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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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Thüringen, wir haben besonderen Kontakt zu den Geistern des Waldes, den Elfen und den Feen. Die Elfen sind ein lustiges Völkchen, die sich gern auf bunten Blumenwiesen, duftenden Heidelandschaften, an Seen und Waldquellen aufhalten. Sie sind verspielt und manchmal sogar leichtsinnig, da sie von Natur aus keine Falschheit kennen. Sie sind liebliche, zarte Wesen, die Musik und Tanz lieben.“
    „Ja, Oma, und auf dem Heimweg können wir an der hübschen Quelle anhalten, wo du sie immer gesehen hast, als du klein warst!“ Flora war so von Gertrudes Geschichte gefangen, dass sie ihren Vorschlag nur zu flüstern wagte. Aber auch die beiden großen Kinder hingen an Oma Gertrudes Lippen und ihre neugierigen Blicke forderten sie auf, weiterzusprechen.
    „Gern meine Lieben, wenn ihr noch laufen mögt!“, sagte sie und erzählte weiter. „Ihre Liebe gilt der Natur und darum schmücken sie sich gern mit wohlriechenden Blumen. Ja und die Feen, liebe Kinder, das sind die wunderbarsten und klügsten aller Zauberwesen. Sie beschäftigen sich mit dem uralten Wissen über Magie, Heil- und Kräuterkunde, und dienen dem Elfenkönig. Sie sind wunderschön, müsst ihr wissen, haben langes, seidiges Haar und tragen feine, schimmernde Gewänder, die sie zart umhüllen wie Schleier. Sie achten auf die Elfen, die Zwerge und alle anderen Waldgeister und natürlich auch auf die Menschen. Sie wollen, dass alle liebevoll miteinander umgehen. Unordentliche, böse oder faule Menschen mögen sie nicht und fühlen sich in ihrer Nähe traurig und verletzt.“
    „Und können sie mit uns reden? Und können wir sie besuchen?“, fragte Flora wieder.
    „Aber ja, sie können unsere Gedanken lesen und uns in den Träumen erscheinen. Wenn jemand in Not ist und sie um ihre Hilfe bittet, dann bringen sie Glück. Man nennt sie nicht umsonst die Glücksfeen!“
    „Schön wär’s“, sagte Till leise zu sich selbst, aber Oma Gertrude hatte es gehört.
    „Warte nur ab, mein Junge! Sie werden auch dein Glück nicht vergessen!“
    „Und was hat deine Urgroßmutter nun über die silberne Dose gesagt?“ Lilly hatte sich auf die Ellenbogen gestützt. So cool sie immer gern wirken wollte, die Geschichte ihrer Oma hatte sie in den Bann gezogen.
    „Nun ja, leider war ich zu dieser Zeit noch sehr klein und habe wohl vieles von dem, was sie mir berichtete, vergessen, doch ich weiß ganz genau, dass sie mir von dem Zauber erzählt hat.“
    „Von einem Zauber?“
    „Ihr müsst wissen, dass Elfen und Feen eigentlich unsterblich sind. Ja wirklich! Das Einzige und das Schlimmste, was einem Naturgeist geschehen kann, ist die lebenslange Gefangenschaft. Die Verbannung in ein Exil oder die Verzauberung in einen scheinbar leblosen Gegenstand! Unter den Feen gibt es einige mit großer Macht und Zauberkraft. Unser kleiner Flötenspieler auf der Dose, der hat wohl Pech gehabt oder war jemandem im Wege. Deshalb hat man ihn auf die silberne Dose verbannt, wo er nun darauf wartet, befreit zu werden. Und da er ja unsterblich ist, wird das eines Tages auch geschehen!“
    „Das ist aber gar nicht schön!“, jammerte Flora. „Irgendwann müssen sie ihn doch wieder befreien!“
    „Reg dich nicht auf, ist doch nur ein Märchen, du Dummerchen!“, sagte Lilly, aber ihre Augen blieben ernst.
    „Trotzdem, jemand muss ihn retten! Kannst du es nicht, Oma?“
    „Leider nein, aber eines Tages wird ein Sonntagskind kommen und ihn befreien. So heißt es jedenfalls in dem alten Kinderreim, den meine Urgroßmutter mir immer aufgesagt hat!“
    „Sprich ihn mal für uns! Bitte, bitte!“ Floras Trauer über den verzauberten Elf war schon versiegt.
    „Ich weiß nicht, ob ich die Verse noch kenne“, überlegte Gertrude.
    Torwächter vom Feenland,
    Farzanah dich ans Silber band,
    ohne deiner Flöte Lied,
    kein Mensch das Feenland mehr sieht.
    Großen Schmerz es dir bereitet,
    denn du weißt dein König leidet,
    aber nur ein Sonntagskind
    eines Tages den Schlüssel find!
    Huckeduûster Grindelwarz,
    seine Seele ist so schwarz,
    seine Leidenschaft ist Gier
    und der Schlüssel seine Zier!
    Suche ihn im dunklen Berg,
    fang dir diesen geizigen Zwerg,
    reiche Alrick deine Hand
    und betritt das Feenland!
    „Oma, du bist die Größte!“, staunte Lilly. „Ich merke mir nie Gedichte!“ „Naja, die Geschichte hat mich als kleines Mädchen sehr beeindruckt und meiner Urgroßmutter zuliebe habe ich es gelernt. Aber kommt, wir müssen los. Der Himmel sieht dunkel aus und wenn wir an der Quelle

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