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Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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bezeichnete er drei verschiedene Stellen.
    Am nächsten Tag ließ er die Arbeiter an diesen Stellen graben. Zwei Meter tief im ersten, fast drei Meter tief im zweiten und nur eineinhalb Meter tief im dritten Loch fanden sie weitere drei Stahlmesser – zwischen Tonscherben und steinernen Pfeilspitzen. Apsley und Burroughs legten sie nacheinander frei; sie stellten fest, daß die Erde an den Wänden der Grube und am Fundort selbst unberührt war. Und die Messer glänzten, als seien sie eben erst aus der Fabrik gekommen. Sie bestanden aus wirklich gutem Stahl.
    »Alle identisch«, stellte Marshall nachdenklich fest, als das letzte Messer vor ihm lag. »Massenproduktion. Apsley spricht von zwanzig- bis fünfundzwanzigtausend Jahren! Hier gibt es mehr als im Osten. Wir suchen am besten noch weiter westlich.«
    »Hören Sie, Marshall«, meinte Burroughs ratlos, »ich habe selbst eines dieser Messer ausgegraben! Und ich weiß, daß es seit Jahrtausenden dort gelegen haben muß! Aber ich kann es noch immer nicht glauben! Was hoffen Sie im Westen zu finden?«
    »Den Herstellungsort dieser Messer«, erwiderte Marshall.
    Burroughs schüttelte den Kopf. »Aber wie erklären Sie sich das? Eine Rasse mit Waffen aus diesem Metall wäre doch anderen Stämmen, die nur steinerne Pfeilspitzen und Steinbeile hatten, weit überlegen gewesen! Sie wäre auf keinen Fall ausgestorben. Und wie konnte dieses Wissen verlorengehen? Wir sind uns doch darüber im klaren, daß es dafür keine vernünftige Erklärung gibt!«
    Marshall breitete die Luftaufnahmen des umliegenden Gebiets zu einer Karte aus und pfiff dabei leise vor sich hin.
    »Ich habe mir alles Mögliche an den Kopf werfen lassen müssen, als ich mit dem ersten Messer zurückkam. Wollte ich Ihnen jetzt erzählen, was ich vermute, würden Sie mich zum nächsten Arzt schleppen. Haben Sie schon versucht, dieses Messer zu benützen?«
    Burroughs griff nach einem; Apsley nahm ein anderes zur Hand. Sie beschäftigten sich damit, während Marshall sich auf die Luftaufnahmen konzentrierte, um einen Oberblick über das Gelände vor ihnen zu gewinnen.
    »Verdammt unhandliche Messer«, stellte Apsley fest. »Wie soll man sie überhaupt richtig halten?«
    Burroughs schluckte trocken.
    »Marshall!« sagte er. »Die Griffe passen zu keiner menschlichen Hand. Und das ist logisch nicht zu erklären!«
    »Ich weiß«, stimmte Marshall zu. »Hier, sehen Sie sich das an. Wir marschieren von jetzt an geradewegs auf diesen Punkt zu. Er ist über hundertfünfzig Kilometer von hier entfernt und bestimmt nicht leicht zu erreichen, aber wenn es je eine Stelle gegeben hat, die für die Errichtung einer Stadt im Innern dieses Landes geradezu prädestiniert war, ist es diese Stelle. Ich weiß, daß ich damit ein Risiko eingehe, aber ich bin überzeugt davon, daß wir dort am richtigen Platz sind.«
    Er stand auf und ging zu dem Vorarbeiter der Eingeborenen hinüber. Die Indianer bekamen reichlich zu essen, mußten nicht allzuviel arbeiten und wurden auch noch dafür bezahlt. Sie hielten Marshall für eine Kreuzung aus einem Schwachsinnigen und dem Weihnachtsmann. Kurze Zeit später kam Marshall zu Burroughs und Apsley zurück, die sich noch immer verwirrt anstarrten.
    »Marshall, diese Messer waren nie für gewöhnliche Menschen bestimmt«, behauptete Burroughs. »Wozu haben sie gedient? Zu rituellen Zwecken?«
    »Dreimal dürfen Sie raten«, antwortete Marshall. »Ich behalte meine Meinung lieber für mich.«
    »Sie sind schlecht zu halten«, stellte Burroughs fest. »Aber die primitiven Menschen waren nicht so dumm, daß sie Messer mit unhandlichen Griffen hergestellt hätten.«
    »Richtig«, stimmte Marshall zu. »Das ist eben das Problem, das mich beschäftigt.«
    Burroughs und Apsley starrten ihn an.
    »Das verstehe ich nicht«, gab Burroughs zu.
    »Schon das Metall ist unerklärlich«, erklärte Marshall, »aber die Griffe sind noch unerklärlicher. Die damaligen Menschen hätten nie Messer mit solchen Griffen hergestellt, selbst wenn sie dazu imstande gewesen wären! Wer – oder was – hat sie also hergestellt? Und was ist aus dieser Zivilisation geworden, die einen so gewaltigen Vorsprung hatte?«
    »Schon gut, lassen wir das vorläufig«, schlug Apsley irritiert vor, »sonst schnappen wir noch über. Wir müssen feststellen, woher diese Messer ursprünglich gekommen sind!«
    »Ganz recht«, sagte Marshall, »aber ich habe das ungute Gefühl, daß wir mit dem, was wir finden, nicht glücklich sein

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