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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Container voll von diesen Scheißviechern.« Jesse Zwawa ging um die Rückseite des Stahlbehälters herum und stemmte seine hundert Kilo gegen den schwelenden Behälter …
    … bis der Müllcontainer nach vorn krachte und seinen Inhalt über den mit Abfall übersäten Asphalt verstreute.
    Ryan Glinka streckte seinen Greifarm aus und durchforstete den feuchten Haufen Nagetierüberreste, bis er den offenen Diplomatenkoffer zu fassen bekam.
    Die Ratten hatten ihn bis zur Unkenntlichkeit zerbissen. Alles, was noch übrig war, war ein Stück vom Griff und ein knapp fünfzig Zentimeter langes blankes Metallprofil, an dem ein blutbeschmiertes Scharnier baumelte.

    Glinka hielt seinem befehlshabenden Offizier das Stück Metall in der Luft hin. »Ich glaube, wir haben Probleme, Sir. Captain?«
    »Hier drüben.« Jesse Zwawa hatte sich auf ein Knie niedergelassen und seine Taschenlampe auf die Öffnung eines geborstenen Abflussrohrs gerichtet, das entlang der Ziegelverblendung des angrenzenden Gebäudes verlief. Der Lichtstrahl beleuchtete winzige, rote Augenpaare, mit denen die infizierten Nager aus ihrem Loch zu ihm zurückstarrten …
    … und warteten.

»Die Abteilung für strafrechtliche Ermittlungen (Criminal Investigation Division, CID) in Fort Meade überprüft seit Anfang Februar USAMRIID in Fort Detrick. USAMRIID stellte den größten Teil seiner Bioforschung ein, während man versuchte, den Bestand mit den Unterlagen abzugleichen, wobei ein ›Überschuss‹ an besonders gefährlichen biologischen Krankheitserregern und Toxinen angegeben wurde. Die CID in Fort Meade interessiert sich jedoch nicht für den Überbestand. Stattdessen suchen ihre Agenten nach dem, was zwischen 1987 und 2008 möglicherweise abhandengekommen ist.«
     
    KATHERINE HEERBRANDT,
Frederick News-Post, 22. April 2009

BIOLOGISCHE KRIEGSFÜHRUNG, PHASE III
AUSBREITUNG VON MENSCH ZU MENSCH
    20. DEZEMBER
    VA Medical Center
East Side, Manhattan, New York
10:44 Uhr
(21 Stunden, 19 Minuten vor dem prophezeiten Ende der Tage)
     
     
    Die rothaarige Frau, die sich auf der Rollbahre hinten im Rettungswagen aufrichtete, jammerte protestierend. Fieber bescherte ihr Momente seliger Bewusstlosigkeit. Übelkeit weckte sie wieder auf. Sie erbrach Galle mit Schleim über ihre Decke, und der Vorgang stieß sie zurück in das wirbelnde Meer der Realität. Sie zwang sich, die Augen zu öffnen, und suchte das Erbrochene nach Blut ab. Scythe schritt voran. Angetrieben von ihrem Genius.
    Der Kopf tat ihr weh. Ihre Hüfte pochte, wo das Taxi sie quer über die 46. Straße geschleudert hatte, Klein-Jesus strampelte in ihrem Bauch. Sie litt unter jeder Unebenheit und scharfen Kurve und unter dieser unablässigen Sirene! Die kleine Stimme schrie ihr Obszönitäten zu von dem finsteren Ort in ihrem Verstand aus, dessen Denken nur noch aus dem Unheil verkündenden Mantra
über tickende Uhren bestand und über Seren in der Radnabe des Ersatzreifens im Kofferraum ihres Mietwagens und darüber, wer denn jetzt das Genie war.
    Ein ruckartiger Halt unterbrach den Fieberwahn. Die Sirene verstummte und wich einem Augenblick stiller Verzweiflung. Sag es den Leuten, bevor sie dich betäuben . Bevor sie widersprechen konnte, wurde die Rollbahre rückwärts hinaus in einen blendend grauen Himmel und arktische Kälte geschoben. Dann war sie wieder in Bewegung. Wurde die Rampe hoch und durch einen Flur mit Neonlichtern und kontrolliertem Chaos gefahren. Neue Gesichter über weißen Laborkitteln mit Namensschildern starrten herab auf ihre Welt und weigerten sich zuzuhören.
    »Was habt ihr?«
    »’n Taxi hat sie angefahren. Ende dreißig, schwanger, scheint weit über den sechsten Monat zu sein. War bei Bewusstsein, als wir sie fanden. Schneller Puls, hohes Fieber. Blutdruck achtzig zu sechzig. Wie’s aussieht, wurde der Aufprall größtenteils von den Pobacken und den Rückseiten der Beine aufgefangen.«
    »Sie sieht blass aus. Keine offenen Wunden? Kein Blutverlust? «
    »Nichts, was wir sehen konnten, aber auf der Fahrt hierher hat sie Blut aspiriert. Wahrscheinlich zieht ihr einen Notkaiserschnitt in Betracht, falls irgendwelche Hoffnung besteht, das Baby zu retten.«
    »Genau. Was ist das für ein Gestank?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht baden Russen nicht gerne.«
    »Woher wisst ihr, dass sie Russin ist?«
    »Sie trug diesen Ausweisanhänger: Bogdana Petrowa, Russische Botschaft.«
    »Bringt sie zum Röntgen, dann sehen wir weiter.«

     
     
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