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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerner, Károly
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körperliche sowie geistig-psychische Wohlbefinden und Gedeihen des Kindes lag eindeutig bei der Mutter, der langjährigen Geliebten des eigenwilligen Pfarrers. Der christliche Seelsorger kümmerte sich gegenüber seinem Jungen in erster Linie um die klare Vermittlung „weltanschaulicher Leckerbissen“, wie er sich gelegentlich ausdrückte. Und weil er auch das Einmaleins geschickter Pädagogik vorbildlich beherrschte, blieb sein Einfluss auf den stets wissbegierigen Knaben nicht ohne Wirkung.
    Worin sich das zeitlebens bei unserem nach wie vor undurchsichtigen Abel äußert, verdeutliche ich bewusst in einem späteren Abschnitt, damit dieses Kapitel nicht ausufert.
    Das ändert ein wenig mein ursprüngliches Vorhaben, und deshalb bitte ich die verehrte Leserschaft hierfür um Verständnis. Auch die faszinierende Erklärung durch sachkundige Indianer, welche legendäre Bewandtnis es mit den Kristallschädeln hat, wird meinerseits noch eingehend übermittelt.
     
    Jetzt hingegen werfen wir noch einen kurzen Blick auf unseren mysteriösen Freund, um zu schauen, womit er sich zur Stunde befasst!
    Wie so oft, sitzt er wieder an seinem kleinen Schreibtisch, wirkt jedoch schon sehr abgespannt. Da ihm nichts Gescheites mehr gelingen will, erhebt er langsam das müde Haupt und wendet seinen ganzen Körper samt Drehstuhl ebenso bedächtig zum Fenster, welches ihm eine ungestörte Sicht auf einen nahe befindlichen Hang ermöglicht. Dieser ist uns bereits als verwilderte große „Brache am Rande des Fürstenberges“ in einem früheren Abschnitt kurz vorgestellt worden.
    Seine nordöstlichen Ausläufer liegen höchstens fünfzig Meter von jenem lang gezogenen Doppelhaus entfernt, in dem neben dreiundzwanzig anderen Familien auch der frisch gekürte Ehrenbürger Meißens seit 1983 zur Miete wohnt.
    Lediglich eine karg befestigte Straße, die zu einer Garagengemeinschaft führt, sowie eine schmale Böschung, auf der zwölf Birken und mehrere Koniferen stehen, trennen den mittlerweile geistig Erschöpften von der besagten Brache, einer urwüchsigen Naturschönheit von magischer Anziehungskraft.
    Soeben verwandelt sie sich vor den nunmehr wieder zunehmend leuchtenden Augen unseres seltsamen Geheimnisträgers in eine prachtvolle weibliche Gestalt von märchenhaft charmanter Ausstrahlung, gleichsam jener altnordischen Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin Freyja, die vieler Zauberkräfte mächtig war.
    Ähnlich wie vormals die Griechen Aphrodite als Tochter des Zeus und der Dione beziehungsweise die aus dem Schaum des Meeres geborene Anadyomene (Beiname der Aphrodite) verehrten und die Römer ihrer einstigen Frühlings- und Gartengöttin Venus zugetan waren, erwiesen seinerzeit die Germanen der ausnehmend liebreizenden Freyja ihre besondere Huldigung.
    Hinweis: Venus wurde von den Römern später der Aphrodite gleichgesetzt und damit ebenfalls zur legendären Königin der Liebe und Schönheit erhoben.
     
    So unglaubhaft es momentan auch klingen mag, unser geheimnisumwitterter Abel befindet sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit einer derartigen Hingabe im Bannkreis derselben mythologischen Erscheinung, dass sein obskures Verhalten fast schon an eine gar fragwürdige Perversion grenzt.
    Von ihr ertönt jetzt abermals ein leiser Lockruf, der nur ihm verständlich ist. Allein er vernimmt die folgenden Worte und kennt deren Inhalt:
    „Schalte ab und komm zu mir! Du weißt doch aus mannigfacher Erfahrung, dass ich dir unverzüglich helfen kann. Also beeile dich und genieße ohne jeden Aufschub den Zauber unseres längst vertrauten Rituals! Mit gewohnter Leidenschaft flugs vereint, erweise ich dir sogleich meine besonderen Liebesdienste. Sie werden dich erneut schnell betören, hernach in Wonnetrunkenheit versetzen und schließlich den nötigen Ausgleich deiner Kräfte bewirken. Worauf wartest du noch, mein treuer Gebieter?“
    „Ach, edle Freyja, momentan fühle ich mich wie ausgelaugt, habe wenig Lust auf unser absonderliches Vergnügen“, flüstert er ihr noch ziemlich unentschlossen entgegen.
    „Das ist es ja, du hast dich wieder einseitig überlastet. Nun komm doch endlich und zögere nicht länger! Gemeinsam schaffen wir bestimmt rasch Abhilfe. Es sind die üblichen neunzig Minuten, welche dir gewiss ebenso nützlich sein werden, wie sie dir stets zum Vorteil gereichten. Entscheide dich sofort und tue, was du unzählige Male getan hast, um wenigstens kurzzeitig in Glückseligkeit zu schwelgen!“
     
    Einem solch

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