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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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Ausnahmen geben, aber die, die ich näher kennenlernte, sind niedrigen Charakters. Wenn wir ihm den Schlüssel abgenommen haben, wird er nicht zögern, die nächste Gelegenheit zu nutzen, um uns bei Farzanah zu verpetzen.“
    „Etwas Glitzerndes!? Okay, aber wir werden wohl kaum Diamanten auftreiben. Das Einzige, was mir einfällt, sind die Goldtaler aus dem Süßwarenladen.“ Till hatte eigentlich im Spaß gesprochen, aber Alrick ging auf seine Idee ein: „Süßigkeiten sind sowieso gut. Da man sie für gewöhnlich unter der Erde nicht findet, sind Zwerge ganz wild darauf.“
    „Na, dann sollten wir es damit versuchen. Aber ihn hervorzulocken, bedeutet noch nicht, dass wir ihn auch fangen können. Wie baut man denn eine magische Falle?“
    „Es gibt mehrere Möglichkeiten, Zwerge zu bannen. Eine relativ einfache ist ein Bannkreis aus Salz und Kerzen. Aber um einen Kreis um ihn ziehen zu können, müssen wir ihn an einer Stelle festhalten und das wird nicht einfach sein, zumal er sich unsichtbar machen kann.“
    „Na toll!“ Till war aufgesprungen und lief aufgeregt im Zimmer auf und ab. „Die Zeit ist bald um. Denkt nach, denkt nach!“
    „Ich hole das Buch“, flüsterte Lilly und schlüpfte leise zur Tür hinaus. Als sie mit dem Werk unter dem Arm zurückkehrte, blätterte Till hastig die farbigen Seiten des Almanachs um. Seine Augen suchten nach einem Absatz, in dem beschrieben war, wie man unerwünschte Zauberwesen von Haus und Hof vertreiben könnte, aber sie fanden nichts, was ihnen in ihrer Situation wirklich weitergeholfen hätte.
    „Wenn wir nur einen Spiegel hätten, dann könnten wir Grindelwarz erstarren lassen“, sagte Alrick.
    „Einen Spiegel?“, fragten Lilly und Till gleichzeitig.
    „Ja, ein Zwerg erstarrt für kurze Zeit, wenn er sein eigenes Spiegelbild erblickt! Aber wir …“
    „Nichts leichter als das!“ Wieder flitzte Lilly in ihr Zimmer und kam triumphierend mit einem silbernen Handspiegel zurück. „Der ist schon von meiner Ururgroßmutter, schau! Würde der ausreichen?“
    „Der ist perfekt! Was für ein Glück, ein so seltenes Stück zu haben. Wer immer ihn erhalten hat, muss ein guter Freund der Feen und Elfen gewesen sein! Siehst du die Feensymbole hier?“
    „Feensymbole?“
    „Ja, offensichtlich hat hier schon früher jemand versucht, Zauberwesen zu bannen. Wenn ihr den Kreis um den Zwerg zieht, dann malt diese starken Symbole hinein und stellt vier Kerzen für die Himmelsrichtungen auf. Der Kreis wird wirksam bleiben, so lange die Kerzen brennen.“
    Alrick war nachdenklich aufgestanden. Er hielt den Spiegel in der Hand und betrachtete traurig sein silbernes Abbild. „Ich bin schon so lange Zeit nicht am Tor zu Arwarah gewesen! Ich … ich habe Angst vor dem, was ich vorfinden werde! Was wird aus meinem König geworden sein und was aus meinen Freunden, aus unserem Land?“
    „Sorge dich nicht“, sagte Lilly sanft. „Jetzt denken wir erst mal an dich. Auch wir sind deine Freunde, du bist nicht allein!“
    Ruckartig blickte Alrick auf. „Ich danke euch aufrichtig für eure Hilfe! Ich weiß, sie ist nicht selbstverständlich. Ich wünschte, ich könnte etwas tun. Bitte gebt auf euch acht! Die Zeit ist um, ich fühle, dass ich schwinde!“ Wie am Tag zuvor begann Alricks Bild plötzlich zu flackern und löste sich im nächsten Augenblick schließlich ganz auf.
    Im Zimmer war es still. Spontan nahm Lilly die Dose in die Hand und strich liebkosend über die kleine Figur.
    „Oma hat mir so viele Geschichten über Zauberwesen erzählt. Ich habe alle möglichen Bücher gelesen und im Internet recherchiert und es doch nicht geglaubt. Selbst jetzt, da die Wahrheit so offensichtlich ist, kann ich es kaum fassen!“
    „Ja, es dauert eine Weile, bis man sich daran gewöhnt, aber dafür haben wir jetzt keine Zeit. Wie machen wir das mit der vermaledeiten Falle? Und wie kommen wir von zuhause los? Sollen wir Oma Gertrude einweihen?“
    „Nee! Auf keinen Fall! Ich sage ihr, dass du mit zu meinen Freunden gehst. Ich schlafe dort öfter mal. Sie wird’s schon glauben!“
    „Hm, ich belüge sie nicht gern, aber wir haben wohl keine andere Wahl!“
    „Die Idee mit den Goldtalern ist gar nicht so schlecht! Vielleicht können wir ihn damit an einen geeigneten Ort für den Bannkreis locken.“
    „Hm“, machte Till leise. „Wir brauchen Licht! Zuerst mal, damit wir selbst etwas sehen. Es ist stockdunkel da unten, kannste glauben! Und dann, damit er sich im Spiegel sehen kann.

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