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Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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aufschlugen, begann Burroughs sich zu beklagen.
    »Der Teufel soll alles holen«, meinte er irritiert, »aber ich begreife noch immer nicht, was eigentlich geschehen ist! Wissen Sie bestimmt, daß diese Lebewesen nie zurückkommen werden, Marshall?«
    Marshall nickte wortlos.
    »Aber wir haben sie nicht einmal richtig gesehen«, protestierte Burroughs. »Wir wissen gar nicht, wie sie in Wirklichkeit sind!«
    »Darüber bin ich sogar froh«, murmelte Apsley vor sich hin.
    »Wir hätten wenigstens herausbekommen müssen, warum diese Zivilisation vernichtet worden ist«, fuhr Burroughs erregt fort. »Hier hat es vor zwanzigtausend Jahren eine hochentwickelte Zivilisation gegeben, die plötzlich untergegangen ist. Wie konnte das passieren? Was ist ihr zugestoßen?«
    »Marshall«, warf Apsley trocken ein.
    »Nein, wir waren alle daran beteiligt«, verbesserte ihn Marshai. »Aber das glaubt uns niemand! Wir sind ihr zugestoßen!«
    Aber diese Feststellung war etwas zu großzügig. Im Grunde genommen spielte Marshall von Anfang an die Hauptrolle. Er und sein Messer – und nun hat er bereits vier Messer. Er besitzt vier blitzende Messer aus rostfreiem Stahl und wird von allen Seiten belächelt, weil er behauptet, sie seien zwanzigtausend Jahre alt. Und Burroughs und Apsley sind der gleichen Überzeugung.
     

 
Selbstgespräche
     
    Sie brauchen diese Geschichte nicht zu glauben, und wenn Sie Sam Yoder danach fragen, streitet er bestimmt alles ab. Sam ist in diesem Punkt etwas empfindlich, obwohl die Sache eigentlich jedem hätte passieren können … nun, fast jedem. Zum Beispiel einem Mann, der als Elektrotechniker bei der Batesville Telephone Company arbeitete, mit Rosie verlobt war, oft genug von ihr gehört hatte, ein so kluger Kopf müsse doch eines Tages reich und berühmt werden, und insgeheim beschlossen hatte, ein Gerät zu vervollkommnen, das Privatunterhaltungen durch Telefonleitungen ermöglichen sollte.
    Die Sache begann am zweiten Juli gegen acht Uhr morgens, als Sam in der Nähe von Bridge’s Run auf einen Telefonmast geklettert war, um die Ursache einer Störung festzustellen. Er hatte seinen Apparat angeklemmt, bekam jedoch keine Verbindung zur Vermittlung und wollte schon nach einer Unterbrechung suchen, als sein Telefon klingelte. Obwohl er wußte, daß diese Leitung stillgelegt war, hielt er den Hörer ans Ohr.
    »Hallo«, sagte Sam, »wer ist da?«
    »Sam«, antwortete eine Stimme, »du bist’s.«
    »Ha?« meinte Sam. »Was soll das?«
    »Du sprichst mit dir selbst«, erwiderte die Stimme. »Erkennst du deine Stimme nicht? Du hast vom zwölften Juli aus bei dir angerufen, Sam Yoder. Häng jetzt nicht auf!«
    Sam schüttelte verständnislos den Kopf. Er stand hier mit Leibgurt und Steigeisen auf einem Telefonmast und versuchte eine Störung zu finden. Aber irgend jemand erlaubte sich einen Spaß mit ihm, und Sam hatte keine Zeit für dumme Streiche, solange er arbeitete.
    »Ich hänge nicht auf«, stellte Sam mürrisch fest, »aber ich möchte es anderen empfehlen!«
    Die Stimme kam ihm bekannt vor, obwohl er sie nicht gleich mit einem Gesicht in Verbindung bringen konnte. Er kannte sie sogar sehr gut und ärgerte sich, weil er nicht sofort wußte, wer sich diesen Spaß mit ihm erlaubte.
    »Sam, für dich ist heute der zweite Juli«, fuhr die Stimme fort, »und du suchst bei Bridge’s Run nach einer Störung. Die Leitung ist an zwei Stellen unterbrochen, sonst könnte ich nicht mit dir sprechen. Ein glücklicher Zufall, was?«
    »Ich weiß nicht, mit wem ich spreche, aber ich habe jedenfalls keine Zeit!« antwortete Sam nachdrücklich.
    »Du sprichst mit dir selbst«, beteuerte die Stimme. »Wir sind beide der gleiche Sam Yoder, aber ich spreche vom zwölften Juli aus, während bei dir erst der zweite ist. Du hast schon von Zeitreisen gehört, nicht wahr? Das ist alles Unsinn, aber Zeitgespräche gibt es wirklich! Wir unterhalten uns mit uns selbst und können damit reich werden.«
    Sam war zunächst sprachlos. Er glaubte die Stimme zu erkennen, wollte aber seinen Ohren nicht trauen. Es war seine eigene Stimme! Das war natürlich unmöglich, obwohl er sie deutlich hörte.
    »Ich glaube kein Wort davon!« sagte Sam heiser.
    »Hör zu«, fuhr die andere Stimme fort, die er so gut kannte, »ich muß dir etwas erzählen …«
    Eine halbe Minute später lief Sams Gesicht rot an. Es wurde dunkelrot. Er hörte verblüfft, daß die Stimme seine eigene Stimme – private Anekdoten erzählte, die nur er und

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