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Das Ende des großen Fressens - · Wie die Nahrungsmittelindustrie Sie zu übermäßigem Essen verleitet - · Was Sie dagegen tun können

Das Ende des großen Fressens - · Wie die Nahrungsmittelindustrie Sie zu übermäßigem Essen verleitet - · Was Sie dagegen tun können

Titel: Das Ende des großen Fressens - · Wie die Nahrungsmittelindustrie Sie zu übermäßigem Essen verleitet - · Was Sie dagegen tun können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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zu Ende, und wir steigen ins Auto. Das Fernsehprogramm ist vorüber, und wir gehen in die Küche. Mit der Veränderung unseres Handelns ändert sich unser Erregungszustand.
    »Gibt es denn Belege, dass es uns nach dem Essen wirklich besser geht?«, frage ich Loma Flowers, Professorin für Klinische Psychiatrie der Universität Kalifornien. »Aber sicher«, nickte sie. [Ref 141] »Nach dem Essen geht es den Menschen besser. Sie essen, weil sie beunruhigt sind. Und diese Unruhe wird beschwichtigt. Es funktioniert wirklich wie Valium.« Nur hält die Wirkung natürlich nicht lange an.
    Wenn wir lernen, dass ein Reiz eine Belohnung verheißt, treibt dieses Wissen unser Wollen an und erregt uns weiter. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich zunehmend auf das Objekt unserer
Begierde, das uns ganz in seinen Bann schlägt und anzieht. Die Erwartung, dass es uns besser gehen wird, erhöht unsere Konzentration und damit auch unser Begehren.
    Dabei ist uns jedoch nicht klar, dass die Speise, deren Verzehr uns getröstet hat, im Gehirn ihre Spuren hinterlässt und eine neue Leere erzeugt, die gefüllt werden möchte, sobald wir wieder geködert werden. So entsteht eine Spirale des Habenwollens.

25 | Wie wir in die Falle tappen
    Hinweisreize, Priming und emotionale Auslöser treiben uns im Grunde alle auf dieselbe Weise zum konditionierten Hyperessen –sie aktivieren »die Geister, die ich rief«. Solche Geister sind frühere Sinneserfahrungen und Gefühle beim Essen, die in unserem Gehirn gespeichert sind. Sie nehmen durch Erwartungen Gestalt an. Mark Goldman, Co-Direktor des nationalen Instituts für Alkoholmissbrauch und Alkoholismus bezeichnet dieses Phänomen als »Erinnerungsspuren«. [Ref 142]
    Wenn wir erwarten, dass Lebensmittel uns Genuss vermitteln (positive Verstärkung) oder Stress lindern (negative Verstärkung), erhöht diese Erwartungshaltung den Wert der Belohnung. Wer eine Belohnung erwartet, fühlt sich dazu aufgerufen, etwas dafür zu tun.
    »Erwartungen tragen viel dazu bei, dass der ursprüngliche Verstärker noch stärker wird«, so George Koob. [Ref 143] »Sobald das Muster, wie wir uns angesichts eines Reizes verhalten, im Gehirn angelegt und gespeichert ist, unterstützt die Erwartung auch Entscheidungen angesichts verschiedener Handlungsmöglichkeiten.«
    Der Glaube, dass wir uns durch Essen besser fühlen, unterstützt unseren Wunsch nach Nahrung. [Ref 144] An diesem Punkt ist der Schritt zwischen dem Wunsch nach Nahrung und dem Gefühl, sie zu brauchen, sehr kurz. Die Nahrungsaufnahme wird zu etwas, was wir tun, damit eine bestimmte emotionale Wirkung eintritt.
    »Wenn Essen in der Regel meine Verstimmung hebt, tritt diese Erinnerung mit der Zeit in den Vordergrund«, erklärt Gregory Smith von der psychologischen Fakultät der Universität Kentucky.
[Ref 145] Sobald wir also Essen mit einem erwünschten Ergebnis verbinden, handeln wir zunehmend automatisch, um dieses Ergebnis zu erreichen.
    Ich glaube also–zum Beispiel–, dass ich mich nach einem Milky Way besser fühle, weil das schon einmal so war. Diese Erwartung treibt mein Handeln an. Und schon stecke ich in einem Kreislauf aus Verlangen, Befriedigung und neuem Verlangen. Das konditionierte Hyperessen erhält eine Eigendynamik.
    Wie stark der Einfluss von Belohnungsessen ist, lässt sich an einer Skala ablesen. Viele Menschen mögen bestimmte Lebensmittel und wollen sie gern essen, aber nur ein Teil davon denkt regelmäßig oder ständig daran. Wir müssen noch tiefer schürfen, um zu begreifen, warum nur bestimmte Menschen hier ihre Achillesferse haben und warum die zunehmende Konzentration auf die Belohnung sich bei diesen armen Teufeln zur Besessenheit auswachsen kann.
    »An Käsekuchen zu denken ist kein Problem, solange es Sie nicht beeinträchtigt«, meint David Kavanagh. [Ref 146] »Erst wenn Sie den Gedanken gar nicht wollen, reden wir von Besessenheit.«
    Eine Frau, der Käsekuchen nicht mehr aus dem Sinn geht, obwohl sie ihn am liebsten aus ihren Gedanken verbannen würde, fragt sich: »Was hat dieser Gedanke mit mir zu tun? Offenbar bin ich ein sehr schwacher Mensch. Ich bin jemand, bei dem eine Diät sinnlos ist.«
    Das Gehirn registriert einen Konflikt. Dieser Konflikt macht unglücklich und ruft (ironischerweise) damit den Gedanken auf den Plan, dass nur der Käsekuchen Erleichterung verspricht. Irgendwann denken wir: »Ich fühle mich grässlich, aber wenn ich diesen Käsekuchen wirklich essen würde, würde es mir gleich besser

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