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Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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angestellt, wie sie eigentlich doch recht gut mit seinem Wochenlohn auskommen würden.
    Als sie nebeneinander auf dem Sofa in Rosies Wohnzimmer saßen, begann Sam plötzlich: »Ich habe beschlossen, reich zu werden, Rosie. Du sollst alles haben, was dein Herz begehrt. Aber ich muß wissen, wie reich ich werden soll – kannst du mir sagen, was du dir alles wünschst?«
    Rosie rückte etwas von ihm ab und starrte ihn forschend an.
    »Fehlt dir etwas, Sam?«
    Sam lächelte strahlend. Er war sich nicht darüber im klaren, wie unsinnig es war, einer Frau diese Frage zu stellen. Bisher ist sie noch von keiner beantwortet worden.
    »Hör zu«, fuhr Sam fort, »niemand weiß etwas davon, aber Joe Hunt und die Witwe Backus verschwinden heute nacht heimlich nach North Carolina, um dort zu heiraten. Das erfahren wir erst morgen. Und übermorgen gewinnt Dunnsville im Baseball sieben zu fünf gegen Bradensburg.«
    Rosie starrte ihn wieder an. Sam erklärte ihr alles. Der Sam Yoder aus der nächsten Woche hatte ihm mitgeteilt, was in diesen beiden Fällen zu erwarten war. Er würde ihm auch in Zukunft weitere Informationen liefern, so daß Sam ohne große Mühe reich werden konnte.
    »Sam!« rief Rosie aus. »Du hast dich hereinlegen lassen!«
    »Meinst du?« fragte Sam gelassen. »Wer außer mir weiß, was du beim Wäscheaufhängen gesagt hast, als du dachtest, ich sei böse auf dich?«
    »Sam Yoder!« sagte Rosie empört. »Hast du das etwa weitererzählt?«
    »Nein«, antwortete Sam wahrheitsgemäß. »Ich habe keinem Menschen etwas davon gesagt, aber der Sam aus der nächsten Woche hat es natürlich gewußt. Er hat noch einige andere Dinge erwähnt, die nur wir beide wissen. Folglich muß ich mit mir selbst gesprochen haben, nicht wahr? Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    Rosie war sichtlich erschüttert. Sam erklärte ihr alles nochmals. Als er fertig war, starrte sie ihn an.
    »Sam!« sagte Rosie nachdrücklich. »Entweder hast du jemand alles erzählt, was wir miteinander gesprochen haben … oder es gibt jemand, der das alles weiß. Das ist schrecklich! Willst du tatsächlich behaupten …«
    »Natürlich«, warf Sam ein. »Mein zweites Ich hat aus der nächsten Woche angerufen und mir lauter Dinge erzählt, die nur wir beide wissen. Das steht für mich fest!«
    Rosie fuhr zusammen. »Der andere weiß jedes Wort, das wir gesagt haben. Er weiß jedes Wort, das wir jetzt sagen!« Sie warf ihm einen ängstlichen Blick zu. »Sam Yoder, am besten gehst du jetzt nach Hause!«
    Sam blieb sitzen. Rosie stand auf und wich vor ihm zurück.
    »Glaubst du etwa, daß ich dich heirate, wenn wir ständig einen unsichtbaren Zuhörer haben?« fragte sie ihn empört. Dann lief sie hinaus, begann laut zu weinen und knallte die Tür hinter sich zu. Kurze Zeit später erschien ihr Vater, um Sam mitzuteilen, daß Rosie nicht mehr herunterkommen werde.
    Sam ging wütend nach Hause und versuchte seinen Doppelgänger anzurufen – allerdings ohne Erfolg. Auch ein Versuch am nächsten Morgen blieb erfolglos, so daß Sam in miserabler Laune zur Arbeit fuhr.
    Seine Stimmung verschlechterte sich noch mehr, als ihm jemand erzählte, Joe Hunt und die Witwe Backus seien nach North Carolina gereist, um dort zu heiraten. Niemand hätte Joe daran gehindert, zu Hause aufs Standesamt zu gehen, aber das war ihnen nicht romantisch genug gewesen.
    Für Sam war das der Beweis dafür, daß sein anderes Ich ihm zehn Tage voraus war und sich vermutlich über ihn schieflachte.
    Und Rosie würde nun ebenfalls wissen, daß er nicht gelogen hatte! An diesem Tag hatte ich in Bradensburg zu tun, aß in einem Drugstore zu Mittag und hörte dabei, wie einige Einheimische über das morgige Baseballspiel sprachen, in dem Dunnsville ihrer Meinung nach verlieren würde. Sam widersprach – und verließ den Drugstore erst, nachdem die anderen ihm eine Wette über zehn Dollar aufgedrängt hatten. Er war trotzdem nicht glücklich; er würde zehn Dollar gewinnen, aber Rosie schien für ihn verloren zu sein.
    Abends versuchte er sein zweites Ich erneut anzurufen. Auch diesmal erhielt er keine Antwort. Sam stellte die Leitung wieder her und rief Rosies Haus an. Sie war selbst am Apparat.
    »Rosie«, begann Sam flehend, »bist du noch immer wütend?«
    »Ich bin nie wütend auf dich gewesen«, versicherte ihm Rosie. »Ich war auf den anderen Kerl wütend, mit dem du am Telefon gesprochen hast – weil er so gut über unsere Privatangelegenheiten informiert ist. Und ich bin wütend

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