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Das Ende aller Tage

Das Ende aller Tage

Titel: Das Ende aller Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss
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als gut gemacht.«
    »Danke. Ich glaube, ich sehe die Situation ziemlich klar«, sagte Farro. Er bedauerte sofort seinen Tonfall nervöser Ungeduld. Aber die zwei Begleiter waren klug genug, seine innere Anspannung in Rechnung zu stellen. Als er sich abwandte und auf die galaktischen Gebäude zuschritt, war in ihren Gesichtern ein aufrichtiges Abschiedslächeln.
    Farro drängte sich durch die Menge der Gaffer, die man hier, den ganzen Tag antraf, wo sie den Bauarbeiten zuschauten. Mit einer Mischung aus Interesse und Geringschätzung hörte er sich die Kommentare der Leute an. Viele von ihnen diskutierten die jüngste Ankündigung des Beitritts zur Föderation.
    »Ich glaube, es ist ein Zeichen von Aufrichtigkeit und Anständigkeit, daß sie uns beitreten lassen.«
    »Es ist nichts als eine freundliche Geste.«
    »Es beweist, welchen Respekt sie vor uns haben.«
    »Man kann die Sache nicht anders als positiv sehen. Welche Absatzmärkte öffnen sich für unsere Waren! Ich sage Ihnen, es gibt eine Konjunktur, wie sie noch nie dagewesen ist!«
    »Da sieht man, daß es ohne die gute alte Erde eben doch nicht geht. Man muß ihnen lassen, daß sie das erkannt haben!«
    Das in Bau befindliche Gebäude, um das sich so viele Schaulustige drängten, näherte sich seiner Fertigstellung. Es wuchs organisch wie irgendeine riesige fleischige Pflanze aus einem flachen Metallsockel und umschloß eine abenteuerlich kurvenreiche Konstruktion aus Stahlträgern. Seine Farbe war ein natürliches Rotbraun. An der Basis arbeitete eine Anzahl Maschinen, deren Funktion Farro unbekannt war. Anscheinend produzierten sie das Rohmaterial für die Außenverkleidung des Bauwerks.
    In einigem Abstand von den sieben exzentrischen Gebäuden lag der Raumflughafen. Selbst für die gewaltigen wirtschaftlichen Reserven einer Organisation wie dieser war das Ganze ein bedeutendes Projekt. Annähernd achttausend Arbeitskräfte von fremden Planeten waren hier beschäftigt. Doch auf dem Flugfeld sah Farro nur ein einziges Raumschiff, ein unwirklich aussehendes Vieleck mit den aufgemalten Symbolen von Arkturus am Rumpf. Die Galaktiker schienen bemerkenswert wenige Raumschiffe zu haben.
    Das war ein Punkt, dachte Farro, den man näher untersuchen sollte. Er war am Portal eines der anderen sechs Gebäude angelangt, die ihrem unvollendeten Bruder an absonderlichen Formen in nichts nachstanden. Als er hineinging, kam ein Mann in dunkelgrauer Livree ehrerbietig auf ihn zu.
    »Ich habe eine Verabredung mit Minister Jandanagger«, verkündete Farro. »Ich bin Farro Westerby, Abgesandter der Isolationistenliga.«
    Die Haltung des Mannes wurde sichtlich kühler. Wortlos forderte er Farro zum Betreten eines kleinen Raumes auf, dessen Türen sich hinter Farro schlossen. Der Raum war ein Aufzug und begann sich durch das Gebäude aufwärts zu bewegen, und zwar in einer elliptischen Bahn. Er lieferte ihn unmittelbar in Jandanaggers Büro ab.
    Der galaktische Minister erhob sich und begrüßte Farro mit deutlicher Zurückhaltung. Jandanagger war ohne Zweifel humanoid; er hätte sogar als Einheimischer gelten können, wären seine Augen weniger seltsam gewesen. Sie standen weit auseinander und waren von Lidfalten halb verdeckt. Diese Eigenheit seiner Rasse gab Jandanaggers Gesicht einen wachsamen, berechnenden Ausdruck.
    »Sie kennen den Grund meines Besuchs, Minister«, sagte Farro, nachdem er sich vorgestellt hatte. Er sprach sorgfältig in Galingua, der Sprache, die er sich in langen Monaten harten Lernens angeeignet hatte.
    »Um es kurz zu fassen, Sie vertreten eine Gruppe von Leuten, die den Kontakt mit den galaktischen Rassen fürchten«, sagte Jandanagger. »Darin unterscheiden Sie sich von den meisten Ihrer Mitmenschen auf der Erde.«
    »Ich würde eher sagen, daß ich jene Menschen vertrete, die über die gegenwärtige Situation gründlicher nachgedacht haben als andere.«
    »Da mir Ihre Ansichten bereits bekannt sind, nehme ich an, daß Sie diese Angelegenheit persönlich mit uns diskutieren wollen?«
    »So ist es.«
    Jandanagger kehrte zu seinem Sessel zurück und lud Farro mit einer Handbewegung ein, gleichfalls Platz zu nehmen. »Meine Rolle auf Erden ist, zu sprechen und zuzuhören«, sagte er nicht ohne Ironie. »Also erlegen Sie sich bitte keinen Zwang auf.«
    »Minister, ich vertrete fünf Prozent der Erdbevölkerung. Wenn diese Zahl auch klein erscheinen mag, so möchte ich doch darauf hinweisen, daß dieser Prozentsatz einige der hervorragendsten Männer

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