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Das Ende der Dinosaurier

Das Ende der Dinosaurier

Titel: Das Ende der Dinosaurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Damelli?«
    Damelli schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Erklärung dafür.«
    »Jetzt ist keine Zeit zum Denken«, sagte Johannison. »Es ist Zeit zum Handeln. Sie müssen Washington anrufen.«
    »Weswegen?« fragte Everard.
    »Wegen der Atomwaffenvorräte.«
    »Was?«
    »Das könnte die Antwort sein, Mr. Everard. Angenommen, jemand hat eine Methode gefunden, die jede Art von radioaktivem Zerfall zum Stillstand bringen kann. Vielleicht überdeckt dieses Phänomen unser ganzes Land. Wenn das der Fall ist, kann es nur den Zweck haben, unsere Atomwaffen zu neutralisieren. Da der Gegner nicht weiß, wo wir sie lagern, muß er das gesamte Territorium abdecken. Und wenn das der Fall ist, bedeutet es, daß mit einem Angriff gerechnet werden muß. Vielleicht jeden Augenblick. Rufen Sie Washington, Mr. Everard.«
    Everards Hand griff zum Telefon. Sein Blick begegnete Johannisons. Er sagte: »Bitte ein Ferngespräch.«
     
    Es war fünf Minuten vor vier. Everard legte den Hörer auf.
    »War das der Regierungskommissar?« fragte Johannison.
    Everard nickte stirnrunzelnd.
    »Was sagt er?«
    »›Lieber Freund‹«, sagte Everard, »sagte er zu mir, ›was für Atomwaffen?‹«
    Johannison sah ihn verwirrt an. »Was, zum Teufel, meint er damit? ›Was für Atomwaffen?‹ Warten Sie, ich kann es mir denken! Sie haben bereits festgestellt, daß sie lauter Blindgänger in den Arsenalen haben und wollen nicht darüber reden. Nicht mal mit uns. Was jetzt?«
    »Jetzt nichts«, sagte Everard. Er ließ sich in seinen Stuhl zurücksinken und musterte den Physiker mit verdrießlicher Miene. »Alex, ich weiß, unter welcher Anspannung Sie stehen, darum will ich kein Aufhebens davon machen. Ich frage mich bloß, wie Sie es fertiggebracht haben, mich in diesen Unsinn hineinzuziehen?«
    Johannison erbleichte. »Es ist kein Unsinn, Sir. Sagte der Regierungskommissar vielleicht, daß es Unsinn sei?«
    »Er nannte mich einen Dummkopf, und das bin ich wohl. Was, zum Teufel, bezwecken Sie damit, daß Sie mit Geschichten über Atomwaffen zu mir kommen? Was sind Atomwaffen? Ich habe nie davon gehört.«
    »Sie haben nie von Atombomben gehört? Soll das ein Scherz sein?«
    »Nie davon gehört«, bekräftigte Everard. »Es hört sich nach etwas aus einem Comic-Heft an.«
    Johannison wandte sich zu Damelli, dessen olivfarbenes Gesicht von tiefen Sorgenfalten durchzogen war. »Sag du es ihm, Gene.«
    Damelli schüttelte den Kopf. »Ich halte mich da 'raus.«
    »Meinetwegen.« Johannison beugte sich vor und spähte zu den aufgereihten Buchrücken in den Regalen über Everards Kopf. »Ich weiß wirklich nicht, was das alles zu bedeuten hat, aber ich kann Ihnen einen Beweis geben. Wo haben Sie den Glasstone?«
    »Hier, gleich hinter mir«, sagte Everard.
    Johannison trat näher und las den Titel auf dem Buchrücken. »Nein, nicht das Lehrbuch der physikalischen Chemie. Ich meine sein Nachschlagwerk über Atomenergie.«
    »Nie davon gehört.«
    »Was sagen Sie da? Das Buch hat hier in Ihrem Regal gestanden, seit ich im Institut bin.«
    »Nie davon gehört«, beharrte Everard.
    »Dann haben Sie wahrscheinlich auch noch nie von Kamens ›Radioaktive Spuren in der Biologie‹ gehört?«
    »Nein.«
    »Also gut«, sagte Johannison mit mühsam gewahrter Beherrschung. »Dann nehmen wir Glasstones Lehrbuch. Es wird den Zweck schon erfüllen.«
    Er zog das dicke Buch aus dem Regal und begann zu blättern. Erst einmal, dann ein zweites Mal. Er runzelte die Stirn und sah auf der Titelseite nach. Dort stand: Dritte Auflage, 1956. Er blätterte die beiden ersten Kapitel Seite um Seite durch. Da stand alles über Atomstruktur, Quantenzahlen, Elektronen und ihre Hüllen, Übergangsserien – aber nichts über Radioaktivität und den Zerfall radioaktiver Elemente.
    Er schlug die Seite mit dem Verzeichnis der bekannten Elemente auf und brauchte nur ein paar Sekunden, um zu sehen, daß bloß einundachtzig Elemente aufgeführt waren, die einundachtzig nicht radioaktiven. Seine Kehle war plötzlich trocken und schmerzte. Er blickte zu Everard auf und sagte: »Vermutlich haben Sie noch nie von Uran gehört, nicht wahr?«
    »Was soll das sein?« fragte Everard kalt. »Eine Handelsbezeichnung?«
    Johannison ließ den Glasstone fallen und griff verzweifelt nach dem Handbuch der Chemie. Er schlug im Index nach und suchte die Stichworte Uran, Plutonium, radioaktive Serien, Isotope. Nur das letztere Stichwort war verzeichnet. Mit zitternden Fingern schlug er die Tabelle der Isotope

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