Das Ende Der Ausreden
gezielt auf das schauen, was schon gut ist. An Ihnen selbst, an anderen, an der Welt. Das hilft ausgezeichnet dabei, wenn Sie sich innerlich gerade wieder über irgendjemanden aufregen. Wenn Sie auf das blicken, was gut gelaufen ist und was an dem anderen zu bejahen ist, kann Ihr Groll schwinden. Wenn Sie – eine Ihrer leichtesten Übungen – in die innere Selbstbeschimpfung gehen, weil Sie sich über eine beiläufige Kritik so geärgert haben, dass Sie sich diese selbst noch zehntausend Mal wiederholen müssen, dann können Sie dies gezielt stoppen und an etwas Schönes denken, sich etwas Freundliches sagen.
Für Sie als Helfer (Typ 2) ist es eine hervorragende Übung – sobald Sie beginnen, sich den Kopf über die Befindlichkeiten der anderen zu zerbrechen und darüber, ob auch niemand etwas gegen Sie hat – innezuhalten und sich stattdessen zu fragen: »Wie geht es mir selbst und was möchte ich jetzt eigentlich? Was sind meine Wünsche? Was würde mir guttun? Worüber würde ich mich freuen?« Sie müssen noch gar nicht so weit gehen, Ihre Wünsche dann auch gleich anzumelden. Es ist völlig ausreichend, die Routine zu unterbrechen und zuversichtlich zu sein, dass daraus früher oder später etwas Neues entsteht.
Als Dynamiker (Typ 3) können Sie, statt vor allem darauf zu blicken, was zu tun ist und ob Sie erfolgreich und anerkannt sein werden, auf Ihre eigenen tieferen Gefühle achten. Was geht denn gerade in Ihnen vor? Während Sie normalerweise auf den nächsten Handlungsschritt sinnen und nicht auf Ihre Befindlichkeit eingehen, können sich dann vielleicht Empfindungen melden. Erschöpfung, Traurigkeit, Eifersucht oder etwas ganz anderes. Wenn Sie das Spüren zulassen, könnten Sie herausfinden, was Ihnen fehlt. Sollten Sie sich trauen, Ihre Gefühle zu äußern, sind die anderen oft erleichtert, einmal für Sie da sein zu können. Das riskierte Gefühl wirft ihnen über die unüberwindbar scheinende Mauer Ihrer freundlichen Unverbindlichkeit eine Strickleiter zu.
Als Künstler (Typ 4) können Sie, statt in die innere Welt der Gefühle abzutauchen und sich von Melancholie oder von dem, was Sie gerade persönlich genommen haben, runterziehen zu lassen, auf das achten, was Sie mit anderen verbindet, wie Sie sich anderen öffnen und mitteilen können. Sich immer wieder bewusst zu machen, dass Sie selbst Ihre Gefühle produzieren und Sie ihnen nicht schutzlos ausgeliefert sind, kann Sie einen entscheidenden Schritt weiterbringen. Sie können schauen, was jetzt und hier schön ist, und sich die Freude daran erlauben. Wenn Empfindungen von Minderwertigkeit oder Mutlosigkeit aufzusteigen drohen, können Sie die Aufmerksamkeit gezielt auf das lenken, worauf Sie stolz sind, und auf die Frage, wie Sie das, wonach Sie sich sehnen – oder einen Teil davon! -, ganz konkret erreichen wollen.
Wenn Sie zu den Beobachtern (Typ 5) gehören, können Sie sich alternativ einmal auf die Frage fokussieren, was Sie – jetzt schon – selbst tun können, ehe Sie weitere mögliche und unmögliche Analyseschleifen gefahren sind. Statt vor den befürchteten Erwartungen der anderen bereits vorausschauend zurückzuschrecken, können Sie überlegen, was Sie denn eigentlich von den anderen und der Situation erwarten. Sie können Ihren eigenen Standpunkt suchen und sogar erwägen, ihn zu äußern. Sie können üben, mit Ihrer Aufmerksamkeit näher in die Situation und zu den anderen zu kommen. Sie können vom Denken zum Zuhören übergehen und versuchen, vom Kopf ins Empfinden zu gelangen.
Als Loyaler (Typ 6) können Sie – statt sich immer darauf zu konzentrieren, das Gras wachsen zu hören und sich in Spekulationen zu verirren, was wer wie genau gemeint haben könnte – zuversichtliche Gedanken üben und gezielt auf Chancen achten. Statt innerlich bereits auf dem Sprung zu dem zu sein, was Sie meinen, selbst tun zu müssen, könnten Sie bewusst schauen, von wem Sie sich einmal helfen lassen könnten. Sie müssten sich nicht sofort durchringen, sich wirklich konkret entlasten zu lassen (das wäre die Kür auf der Handlungsebene), aber Sie können sich immerhin erlauben, über diese Möglichkeit anders als im »Geht nicht!«-Modus nachzudenken.
Wenn Sie zu den Genießern (Typ 7) gehören, üben Sie – statt von der erfreulichen Alternative zu träumen -, sich auf das aktuelle Gegenüber einzulassen, zu konzentrieren und es bewusst zu unterlassen, sich innerlich davonzustehlen oder auf ein anderes Thema abzulenken. Etwas in
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