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Das Elfenportal

Titel: Das Elfenportal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Hael geworden?«, fragte Pyrgus. Ihm war eine Idee gekommen. Wenn er Beleth am Reden hielt, vergaß der Dämon vielleicht seine Gedanken zu lesen.
    »Prinz der Finsternis«, erklärte Beleth. »Der Titel lautet Prinz der Finsternis. Einen König oder einen Kaiser haben wir hier noch nie gehabt – Prinz ist der höchste Rang. Ich war ein Herzog, als ich ihn gefressen habe. Aber der Punkt ist, seit ich Prinz bin, hat sich hier einiges geändert, das kann ich Euch sagen. Hier gab es jahrhundertelang nichts als Stillstand. Aber ich habe Pläne gemacht, Kronprinz Pyrgus. Möchtet Ihr gern mehr über meine Pläne erfahren?«
    »Ja, bitte«, sagte Pyrgus eifrig. Vielleicht war es Einbildung, aber je mehr Beleth redete, desto weniger Macht schien er über ihn zu haben. Pyrgus konnte immer noch nichts tun, und er musste schrecklich aufpassen, was er dachte, aber mit der Zeit…
    »Ich habe Pläne zur Vergrößerung der Reichweite meines Einflusses gemacht. So heißt es doch, nicht wahr? Niemand spricht mehr von erobern, plündern und verheeren, dabei ist es so ziemlich das Gleiche und ein Spaß obendrein. Wo wir jetzt Freunde sind, kann ich es auch rundheraus sagen. Ich habe Pläne zur Eroberung, Plünderung und Verheerung des gesamten Elfenreichs gemacht. Und zum anschließenden Marsch auf die Gegenwelt. Aber das betrifft ja nicht Euch. Kurzum, Pyrgus, ich habe Pläne gemacht, mich zum größten Prinzen der Finsternis aufzuschwingen, den das Universum je gesehen hat.« Er hielt inne. Seine schwarzen Augen leuchteten.
    Pyrgus sagte ermutigend: »Unfassbar. Und wie wollt Ihr das erreichen?«
    »Wir Dämonen können auf langjährige enge Beziehungen zu den Nachtelfen zurückblicken – ein wenig Hilfe hier, ein Opfer dort, ab und zu ein kleiner Pakt. Das ist Euch natürlich bekannt. Was Ihr vielleicht nicht wisst, ist, dass ich vor wenigen Monaten persönlich einen Geheimvertrag mit einem der mächtigsten Anführer der Nachtseite ausgehandelt habe – «
    »Lord Hairstreak!«, rief Pyrgus aus.
    »Ihr seid klug!« nickte Beleth. »Ihr würdet einen exzellenten Dämon abgeben. Wie Ihr gesagt habt: Lord Hairstreak. Er hat eigene Ambitionen zur Eroberung des Elfenreichs, und so habe ich mich einverstanden erklärt, ihm zu helfen. Präziser ausgedrückt, Pyrgus, ich habe zugestimmt, ihm meine Streitkräfte zur Seite zu stellen, wenn er die Regierung des Lichts angreift. Kurzum: Der Angriff auf das Reich Eures Vaters steht kurz bevor.«
    »Hairstreak wird meinem Vater den Krieg erklären?«
    »Erklären vielleicht nicht gerade. Ein gewisses Überraschungsmoment ist nicht zu verachten. Aber er wird in den Krieg ziehen, und diese wackeren Burschen hier werden ihm helfen, ihn zu gewinnen.«
    Inzwischen ging es nicht mehr darum, Beleth am Reden zu halten. Pyrgus überlief es eiskalt. Sicher, mit den Nachtelfen hatte es einigen Ärger gegeben, aber er war nie auf die Idee gekommen, dass womöglich ein Krieg drohte. Und wenn Beleth seine Legionen der Nachtseite zur Verfügung stellte, war es ein Krieg, den Pyrgus’ Vater nicht gewinnen konnte. Wild kämpfte Pyrgus gegen die Panik an, die sich seiner bemächtigen wollte. »Hairstreak hat vor, meinen Vater zu stürzen?«
    »Aber ja.«
    »Und sich zum neuen Purpurkaiser ausrufen zu lassen?«
    »Etwas in der Art.« Beleth lächelte freundlich.
    Nach einem Moment der Bestürzung rief Pyrgus: »Das wird unser Volk niemals zulassen!«
    »Was bleibt Euren Untertanen denn anderes übrig, wenn der Krieg verloren ist? Aber Ihr habt durchaus Recht damit, dass es ihnen nicht gefallen wird. Und das weiß Hairstreak natürlich. Darum hat er mich ja auch gebeten, Euch zu ermorden.«
    »Hairstreak hat Euch gebeten, mich zu ermorden?«, wiederholte Pyrgus.
    »Ist nicht persönlich gemeint«, sagte Beleth. »Bloß Politik.«
     
    Die Kontrolle des Dämons ließ jetzt eindeutig nach. Pyrgus hatte inzwischen beide Beine auf dem Boden, und das Gefühl zu schweben war völlig verschwunden. Trotzdem folgte er Beleth bereitwillig, als sie die düstere Ebene verließen und zurückgingen in die große Stadt aus Metall. Bevor Pyrgus irgendetwas unternahm, musste er alles erfahren, was hier vor sich ging.
    Glücklicherweise schien Beleth gern zu reden. »Der Punkt ist natürlich, dass Ihr der Kronprinz seid, der rechtmäßige Thronfolger für den Fall, dass Euer Vater… Pech hat.«
    Pyrgus kniff die Augen zusammen. »Und in der Schlacht fällt, meint Ihr?«
    Beleth sah ihn überrascht an. »Aber nein – Euer Vater

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