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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Jedenfalls traute er ihr das zu.
    Aber je mehr er darüber nachdachte, desto schlimmer wurde seine Dickköpfigkeit. Er würde sich Murdochs Hort selbst holen.
    Tinker Elliott kehrte nach dem Dinner zur Medizinischen Gesellschaft zurück. Eine Stunde arbeitete sie fleißig, dann gönnte sie sich eine Stunde Pause. Gerade als sie wieder ins Labor zurückkehren wollte, kam Cal und grinste sie verlegen an.
    »Na?« fragte sie. »Hast du es dir anders überlegt?«
    »Mhm«, murmelte er.
    »Du kannst dich wohl nicht mit dem Gedanken einer Raumreise anfreunden, hm?«
    Er nickte.
    »Armer Cal«, sagte sie. Sie setzte sich auf seinen Schoß und schmiegte ihren Kopf an seine Schulter. »Wie soll es jetzt weitergehen?«
    »Ich werde dir den Schlüssel geben.«
    Sie richtete sich auf und blickte ihn an. »Und es macht dir nichts aus, wenn wir ihn benutzen – Tony und ich?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Aber so ganz ohne Strafe geht es nicht«, sagte sie lächelnd. »Ich werde dir erst verraten, was Murdochs Hort ist, wenn wir ihn zurückgebracht haben.«
    Cal blickte sie überrascht an. »Auch gut«, meinte er schließlich. »Er ist ja sowieso wertlos. Ich kann warten.«
    »Willst du nicht doch mitkommen?«
    »Wenn ich mich zur Raumreise entschließen könnte, würde ich allein fahren«, sagte Cal.
    »Na schön. Dann zerbrich dir ruhig den Kopf über Murdochs Hort, bis wir zurück sind.«
    »Meinetwegen. Willst du den Schlüssel?«
    »Natürlich. Wo hast du ihn denn?«
    »Zu Hause.«
    »Ich dachte, du wohnst nicht zu Hause«, wunderte sich Tinker.
    »Tue ich auch nicht. Aber der Schlüssel ist trotzdem immer noch dort. Weißt du, Tink, die Anlage ist weniger wichtig, als das Wissen, sie in Betrieb zu setzen. Du sollst beides haben. Ich werde dir das Ganze vorführen und die Anleitung aufschreiben. Willst du gleich mitkommen?«
    »Je eher, desto besser.« Tinker fuhr mit ihm zu seinem Häuschen. Er öffnete die Tür für sie, rückte ihr einen Sessel zurecht und bot ihr eine Zigarette an.
    »Also«, sagte Tinker ernst. »Wo ist der Schlüssel?«
    »Soviel ich weiß, hast du ihn.«
    »Du hast ihn mir ja noch gar nicht gegeben, also mußt du ihn noch haben.«
    »Du irrst dich. Cal hatte ihn.«
    »Wer hatte ihn?« fauchte Tinker.
    »Cal«, sagte er lächelnd.
    »Du bist Benj! «
    »Du merkst aber auch alles! Verstehst du jetzt, Tinker?«
    »Nein. Du versuchst also auch, an Murdochs Hort heranzukommen?«
    »Leider fehlt mir die Überzeugungskraft deines Charmes, Tink. Der illustre Dechiffrierer, der mein Zwillingsbruder ist, würde doch nicht um alles in der Welt in den Raum reisen. Du möchtest den Schlüssel haben, also hast du bestimmt deinen Charme eingesetzt, um ihn zu bekommen. Du willst doch nicht behaupten, er habe ihn dir nicht gegeben?«
    »Du abscheuliches Dupli!«
    Benj wurde bleich. »Selbst die Tatsache, daß du eine Frau bist, wird dich nicht lange am Leben erhalten, wenn du so weitermachst!«
    »Ich stehle jedenfalls niemandes Individualität!«
    »Ich werde mit deiner Schluß machen!« knurrte er. »Ich werde dich vervielfältigen.«
    »Dann bin ich auch nicht besser als du!« fauchte sie. »Versuch’s doch. Du wirst ein totes Duplikat bekommen – oder zwei Duplikate, meinetwegen auch eine Million. Ich weiß, wie man sich in der Maschine das Leben nehmen kann – und ich täte es auch!«
    »Das würde mir wenig helfen«, brummte Benj. »Sonst machte ich meine Drohung gleich wahr. Aber vielleicht tu ich’s später noch.«
    »Mach nur so weiter, dann sorge ich dafür, daß du nicht mehr lange was zu lachen hast. Darf ich jetzt gehen?«
    »Nein. Wenn du nicht weißt, wo der Schlüssel – oder Cal – ist, kannst du mir zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht noch nützlich sein. Ich glaube, ich weiß schon, wie ich mir den Schlüssel von ihm erzwingen kann. Er würde lieber sterben, ehe er zuläßt, daß ich an dir arbeite.«
    »Du niederträchtiger Persönlichkeitsdieb! Du verdienst es, deine Individualität zu verlieren!«
    »Ich habe immer noch Cals.«
    »Selbst wenn man Millionen Duplikate von dir machte, wäre kein einziges etwas wert!«
    »Wie dem auch ist, du begleitest mich zur Venus. Murdochs Hort ist immer noch irgendwo im Vilanortisland verborgen. Wir haben Detektoren. Wir werden ganz einfach am Rand des Nebellands warten, bis wir Cals Signal hören.«
    »Woher willst du denn wissen, daß er fährt?«
    »Da Tinker Elliott eher als jeder andere fähig ist, ihn weich zu machen, kann es nur bedeuten, daß er

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