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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Schlüssel in Cals Flieger anspricht, und dessen Antwort dann mit meinem eigenen Detektor empfangen. Wir hatten in unserem Labor genügend Duplikate des Schlüssels. Zwar ermöglicht uns das nicht. Murdochs Hort anzupeilen, aber wir können Cal folgen, und er wird uns hinführen.«
    Er legte einen Schalter um, und sofort war ein trommelndes Heulen zu hören.
    »Das dürfte von Cals Schlüssel kommen«, sagte Benj fröhlich. »Was er auch immer versucht, er wird uns hinführen!«
    Cal brauste durch die dicke weiße Nebeldecke, ohne zu wissen, daß sein eigener Schlüssel einem anderen die Möglichkeit bot, ihn zu verfolgen. Er ahnte nicht, daß sein Resonator zum verräterischen Sekundärstrahler wurde, und so sauste er mit höllischer Geschwindigkeit dahin. Nach einer Weile schaltete er sein Gerät ein und hörte das Signal von Murdochs Hort – und damit vermischt auch noch ein anderes. Das störte ihn nicht, wie das bei einem Fachmann der Fall gewesen wäre. Er hatte keine Ahnung, wie das Signal genau klingen sollte, und nahm daher den doppelten Empfang als gegeben hin.
    In der dritten Stunde passierte das Unausbleibliche.
    Aus dem Weiß, das Cal den ganzen Tag die Sicht verwehrt hatte, schoß der schwarze Flieger seines Bruders. Lautlos bewegte er sich durch den Himmel und ließ den Nebel in wirbelnden Spiralen hinter sich zurück. Er kam in einem engen Winkel von leicht hinter ihm, und beide Piloten rissen aus reinem Instinkt ihre Steuerknüppel herum.
    Die Flieger krängten und schnitten scharfe Bogen in den Nebel. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Flügelspitzen, und schon befanden sie sich auf divergierenden Kursen.
    Cal wischte sich den Schweiß von der Stirn. Im anderen Flieger fluchte Benj lautstark und fuhr sich ebenfalls über die Stirn. Tinker saß auf der Liege und atmete stoßweise.
    Benj machte eine hastige Schleife, legte ein bißchen Geschwindigkeit zu und hatte den Schwanz von Cals Flieger vor sich. Cal sah ihn kommen und wich ruckartig aus. Benj hatte dieses Manöver erwartet. Er folgte Cal und näherte sich ihm noch mehr.
    »Was hast du vor?« schrie Tinker mit weißem Gesicht.
    »Ihn anrempeln«, erwiderte Benj und knirschte mit den Zähnen.
    »Und ihn umbringen?«
    »Nein. Aber er wird eine Notlandung im Gleitflug machen müssen, wenn ich seinen Schwanz rammen kann.« Er folgte Cal hoch in einer engen Schleife, die er jedoch nicht zu Ende führte, statt dessen tauchte er mit ohrenbetäubendem Dröhnen wieder hinab. Cal schwang nach links. Benj, der ihm wieder hatte zuvorkommen wollen, verfehlte ihn, weil er nach rechts drehte. Cal tauchte erneut im Nebel unter.
    Cal wartete ein paar Minuten, um sich zu vergewissern, daß er Benj abgehängt hatte. Nach zehn Minuten und hundertfünfzig Kilometer weiter schob Cal den Knüppel bis zum Anschlag und verfolgte seinen ursprünglichen Kurs nach dem Kompaß.
    Benj brauste ihm mit eingeschaltetem Resonator nach und machte sich daran, Cal zu überholen.
    Inzwischen lauschte Cal kurz auf das Antwortsignal seines Schlüssels, das ihm verriet, daß er sich Murdochs Hort näherte, und keine fünfzehn Minuten später schwang der Richtungsanzeiger zurück. Cal war direkt darübergesaust.
    Er flog eine enge U-Kurve und kehrte zurück.
    An Benj dachte er nicht mehr.
    Der schwarze Flieger stieß nur wenige Meter zu seiner Rechten aus dem Nebel.
    Zuvor hatten sie sich in einem engen Winkel genähert, der beiden eine Chance zum Wenden gegeben hatte. Doch nun stürmten sie mit mehr als neunhundert Stundenkilometer geradewegs aufeinander zu. Ihre Flügelspitzen streiften einander, und schon waren sie wieder im Nebel verschwunden, doch es war nicht ganz ohne Folgen abgegangen. Bei diesem Tempo wurden beide Flügelspitzen zerschmettert und die Flieger leicht herumgewirbelt.
    Wie fallende Blätter trudelten sie hinab, aber noch ehe sie auf dem Boden aufschlugen, gewannen beide Piloten ihr Bewußtsein wieder.
    Benjs Flieger war nicht mehr zu retten. Er stürzte abrupt, obgleich Benj mit den Kontrollen kämpfte. Er schlug auf, verlor einige Teile und schlitterte mit atemberaubender Geschwindigkeit auf dem dunklen Sumpf dahin. Mit einem zischenden Laut kam er schließlich zum Halten und sank ein wenig in den schlammigen Boden.
    Cal hatte mehr Glück. Indem er den Antrieb bis nahe ans Ausglühen überlastete, gelang es ihm, den Flieger aufzurichten und in eine Art seitwärts gerichteten Gleitflug überzugehen. Er sank langsam tiefer, und da es nichts gab, das ihm die

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