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Das Elfenportal

Titel: Das Elfenportal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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und sah sie an.
    »Hat Mr Chalkhill Ihnen gesagt, worum es geht?«, fragte Brimstone. Er musste gegen das Kreischen der Papageien anbrüllen.
    Chalkhill behauptete seit langem, mit Lord Hairstreak befreundet zu sein, aber falls Dingy von der Erwähnung seines Namens beeindruckt war, so ließ er es sich nicht anmerken. »Nein.« Er wirkte völlig gleichgültig.
    Dies war der schwierige Teil, und Brimstone hatte eigentlich keine Lust, so zu brüllen. »Können wir nicht woanders hingehen?«, fragte er.
    »Ich mag Papageien«, sagte Dingy.
    »Er mag Papageien«, sagte ein Papagei und hangelte sich den Maschendraht seines Käfigs entlang.
    »Ich auch«, log Brimstone, »aber was ich zu sagen habe, ist vertraulich.«
    »Wir sollen’s nicht nachplappern«, kreischte der Papagei.
    »Na schön«, sagte Dingy. »Unterhalten wir uns im Reptilienhaus.«
    Die Luft im Reptilienhaus war warm und trocken und reizte Brimstones Nebenhöhlen. Aber wenigstens war es ruhig dort, und Eidechsen würden vermutlich auch nichts nachplappern. Der Endolg kletterte auf einen der mit Glasfronten versehenen Käfige und starrte eine Kobra an, so wie Dingy Brimstone anfunkelte.
    Brimstone sah sich verstohlen um, weil er sichergehen wollte, dass niemand sie belauschte, dann senkte er die Stimme: »Ich wollte mit Ihnen über – «
    »Verstehe kein Wort«, unterbrach Dingy.
    »Das ist vertraulich!«, fauchte Brimstone. Er winkte Dingy näher heran, und als dieser widerwillig einen Schritt vortrat, ging Brimstone auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich wollte mit Ihnen über Black Hairstreaks Portal reden.«
    »Was ist denn mit Black Hairstreaks Portal?«, fragte Dingy misstrauisch.
    Brimstone sah sich erneut um. »Soweit ich weiß, besitzt Lord Hairstreak möglicherweise ein Richtportal«, flüsterte er.
    »Wer hat Ihnen denn den Quatsch erzählt?«, schnaubte Dingy.
    Brimstone legte einen Finger an den Nasenflügel und bemühte sich um einen wissenden Blick. »Ich habe meine Quellen«, sagte er. Seine einzige Quelle war sein Partner Chalkhill, dem diese Information einmal im Rausch herausgerutscht war. Das Problem war, dass Chalkhill im Rausch auch eine Menge Unsinn von sich gab. Brimstone flehte zum Himmel, dass es diesmal anders war.
    »Da hat sich Ihr Spürhund aber ganz schön an der Nase herumführen lassen«, sagte Dingy.
    »Sie meinen, er besitzt keines?«, fragte Brimstone, dann fügte er geschickt hinzu: »Denn wenn er ein Richtportal besitzt, dann wäre ich bereit, einen größeren Geldbetrag für die Benutzung zu bezahlen. Einen sehr großen Geldbetrag.«
    »Ein Jammer, dass er keines besitzt«, sagte Dingy. Der Endolg begann sich von dem Glas zu lösen. Sah ganz danach aus, als wäre das Gespräch beendet.
    »Einen Moment noch«, sagte Brimstone hastig. »Wenn ich sage, einen großen Geldbetrag, dann meine ich damit eine Million Goldstücke.« Er würde das Geschäft in die Pleite stürzen müssen, um eine solche Summe Bargeld aufbringen zu können, doch wenn er Pyrgus nicht fand, war er tot. Wenn er ihn aber fand, stand ihm alles Geld des Reiches zur Verfügung.
    Dingy starrte gelangweilt auf ihn herab. Der Endolg zog ihn am Hosenbein, als wolle er endlich gehen.
    »Für Lord Hairstreak«, sagte Brimstone. »Und dazu noch eine Viertelmillion für Sie.«
    »Sie scheinen ein Richtportal aber sehr, sehr dringend zu brauchen«, sagte Dingy. »Wollen Sie mir nicht sagen, wozu?«
    Brimstone wägte das Für und Wider ab. Er hatte mit der Frage gerechnet, war aber davon ausgegangen, mit Black Hairstreak persönlich und nicht mit einem seiner Handlanger zu verhandeln. Allerdings war dieser ungehobelte Kerl wahrscheinlich schlauer, als er aussah – andernfalls hätte Hairstreak ihn wohl kaum in seine Dienste genommen –, also würde er eine Lüge sehr wohl durchschauen. Außerdem hatte er einen Endolg dabei. Die konnten angeblich auf hundert Meter Entfernung riechen, wenn etwas stank. Und genau aus diesem Grund setzte Hairstreak sie ja auch ein. Es herrschte nicht mehr viel Vertrauen im Reich heutzutage…
    Auf der anderen Seite war durchaus bekannt, dass Lord Hairstreak wenig für den Purpurkaiser übrig hatte, so dass er den Tod von dessen Sohn vielleicht sogar begrüßte. Brimstone beschloss, die Wahrheit zu sagen. Das löste so merkwürdige Gefühle in ihm aus, dass er lieber nur einen Teil der Wahrheit sagen wollte. Gerade so viel, dass der Endolg nichts daran auszusetzen haben konnte. »Ich muss den Kronprinzen Pyrgus

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