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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Technik. Die Menschen schufteten und lebten und starben ohne je auch nur Zeit gehabt zu haben, einen Sonnenuntergang zu genießen. Radio und Fernsehen wären sinnlose Erfindungen gewesen, ohne eine Freizeit, da man sich ihnen widmen kann.«
    »Aber es ist nicht richtig, daß ich mich abplacken mußte, um etwas für einen angenehmen Lebensabend zur Seite legen zu können, und daß mein erspartes Kapital plötzlich nichts mehr wert ist.«
    »Hören Sie, Towle, das ganze Sonnensystem macht eine radikale Änderung seiner Wirtschaftsstruktur durch. Auch die Relaisstation Venus als Konzern ist ruiniert. Statt wie früher zehn Millionen bezahlter Nachrichten täglich zu übermitteln, kann man sie jetzt an den Fingern abzählen. Das rentiert sich längst nicht mehr, aber wir halten unsere Kommunikationsstrahlen trotzdem aufrecht, weil unsere Statuten Dienstleistung um jeden Preis vorsehen. Verdienen tun wir dabei nichts mehr. Geht es Ihnen ums Geld?« fragte er plötzlich. »Möchten Sie vielleicht ein paar Millionen …«
    »Ich habe genügend Geld.«
    »Und zweifellos benutzten Sie Ihren Duplikator als erstes dazu, Ihr Vermögen zu vervielfältigen, nicht wahr?«
    »Natürlich.«
    »Und Sie sind wütend, weil jeder andere es ebenfalls tat. Towle, Sie sind ein Trottel! Wachsen Sie über Ihren Schatten hinaus, Mann! Sie werden nicht hungern müssen, im Gegenteil, es wird Ihnen besser gehen als zuvor. Ihre Ersparnisse sind nicht verloren. Sobald wir ein nicht kopierbares Zahlungsmittel haben, bekommen Sie das Äquivalent Ihrer Ersparnisse gutgeschrieben, auch wenn sie Ihnen dann vielleicht nicht mehr das erhabene Gefühl geben werden, besser zu sein als die anderen, weil sie ja nicht mehr beweisen können, daß es sich gelohnt hat, so viele Jahre zu knausern. Sie sind ein armer Irrer, deshalb schicke ich Sie unter Bewachung zur Erde zurück. Sollen die Psychiater sich mit Ihnen beschäftigen, vielleicht können sie noch etwas für Sie tun.«
    Sie blickten ihm nach, als er abgeführt wurde.
    »Es wird die Hölle auf Erden sein, bis wir ein Zahlungsmittel gefunden haben«, wandte Don sich an Walt.
    Walt nickte. »Ich bin froh, daß wir hier in unserer kleinen Welt vor Menschenmassen sicher sind, die uns die Tore stürmen und verlangen, daß wir etwas tun. Hoffentlich hält Keg Johnson in seinem Fabriville durch!«
     
    Ein bedrohlicher Mob schob sich durch die Wüste auf Fabriville zu – ein heulender, untereinander unstimmiger Mob, der sich gegenseitig bestahl; ein hungriger, frierender und innerlich verängstigter Mob. Er folgte einem Großmaul namens Norton, der ihm Frieden und alles in Hülle und Fülle versprochen hatte, wenn jeder einzelne seinen Befehlen gehorchte.
    Glücklicherweise war dieser Mob eine sehr gemischte und am Ende des langen Fußmarsches hundemüde Meute, sonst hätte sie vielleicht Fabrivilles Ende sein können.
    Unorganisiert und ohne Taktik warf sie sich wie eine Brandung gegen den Zyklonzaun um diesen Teil Fabrivilles, und wurde von ihm abgestoßen. Eine entschlossene und nicht so ausgehungerte Gruppe hätte den Zaun eindrücken können. Aber das hier war eben eine völlig demoralisierte Meute, die ihren Führer um ein Butterbrot verkauft hätte, und für ein zweites sogar bereit gewesen wäre, zu arbeiten.
    Keg Johnson fuhr in einem mittelgroßen Panzer zum Ortsrand und durch das Tor in die Mitte der Menge, die ihm erschrocken eine Gasse öffnete. Er hielt den Panzer an, öffnete den Einstiegluk, streckte den Oberkörper hinaus und begann zu reden. Eine eingebaute Lautsprecheranlage trug seine Stimme bis zum letzten des Mobs.
    »Wer ist euer Führer?«
    Norton trat furchtlos näher. »Ich.«
    »Was wollen Sie?«
    »Eine Unterkunft. Uns friert und hungert und mangelt es an vielem.«
    Johnson nickte. »Das sehe ich. Wie haben Sie diese Leute um sich geschart?«
    »Die meisten fielen dem Zusammenbruch zum Opfer. Ihr Einkommen hatte nicht genügt, sich einen Duplikator anzuschaffen, und ihre Freunde waren zu sehr damit beschäftigt, Geld zu vervielfältigen, als daß sie sich Zeit genommen hätten, etwas davon zu verschenken.«
    »Feine Freunde!«
    »Und in den kleineren Ortschaften ließen die Zuständigen die Verteilerstationen im Stich und so gab es keinen Strom mehr. Zahllose Gemeinden auf dem Mars wurden davon betroffen. Sie sind jetzt nicht mehr lebensfähig. Deshalb sind wir hierhergekommen. Wir wissen, daß Fabriville Selbstversorger ist. Wir möchten uns Ihnen anschließen.«
    »Tut mir leid«,

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