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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Viele versuchen, an Bord zu kommen, indem sie übereinanderklettern, doch der abgerundete Kiel und die steilen Wände des Schiffs machen den Aufstieg unmöglich. Die tobende Strömung des überschwemmten Tigris löst die Arche von ihren Stützpfählen. Die kochend heißen Fluten verbrühen das Fleisch jedes Mannes, jeder Frau und jedes Kindes.
    Mit der Stimme eines alten Mannes stößt Shep eine Art bellendes Wehklagen aus …
    … und sein Bewusstsein führte ihn wieder zurück an den Rand der Baugrube.
    Er schnappte nach Luft, und sein Geist kämpfte darum, die letzte Welle der Angst hinter sich zu lassen, als eine neue Vision vor seinen Augen Gestalt annahm.
    Mitten im grauen Nebel erschienen die Twin Towers. Sie brannten, doch sie standen noch. Die beiden Türme des World Trade Center hatten ihre Betonfassaden abgeschüttelt, und Stockwerk für Stockwerk konnte man die nackten Stahlträger erkennen. Stumm ragten die Türme in die Höhe. Der Blick auf alle Büros lag frei, und in den Schatten waren die Opfer des 11. September als dunkle Silhouetten zu erkennen.
    Shep drehte sich um, denn das übernatürliche Wesen zu seiner Linken ließ ihn die lastende Präsenz dieser verlorenen Seelen spüren. Der Todesengel sah ihn mit dreitausend zuckenden Augen an, die in den runden Höhlen seines Schädels wie vibrierende Moleküle kreisten. Dunkles Blut floss in einem ununterbrochenen Strom aus der geschwungenen, olivgrünen Klinge seiner Sense
den hölzernen Schaft hinab, sammelte sich auf der rechten Knochenhand der Kreatur und tropfte von dort in die Tiefe.
    Ohne Vorwarnung sprang der düstere Schnitter mit den Füßen voran in die Grube, und eine Art Strudel riss Patrick Shepherd mit in die Tiefe … in den neunten Kreis der Hölle.
     
     
    Pier A
Battery Park, Manhattan, New York
7:45 Uhr
     
    Pankaj Patel steuerte den Schulbus über den Bürgersteig und fuhr über den schneebedeckten Rasen. Als er das Ufer schon fast erreicht hatte, bremste er ruckartig, doch das Fahrzeug schlitterte noch ein paar Meter weiter, und der Kühler durchbrach den Bauzaun, der Pier A umgab.
    Die kleineren Kinder schrien. Francesca Minos drückte das Neugeborene an ihre Brust, um ihm im schwankenden Bus einen sicheren Halt zu geben. »Paolo, such Heath. Hilf ihm, das Boot startklar zu machen.«
    Noch immer tief bewegt von den Gefühlen, die die Geburt seines Sohnes in ihm ausgelöst hatte, stieg Paolo aus dem Bus. Pankaj und David Kantor folgten ihm. Die drei Männer schoben sich durch den zerschmetterten Bauzaun, gingen zum südwestlichen Eingang der Pier und betraten das verfallene Gebäude.
    Der Pestgestank war überwältigend.
    Heath Shelby lag unter dem in seiner Aufhängung schwebenden neun Meter langen Cuddy Cruiser. Noch immer war der Tote fast vollständig mit seinem Weihnachtsmannkostüm bekleidet. Seine Gesichtshaut war bläulich-fahl, seine Lippen waren blutverschmiert. An
seinem Hals konnte man eine pflaumenfarbene Beule erkennen.
    Von Grauen erfüllt wandte sich Paolo ab.
    David überprüfte den Sitz seiner Kapuze und seiner Schutzmaske und kniete sich dann neben den Toten unter das Boot. »Dein Schwager hat den Rumpf repariert, nicht wahr?«
    »Ja. Er hat gesagt … Er hat versprochen, dass er es schaffen würde, bis wir ankommen.«
    »Ich weiß nicht, ob diese Ausbesserungen halten werden. «
    »Wir sollten beten, dass es dicht hält.« Pankaj inspizierte die Winde. »Paolo, wie bringen wir das Boot ins Wasser?«
    »Wenn du die Winde anwirfst, öffnet sich die Luke unter dem Boot.«
    Pankaj startete den Generator und schaltete die Winde ein. Unter dem Boot schwang eine stählerne Doppelklappe auf; zweieinhalb Meter unter der Pier schimmerte das Wasser. Die Männer sahen zu, wie der Cuddy Cruiser langsam ins Hafenbecken hinabschwebte, wo er zwischen den Wellen auf und ab tanzte. Lächelnd und zugleich erschöpft sahen die drei Überlebenden einander an, nachdem sie dem Tod noch einmal entronnen waren.
    Dann kippte das Boot nach steuerbord. Der Bug hob sich, als Wasser ins Heck zu laufen begann – und die Rettungsmöglichkeit der kleinen Gruppe versank im Hafen von New York.

     
     
    Areal des ehemaligen World Trade Center,
Manhattan, New York
     
    Er fiel in die Dunkelheit, und ein Gewirr verschiedener Stimmen – ferne Erinnerungen – hallte in seinen Ohren wider. Der Ball ist gut … Schnapp ihn dir, German Shepherd … Das ist nicht unser Kampf, Sergeant … Dann bleibst du eben den ganzen Tag hier unten … Ein

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