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Das Ende der Welt (German Edition)

Das Ende der Welt (German Edition)

Titel: Das Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Höra
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und sich wie Maulwürfe durch die Stadt gebohrt?
    Ein Geräusch in meinem Rücken ließ mich herumfahren. Mein Herz schlug wie verrückt. Vor uns standen vier Gestalten im Halbdunkel. Mutanten, schoss es mir durch den Kopf, und ich zog mein Messer.
    »Leela, bist du das?«, fragte eine Stimme.
    Das ist eine Falle, durchfuhr es mich. Leela macht mit den Mutanten gemeinsame Sache.
    »Adam«, rief Leela. Eine Gestalt löste sich aus der Gruppe und kam auf uns zu.
    »Leela, lauf!«, sagte ich und stellt mich schützend vor sie, das Messer kampfbereit.
    Im Schein der Fackel sah ich einen Jungen näher kommen, der höchstens zwei Jahre älter war als ich und ein Senatsbürgergewand trug.
    »Das sind deine Mutanten«, sagte Leela, trat vor und umarmte den Fremden.
    Mittlerweile waren auch die anderen herangekommen. Sie sahen aus wie Menschen. Trotzdem beschloss ich, das Messer in der Hand zu behalten.
    »Steck es weg«, sagte Leela. »Das sind Freunde von mir.«
    Als ich zögerte, sagte sie: »Wirklich. Es gibt keine Mutanten. Das ist nur eine Erfindung, damit hier keiner runterkommt.
    »Ist das Kjell?«, fragte Adam.
    »Woher weißt du das?«, fauchte ich.
    »Bleib ruhig, Kleiner«, sagte Adam. »Ganz Berlin sucht euch. Du bist fast so berühmt wie Burger.«
    Sein spöttischer Unterton gefiel mir nicht.
    »Schön zu wissen, Leela, dass du noch lebst und dieser Haudrauf«, er zeigte auf mich, »dich nicht umgebracht hat.«
    Leela lachte. Es störte mich, dass sie mit diesem Senatsbürschchen so vertraut war.
    Während Leela die anderen begrüßte, die ihrer Kleidung nach zu schließen ebenfalls Senatsbürger waren, musterte Adam mich misstrauisch. Aber ich traute ihm genauso wenig, er war schließlich ein Angehöriger der Oberschicht.
    Leela klärte mich auf, dass ihre Freunde Schmuggler waren. In meinen Augen waren sie Verbrecher, und unter anderen Umständen hätte ich sie gejagt.
    Ich wollte so schnell wie möglich weiter, aber Leelas Freunde bedrängten uns, ihnen zu erzählen, was wir erlebt hatten. Sie breiteten ein paar alte Decken auf dem Bahnsteig aus und setzten uns etwas zu essen und zu trinken vor. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie hungrig ich war und kaute und schluckte hastig. Leela erzählte den anderen, was passiert war. Als sie geendet hatte, pfiff Adam leise durch die Zähne.
    »Wir haben uns schon gedacht, dass dahinter eine riesengroße Schweinerei steckt.« Er schüttelte den Kopf.
    »Und du hast Cato wirklich vertraut?«, fragte er mich plötzlich.
    »Natürlich«, sagte ich. »Er ist ein berühmter General, der viele Schlachten geschlagen hat …«
    Adam unterbrach mich: »Jeder in Berlin weiß doch, dass er Diktator werden will und dafür über Leichen geht.«
    Mich störte die Überheblichkeit dieses Senatorensöhnchens, und so verteidigte ich Cato gegen meinen Willen. »Vielleicht hat er seine Gründe«, sagte ich.
    »Kjell!«, rief Leela empört.
    »Unter eurer Herrschaft ist es den Leuten immer schlechter gegangen«, rief ich wütend. »Ihr seid dekadent, nur auf euren eigenen Vorteil bedacht und unfähig, die Probleme in den Griff zu kriegen.«
    »Sieh an, was für ein Ausbruch«, sagte Adam, ohne auf meine Vorwürfe einzugehen. »Ich dachte, ihr Soldaten seid nur aufs Kämpfen abgerichtet und habt keine Gefühle.«
    »Ich zeige dir gleich, worauf ich abgerichtet bin«, schrie ich und sprang auf. Wenn Leela mich nicht zurückgehalten hätte, hätte ich mich auf Adam gestürzt, der ebenfalls aufstand und mich herausfordernd anstarrte.
    »Setzt euch wieder hin, verdammt«, sagte einer aus der Gruppe scharf, den Leela als Ricky vorgestellt hatte.
    »Okay, so kommen wir nicht weiter«, sagte Adam und entspannte sich. »Was habt ihr jetzt vor?«
    »Wir wollen aus der Stadt raus«, antwortete Leela. »Hier sind wir nicht sicher.«
    Adam nickte.
    »Das Beste wird sein, ihr versteckt euch außerhalb Berlins und wartet ab, bis die Lage sich ändert.«
    »Das ist genau mein Plan, du Genie«, sagte ich.
    »Sieh an, selbstständig denken kann er auch.«
    Ich schnaubte.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Leute Catos Staatsstreich einfach so schlucken«, sagte Ricky nachdenklich.
    »Und wenn Cato meint, er könnte uns verarschen, haben wir das hier«, sagte Adam und zog einen Revolver aus der Tasche.
    »Damit willst du ihn aufhalten?«, lachte ich. »Mit einem rostigen Revolver?«
    Er sah mich verärgert an. »Die Menschen werden sich das nicht gefallen lassen«, knurrte er.
    »Die Zefs lassen sich

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