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Das Elfenportal

Titel: Das Elfenportal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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    »Ich heiße Henry Atherton«, sagte Henry prompt. Er war zu dem Schluss gekommen, dass er Pyrgus mochte. Der kleine Kerl war gut drauf.
    Pyrgus ignorierte ihn. »– aber ich glaube, weitere Fragen werde ich erst beantworten, wenn ihr versprecht, dass ihr mir helft, wieder nach Hause zu kommen.«
    »Du kannst nicht in deine Welt zurückkehren?«, fragte Fogarty und runzelte die Stirn.
    Pyrgus schwieg.
    »Wie können wir dir helfen, wenn du unsere Fragen nicht beantwortest?«
    Pyrgus kreuzte die Arme und besah sich die Decke.
    Fogarty gab auf. »Schon gut, schon gut, wir werden dir helfen. Aber von nichts kommt nichts.«
    »Was wollt ihr – drei Wünsche frei?«
    Fogarty sah ihn böse an. »Darüber unterhalten wir uns später. Aber es ist dir ja wohl klar, dass nichts umsonst ist.«
    »Woher soll ich wissen, dass ich euch vertrauen kann?«, fragte Pyrgus misstrauisch.
    »Siehst du hier irgendwo jemand anders, der dir helfen könnte?«
    Pyrgus starrte ihn finster an.
    »Alles klar?«
    Pyrgus starrte ihn noch eine ganze Weile an, dann murmelte er etwas, das sich ungefähr anhörte wie: »Schlimmer als mit Brimstone kann es ja nicht mehr kommen.« Lauter sagte er: »Na gut, wie wär’s damit? Ihr helft mir und ich werde euch Gold schicken, wenn ich wieder zurück bin.«
    »Ha!«
    »Ja, was wollen Sie denn?«, fragte Pyrgus ärgerlich. »Was glauben Sie wohl, wie viel Gold ich mit mir herumtrage, bei meiner momentanen Größe?«
    Irgendwas an der Art, wie er es sagte, ließ Henry fragen: »Dann hast du nicht immer diese Größe?«
    Pyrgus schüttelte den Kopf. »Und diese blöden Flügel hab ich sonst auch nicht.«
    »Ich glaube, du erzählst uns besser, was los ist«, sagte Fogarty.
     
    Sobald Pyrgus erst mal angefangen hatte, schien er gar nicht mehr aufhören zu können. Henry verstand nicht alles, aber faszinierend war die Geschichte in jedem Fall:
    Die Elfen des Lichts hatten die Gegenwelt vor knapp fünftausend Jahren entdeckt, als drei Familien von Saatguthändlern vor einer entlegenen Vulkaninsel im Elfenland Schiffbruch erlitten. Die Insel war eine kahle Einöde und sie wären allesamt verhungert, wäre nicht eines der Kinder über etwas sehr Merkwürdiges gestolpert – zwei Basaltsäulen, zwischen denen ein wildes Feuer brannte, ohne die geringste Wärme abzugeben. Das Mädchen – sein Name war Arana – ging zwischen den Säulen hindurch. Der Ort, an dem Arana sich wiederfand, war keine Einöde wie der Rest der Insel, sondern freundlich und mit einem Dschungel riesiger Pflanzen und Blumen bewachsen. Und was noch aufregender war, Arana hatte sich in ein Lebewesen mit Flügeln verwandelt, das von einer riesigen Blüte zur anderen fliegen konnte.
    Sie vergnügte sich eine Weile in dieser aufregenden Welt, dann fehlte ihr allmählich ihre Familie und sie trat noch einmal durch die brennenden Säulen. Da befand sie sich wieder auf der kahlen Insel, und ihre Flügel waren verschwunden.
    Als sie ihrer Familie davon erzählte, wollte ihr niemand glauben, aber sie überredete ihren älteren Bruder Landsman dazu, mitzukommen und sich die brennenden Säulen anzusehen. Bevor Landsman sie aufhalten konnte, lief Arana in die Flammen. Landsman warf sich nach vorn, um sie zu retten, und sie fanden sich beide als geflügelte Lebewesen in dem grünen Land wieder. Landsman war alt genug, um zu begreifen, dass er nicht von riesigen Blumen und Pflanzen umgeben, sondern kleiner geworden war. Als er seine Schwester zurück durch die Säulen brachte, verloren sie ihre Flügel und bekamen wieder ihre normale Größe.
    Die Entdeckung des Portals rettete die schiffbrüchigen Familien, denn während die kahle Insel sie nicht zu ernähren vermochte, konnte das die Welt hinter den Säulen ganz leicht. Da sie Samenhändler waren, kannten sie sich gut mit Pflanzen aus und führten sogar ein paar neue Sorten aus dem Elfenreich ein.
    »Welche?«, fragte Fogarty.
    »Glockenblume… Fingerhut… die meisten Blumen mit Glockenblüten kommen aus meinem Reich.«
    In den ersten Monaten machte Landsman regelmäßige Abstecher durch die Säulen, weil er hoffte, einmal ein vorbeifahrendes Schiff zu sichten, das sie bergen konnte, aber als die Zeit verstrich, tat er das immer seltener. Schließlich hinterließ er an einer witterungsgeschützten Stelle auf der Insel einen schriftlichen Bericht über ihre Erlebnisse und brachte auf einem Felsen bei den Säulen einen deutlich sichtbaren Hinweis an, wo sich dieser Bericht finden ließ. Wenn einmal

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