderer nur achten kann, wer die eigene zu wahren weiß (obschon ich hierauf leicht beschämt oder teils sogar etwas besorgt einräume, dass ich bisweilen auch über das Ziel hinausschieße).
    Allerdings geht mir nicht aus dem Sinn, was dereinst bereits Albert Schweitzer (1875 bis 1965) warnend formulierte: „Die USA-Massenverblödung, die in Deutschland immer mehr um sich greift, ist eine der schlimmsten Kriegsfolgen.“
    Hat sich daran inzwischen etwas gerändert, hin zum Positiven? Oder ist unsere Anspruchslosigkeit noch dürftiger geworden, obwohl seit den mahnenden Worten des Friedensnobelpreisträgers schon viele Jahrzehnte verflossen sind?
    Seien wir ehrlich: Wir haben nichts daraus gelernt. Unser diesbezügliches Kulturniveau erweist sich mittlerweile teils erbärmlicher als je zuvor.
     
    Ein symptomatisches Beispiel: Am 23. August 2008 wurde im hiesigen Speedwaystadion erstmals Paintball öffentlich ausgetragen, und zwar von insgesamt zwölf Amateurteams mit je fünf Spielern. Eine ziemlich makabre Veranstaltung, wie ich selbst beobachten konnte (man soll ja möglichst nur über etwas urteilen, mit dem man sich gründlich vertraut gemacht hat). Die Sportart entstand 1981, selbstredend im gelobten Land der unbegrenzten Möglichkeiten. 1996 gab es bereits die erste Weltmeisterschaft.
    Im Turnier bekämpfen sich jeweils zwei Mannschaften, wobei die Akteure darauf erpicht sein müssen, die Flagge der Gegner zu erobern oder deren „Festung“ einzunehmen. Wahrlich ein seltsamer Anblick, denn die maskierten und auch anderweitig geschützten Haudegen rennen wie besessen über das abgesteckte Spielfeld, suchen nach günstigen Deckungen oder Angriffschancen und schießen sich gegenseitig mit Farbkugeln ab, um sonach irgendwie den heiß begehrten Sieg zu erringen. Geballert wird beim Paintball, der einen militärischen Kampf simulieren soll, mit sogenannten Markierern. Als Munition werden Gelatinekugeln genutzt, die mit Lebensmittelfarbe gefüllt

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